Vom Wert des Miteinander
Orange ist das farbliche Erkennungsmerkmal des neuen TAG Heuer Carrera x Porsche Orange Racing. Allein schon der seit exakt sechs Jahrzehnten gemeinsam genutzte Name Carrera macht klar, dass die beiden Vorzeigeunternehmen mehr verbindet als trennt. Und das, obwohl sie traditionsgemäß auf ganz unterschiedlichen Gebieten tätig sind. Die Zuffenhausener bauen sportliche Autos der Extraklasse und die seit 1860 in der Schweiz ansässiger Manufaktur versteht sich auf faszinierende sportive Zeitmesser.
Beinahe von selbst mag es sich deshalb verstehen, dass Liebhaberinnen und Liebhaber der feinen Straßenboliden mehr und mehr Gefallen finden an den nicht minder zuverlässigen Begleiterinnen fürs Handgelenk. Nicht von ungefähr kommt es deshalb auch, dass die beiden Firmen schon seit geraumer Zeit immer zusammenfinden. Von 1984 bis 1986 arbeiteten die TAG Gruppe (Techniques d’Avant-Garde), welche Heuer im Jahr 1985 übernahm, mit Porsche auf dem Gebiet des Motorsports zusammen. Mit dem gemeinsam entwickelten und produzierten TAG-Porsche-Motor gewann das McLaren-Team drei Jahre in Folge den Formel-1-Weltmeistertitel: 1984 mit Niki Lauda am Steuer sowie 1985 und 1986 mit Alain Prost.
Im September 1999 schlüpfte TAG Heuer bekanntlich unter das Dach des global agierenden Luxusmultis LVHM. Seitdem kooperieren die beiden Marken bei Motorsport-Events wie dem Porsche Carrera Cup, dem Supercup und der Endurance Weltmeisterschaft kooperieren. 2019 präsentierte Porsche ein eigenes FIA Formel-E-Team. TAG Heuer fungierte als Namensgeber und Zeitnahme-Partner. Zwei Jahre später, 2021 also, mündete dieses sportliche Miteinander in eine ganz offizielle Markenpartnerschaft.
Kooperations-Armbanduhren
Den Beginn des gemeinsamen Auftritts von Porsche und TAG Heuer markierte logischer Weise ein Carrera Chronograph. Natürlich zeichnet sich der Carrera Calibre Heuer 02 Porsche Special Edition schon im Jahr 2021 durch spezielle Gestaltung aus. Unübersehbarer Ausdruck des Miteinander und ist der Schriftzug Porsche im kratzfesten Keramik-Glasrand des 44 Millimeter messenden und bis zehn bar wasserdichten Stahlgehäuses. Ehrensache ist eine Tachymeterskala zum Erfassen von Durchschnittsgeschwindigkeiten über einen Kilometer oder eine Meile hinweg.
Eigens für diesen Chronographen hatten die Designer bei Erstlingswerk ein Zifferblatt mit Asphalteffekt gestaltet. Die in der signifikanten Porsche-Typographie ausgeführten Ziffern und Zahlen erinnern an Porsche-Armaturen. Weiterer Ausdruck der Partnerschaft sind die typischen Porsche-Farben Rot, Schwarz und Grau. Bleibt die hinter einem Sichtboden drehende Schwungmasse im Stil des bekannten Porsche-Lenkrads. Der Rotor gehört zum hauseigenen Calibre Heuer 02.
2022 brachte in Gestalt des limitierten Carrera x Porsche Special Edition einen schwarz-gelben Nachfolger. Nach exakt 1.500 Exemplaren endete die Produktion dieses Boliden mit DLC-beschichteter Schale, gelben Farbelementen und wiederum dem hauseigenen Automatikkaliber Heuer 02.
TAG Heuer Carrera x Porsche Design Orange Racing
Sozusagen als Opus 3 geht im Februar 2023 der neue TAG Heuer Carrera Chronograph x Porsche Orange Racing,Referenz CBN2A1M.FC6526 an den Start. Und zwar in unlimitierter Ausführung zum Preis von wiederum 6.850 Euro. Neben dem bekannten Schwarz als Grundfarbe für Gehäuse, Zifferblatt und Armband kommt diesmal anstatt Gelb ein leuchtendes Orange zum Tragen. Abermals trägt die 44-Millimeter-Edelstahlschale mit Sichtboden trägt eine belastbare DLC-Beschichtung. Die drei Buchstaben stehen bekanntlich für Diamond Like Carbon, also diamantähnlichem Karbon.
