Zurück in die Zukunft
Ab den 1960-er Jahren hatten zentrale Sekundenzeiger den außermittig angeordneten ihren einstigen Rang abgelaufen. Über diesem Zweck genügende Uhrwerke hat der Uhrenkosmos hier berichtet. In diesem Sinne verfügen auch die aktuellen Automatik-Besteller Eta 2892 und 2824 sowie ihre Derivate und Klone, anders etwa als das Porsche Design Sport Chrono Subsecond Modell mit kleiner Sekunde, über direkt angetriebene und im Zifferblattzentrum rotierende Sekundenzeiger.
Nachdem Zeit stets auch das Ausgehen von und die Rückkehr zu dem U(h)rsprüngen bedeutet, erfreut sich kleine Sekunde wieder zunehmender Beliebtheit. Einen Teil zu dieser Entwicklung steuern Retro-Modelle bei. Darüber hinaus lockert der außermittig rotierende Sekundenzeiger das Zifferblatt auf. Allerdings bevorzugen Uhrenliebhaber unserer Tage den komfortableren Selbstaufzug. Wegen des kontinuierlichen Energienachschubs und des dadurch gleichförmigeren Zugfeder-Drehmoments versprechen diese Uhrwerke auch höhere Präzision.
Mit Blick auf ihr Spektrum aktueller Automatikkaliber beschreiten beispielsweise Eta und Sellita einen ähnlichen Weg wie weiland die Kollegen in den 1930-er bis 1950-er Jahren. Mit Hilfe vorderseitig montierter Module bewegt sich nun der dezentrale Sekundenzeiger außerhalb des Kraftflusses. Näheres zu der mit den Sellita-Kalibern 260, 261 und 461 ausgestatteten Teutonia-Linie von Mühle Glashütte findet sich hier.
Premiere bei Porsche Design
2022 werden es 50 Jahre her sein, dass Ferdinand A. Porsche, der Vater des legendären Porsche 911 seine erste Armbanduhr gestaltete. Bekanntlich hob der Mentor des modernen Gebrauchsdesigns damals einen nachgerade revolutionären Chronographen aus der Taufe. Zifferblatt und Zeiger erinnern ans das Fahrzeug-Cockpit. Die schwarze Beschichtung von Gehäuse und Band wirken Blendeffekten entgegen. Orfina oblag die Produktion der ungewöhnlichen Zeitmesser. 1978 fanden Eff-A und IWC zusammen. Aus dieser Kooperation erwuchsen unter anderem die Kompassuhr, 1983 der erste Chronograph mit Titanschale und Titanarmband oder die Ocean getauften Taucheruhren.
Als die in Salzburg ansässige F.A. Porsche Beteiligungsgesellschaft 1995 die Traditionsmarke Eterna erworben hatte, endete dieses Ära. 1998 gingen die ersten von Eterna produzierten Porsche Design-Armbanduhren an den Start. Zu den Highlights jeder Epoche gehören der ultra-komplizierte Porsche Design P‘6910 Indicator Chronograph, der kosmopolitische Porsche Design P‘6750 Worldtimer sowie der widerstandsfähige Porsche Design P’6780 Diver.
Mit dem Akt zur Gründung der Porsche Design Timepieces AG im schweizerischen Solothurn begann 2014 das vorläufig letzte Kapitel. Seitdem entstehen die verschiedenen Erzeugnisse zum Messen und Stoppen der Zeit in eigener Regie.
Premiere mit kleiner Sekunde
Erstaunlich aber wahr: Im Laufe von 47 Jahren hat Porsche Design keine puristische Armbanduhr mit kleinem Sekundenzeiger auf den Markt gebracht. Zeit genug also, das Versäumte endlich nachzuholen.
Und das geschah 2020 im Rahmen der Premiere des gründlich überarbeiteten Porsche Panamera. Als erstes Fahrzeug aus Zuffenhausen lässt er sich mit einem prominent im Cockpit angeordneten Porsche-Design-Zeitmesser bestellen. Die Quarzuhr mit kleiner Sekunde ist aufpreispflichtiger Bestandteil des Sport-Chrono-Pakets und kostet zusätzlich rund 1.000 Euro.