Natürlich haben die Designer den kratzfesten Keramik-Glasrand erneut mit einer logarithmischen Tachymeterskala ausgestattet. Nichts geändert hat sich auch an der Wasserdichte bis zu zehn bar Druck. Eine texturierte Oberfläche besitzt das Kalbsleder-Armband mit Faltschließe aus DLC-beschichtetem Edelstahl.
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Zeit-Motor aus eigenem Hause
2017 hielt das selbst entwickelte und gefertigte Automatikkaliber Heuer 02 seinen Einzug ins Carrera-Gehäuse (mehr zum Kaliber und den Carrera Modellen der Vergangenheit gibt es hier zu lesen). Zunächst in der Top-Version mit innovativem Carbon-Tourbillon. Hinzu gesellte sich 2019 auch die Ausführung mit klassischem Gangregler, vier Hertz Unruhfrequenz, Fensterdatum, 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler hinzu. Summa summarum besteht das intelligent konstruierte Oeuvre aus 168 Komponenten. Auf den ersten Blick scheint das wenig für ein Automatikwerk mit Kugellagerrotor, Schaltradsteuerung und energieeffizienter Reibungskupplung. Aber die Techniker haben ihre Hausaufgaben gemacht und sich gekonnt im Verzicht auf Überflüssiges geübt. Ganz nach dem Motto, dass nicht Vorhandenes später auch keine Probleme bereiten kann.
Neben besagtem Schaltrad ist die stabile Chronographenbrücke das einzige verschraubte Bauteil. Dank genialer Konstruktion lassen sich alle anderen Komponenten des Chronographen-Schaltwerks zusammenstecken. Unter anderem durch funktionsbedingte Halte- oder Druckfedern bleiben sie exakt in ihrer Position. Beachtlich ist auch die in einer Zugfeder gespeicherte Antriebsenergie. Sie reicht für rund 80 Stunden ununterbrochenes Bewahren der Zeit. Alle Hintergründe und Details zu diesem Uhrwerk und seinen Funktion finden sich hier im Uhrenkosmos.
Chrono Sapiens Patrick Dempsey
Den gelben Boliden in limitierter Ausführung hat Patrick Dempsey während eines Lappland-Trips mit einem renngelben Porsche Carrera getragen.
Während einer gemeinsamen Fahrt von Monaco nach Mougins habe ich -natürlich in einem Porsche Carrera- mit dem bekannten Schauspieler und Rennfahrer gesprochen.
Warum lieben Sie Porsche-Fahrzeuge, Patrick?
Patrick Dempsey: Wenn man einmal einen Porsche hat, ist man für jedes andere Auto verloren. Weil er zuverlässig ist, weil es Spaß macht, ihn zu fahren, und weil man ihn zwei Monate lang in der Garage stehen lassen kann, ohne dass der Motor irgendwann läuft, und dann zurückkommt, den Schlüssel umdreht und der Porsche fährt.
Welches war Ihr erstes Auto?
Mein erster Porsche war das 1963er Cabriolet. Der 356er. Den habe ich 1989 gekauft und ich habe ihn immer noch. Es ist unglaublich.
Der Wert ist seitdem unglaublich gestiegen.
Ja. Damals habe ich ihn für nur 10.000 Dollar gekauft. Unrestauriert, nicht makellos, aber er fuhr sich gut.
Haben Sie ihn später restauriert?
Jetzt ist er es. Ich denke, heute geht wieder ein Trend zu unrestaurierten Autos.
Für viele Leute ist ein Porsche ein Luxus, und sie haben ihr Geld gespart, um eines Tages einen Porsche zu besitzen. Und ich denke, Porsche ist, ich würde sagen, eine erschwingliche Luxusmarke. Und wenn man einen kauft, hat man ihn lange, lange, lange Zeit. Und er verliert im Laufe der Jahre nicht an Wert.