Wer das automobile Zifferblatt-Zeiger-Design auch am Handgelenk spazieren tragen möchte, kann das problemlos tun, ohne sich gleich einen vierrädrigen Boliden der sportlichsten deutschen Automarke kaufen zu müssen.
Bei der Vorstellung der Chronotimer-Uhrenlinie gab Roland Heiler, Chef des Porsche Design Studios in Zell am See sein Credo kund:
Porsche Design entwickelt Uhren, die schon im Stadium des Entstehens auf Lebensbegleitung ausgerichtet sind und einen luxuriösen, aber keinen opulenten Lebensstil repräsentieren. Ganz nach der Devise, dass weniger schlichtweg mehr ist.
Porsche Design Sport Chrono Subsecond
Zunächst erscheint der Name Sport Chrono Subsecond etwas verwirrend. Mit F.A. Porsches Erstlingswerk, einem kurz Chrono genannten Chonographen hat dieses Produkt definitiv nichts zu tun. Abgesehen vom automobilen Bezug steht Chrono auch für Chronometer. Will heißen: Vor dem Einschalen hat das Automatikkaliber namens WERK 03.200 erfolgreich die amtliche Schweizer Genauigkeitsprüfung absolviert.
Die Basis zu dem mit vier Hertz tickenden Oeuvre stammt von Sellita. Dort nennt sie sich SW261-1. Dabei handelt es sich um ein SW 200-1 mit 25,6 Millimetern Durchmesser vorderseitig einem 1,07 Millimeter flachen Sekunden-Modul. 7,6 Millimeter beträgt der Abstand zwischen den Zeigerachsen.
Natürlich liefert Porsche Design kein SW261 sozusagen von der Stange. Zuffenhausener Exzellenz äußert sich in der so genannten Porsche Design-Tapisserie. Gemeint sind in die Platine, Brücken und Kloben gravierte Logos. Des Weiteren besitzt das Uhrwerk eine speziell gestaltete Kugellager-Schwungmasse. Und das Bestehen der offiziellen COSC-Prüfung bedingt die Verwendung eines Gangreglers der besten Qualitätsstufe.
Das klare Design und die Funktionalität des mit schwarzem Zifferblatt ausgestatteten Sport Chrono Subsecond trugen Porsche Design 2021 die höchste Auszeichnung des Red Dot Award ein: Best of Best.
Unisex mit 39 Millimetern
Zu besagter 42-Millimeter-Armbanduhr in Titan gesellt sich 2021 eine etwas kleinere Schwester. Ihr Gehäuse aus dem gleichen Werkstoff bringt lediglich 39 Millimeter zwischen die Backen einer Schieblehre. Damit handelt es sich also um ein echtes Unisex-Modell, das Frauen und Männer gleichermaßen steht. Auf Zifferblatt, Zeiger und Fensterdatum blicken sie durch ein beidseitig entspiegeltes Saphirglas. Super-LumiNova Leuchtausstattung ist ebenso selbstverständlich wie eine Titan-Schraubkrone. Bis zu zehn bar Druck reicht die Wasserdichte. Am Handgelenk trägt die Schale 11,3 Millimeter auf.
Sollte die Uhr länger nicht getragen werden bleibt sie nach etwa 38 Stunden stehen. Aus Porsche Fahrzeugleder besteht übrigens auch das mit einer Titanschließe ausgestattete Armband.
Zu haben ist der wiederum COSC-zertifizierte Newcomer mit kleinem Sekundenzeiger und Zifferblättern entweder in schwarz, blau oder braun ab September 2021 bei Porsche Design Konzessionären, in Porsche Design Boutiquen und im Online-Handel. Analog zum 42-Millimeter-Modell beträgt der unverbindliche Publikumspreis 4.450 Euro.
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