Man liebt den Porsche so sehr, weil er so praktisch ist. Als Alltagsauto ist es einfach zu warten. Man hat keine Probleme. Bei anderen Marken gäbe es Probleme. Daran kann man nicht viel Freude haben. Diesen Wagen kann man als Familienauto benutzen. Und wenn die Kinder es benutzen, entwickeln sie eine emotionale Bindung zu ihm.
Was hat Sie dazu bewogen, einen Porsche zu kaufen, wenn Sie sagen, dass es schon so lange her ist?
Da habe ich eine tolle Geschichte zu erzählen. Als ich vielleicht 12 Jahre alt war, ging ich zu einem Freund nach Hause, und er hatte ein Bild von dem 1978er Turbo black. Ich weiß noch, wie ich an diesem Abend zu Bett ging, das Bild hing über seinem Bett, und ich schlief auf der Gästeseite. Ich dachte nur: So etwas habe ich noch nie gesehen. Und dann habe ich mich in dieses Auto verliebt. Das war der Zeitpunkt, an dem meine erste Assoziation oder Leidenschaft für Porsche begann.
Wie sind Sie gerade auf den 356 gekommen?
Als ich den 356 in einer Zeitschrift sah, war ich sofort begeistert und wollte immer einen haben. Ich wusste, wenn ich mir einen leisten könnte, würde ich mir einen kaufen. Und als ich dann meinen ersten großen Job hatte, ….
Welcher war das?
Can’t Buy Me Love, 1987, es war eine romantische Komödie. Ich habe später meinen gesamten Gehaltsscheck für dieses Auto ausgegeben. Und ich habe das Auto heute noch. Es ist mein Lieblingsauto. Und ich hatte schon viele Autos. Ich hatte Ferraris, ich hatte Jaguars, ich hatte alles. Aber ich habe alles weggegeben bis auf einen Mercedes, einen silbernen 280er Cabrio.
Wann haben Sie damit begonnen, Rennen zu fahren?
Begonnen habe ich mit Skirennen, das war meine eigentliche Leidenschaft.
Sie sind Jongleur, Sie sind Rennfahrer, Sie sind Multitalent.
Ich liebe alles. Ich liebe diese drei Dinge. Also Skirennen und Autorennen. Mein Vater war sehr leidenschaftlich, was Autos und Rennen angeht. Wir sind damit aufgewachsen, uns die Rennen anzusehen. Und ich wollte immer Rennen fahren. Aber erst als ich meine Frau kennenlernte und wir anfingen, uns zu treffen. Sie sagte: “Warum machst du das nicht? Und ich, nein, ich kann nicht. Und dann fing ich an, mich wirklich zu engagieren. Und dann habe ich mit Autorennen angefangen, so um 2004 herum.
Und dann haben Sie eine Rennlizenz erworben?
Ich besitze eine Rennlizenz. Ich habe in den USA angefangen, Rennen zu fahren, mit dem Traum, eines Tages nach Le Mans zu kommen. Und ich hätte nie geglaubt, dass ich es tatsächlich schaffen würde. Ich glaube, das erste Mal war 2009, und ich bin vier Mal in Le Mans gefahren, zuletzt 2015 mit dem Porsche auf das Podium gekommen.
Und wann kam Ihnen die Idee für Dempsey Racing?
Schon sehr früh. Es gab jemanden, mit dem ich angefangen habe, der im Begriff war, sein Team zu verkaufen. Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich einließ, also kaufte ich das Team, die Autos und die Ausrüstung, und so fing ich an. Und dann begann meine eigentliche Reise als Rennstall-Besitzer. Gott sei Dank habe ich als Schauspieler Geld verdient, denn ich habe viel ausgegeben.
Ist es möglich, mit Rennen Geld zu verdienen?
Nein. Man kann es schaffen, wenn man Sponsoren findet. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich einige Sponsoren gefunden habe. Aber ich habe mich sehr lange selbst finanziert. Und erst gegen 2015 bin ich aus den roten Zahlen gekommen.
Aber Sie haben ein Team, Sie haben die Autos.
Ich hatte zu viel um die Ohren. Und im letzten Jahr, jetzt, wo ich als Besitzer nach Le Mans fahre, ist das etwas anderes, wissen Sie. Aber sehen Sie, ich habe meine Ziele erreicht. Und es ist das, wovon jeder in seinen Träumen spricht. Und wenn man seinen Traum mit den Partnern auf der Strecke leben kann, das sind phänomenale Menschen. Und die Leute ….
… applaudieren ….
Unglaublich. Und mit Jack Heuer in Sachen Uhren zusammen zu sein und seine Leidenschaft für Skifahren und Automobile zu verstehen, ist wirklich etwas Besonderes.
Würden Sie gerne eines Tages ein Formel-1-Auto fahren?
Ich habe die meisten der großen Autorennen mitgemacht. Als Texas eröffnet wurde, wollte ich ein Formel-1-Auto fahren. Und unglücklicherweise ging noch in der Box der Motor kaputt. Ich werde den Namen des Autos oder der Marke oder des Teams nicht erwähnen. Auf jeden Fall bin ich nie ins Auto gestiegen. Ich hatte meinen Helm auf, mein Lenkrad in der Hand, ich war bereit einzusteigen, aber dann ging der Motor kaputt. Also bin ich nie in ein Formel-1-Auto gestiegen.
Oh, das ist aber wirklich schade.
Das ist schrecklich.
Kommen wir zu Uhren und speziell die von Heuer. Wann haben Sie Ihre erste Heuer-Uhr gekauft, Patrick? In Le Mans?
Nein, ich habe sie gekauft, als ich in Spa, Belgien war. Es war eine kleine Boutique, ich habe ihren Namen vergessen. Aber sie hatten dort eine wunderschöne Kollektion. Und ich wollte etwas haben, das mich an das Rennen Nr. 1 in Spa erinnert. Und außerdem hatte ich gerade die Show beendet, in der ich mitwirkte. Und auch deshalb wollte ich etwas ganz Besonderes.
Wie bei Ihren Autos haben Sie wohl auch zu jeder Ihrer Uhren eine Assoziation. Gibt es eine Verbindung zu einer bestimmten Zeit und zu bestimmten Orten in Ihrem Leben?
Auf jeden Fall ja.
Wie viele Uhren befinden sich jetzt in Ihrer Sammlung?
Wie viele Uhren? Schwer zu sagen. Ich habe jetzt wahrscheinlich 20, 25 Uhren.
Und die meisten davon stammen von Heuer oder TAG Heuer?
Ich würde sagen, 85 Prozent sind jetzt Heuer-Uhren.
Welche davon ist Ihre absolute Lieblingsuhr? Die Monaco?
Auf jeden Fall die Monaco. Denn das verbindet mich sehr mit Mr. Jack Heuer.
Sie haben eine alte Monaco, nehme ich an.
Ja erinnert an Jo Siffert. Von 1969. Ich liebe sie wirklich. Sie ist angenehm zu tragen. Es ist eine fantastische Uhr.
Und der Wert steigt fast jeden Monat.
Das außerdem. Ich hatte das Glück, mit dem Heuer-Museum zusammenzuarbeiten, um die richtige Uhr zu erwerben. Zum richtigen Zeitpunkt würde ich mir gerne noch eine andere Heuer Uhr zulegen.
Welche?
Ich würde gerne den Heuer Seafarer Tiden Chronographen haben, den Heuer einst für Abercrombie and Fitch gemacht hat. Das wäre schön, denn ich habe ein Haus im Osten am Wasser, und es wäre schön, die Uhr und ihre Funktionen damit zu verbinden. Eine originale Carrera wäre auch schön.
Die allererste Carrera aus dem Jahr 1964 mit dem Valjoux-72-Werk, die ist fantastisch.
Ja, ich denke, es ist auch eine wichtige Uhr für Jack Heuer, denn sie war ein großer Erfolg für ihn.
Die Carrrera war ein großer Schritt in die Zukunft des Uhrendesigns. Sehr klar, reduziert auf die Funktionen. Also ein echter Meilenstein in der Geschichte von Heuer.
Es war wirklich ein innovativer neuer Stil zu dieser Zeit. Die Carrera war wirklich Jacks Coming-out-Party als Uhrmacher. Und die Geschichte, wie es dazu kam, ist ebenfalls großartig.
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