Leben auf der Überholspur
Auf stolze 79 Jahre blickt S.K.H Leopold Prinz von Bayern, der Poldi Chronograph Namensgeber, inzwischen zurück. Gleichwohl ist Poldi, wie ihn Freunde und gute Bekannte nennen dürfen, im Gemüt und Herzen ausgesprochen jung geblieben. An körperlicher Fitness mangelt es Seiner Königlichen Hoheit auch nicht. Deswegen stehen Autorennen weiterhin auf der Agenda. Seit 50 Jahren ist Poldi erfolgreich auf Rundkursen und Rallyestrecken unterwegs. Und zwar mit Sport- und Tourenfahrzeugen, Oldtimern sowie Formel-3-Boliden.
Wenn er seine vielen Pokale zählen würde, würden wohl mehr als 200 zusammen kommen. Für Armbanduhren begeistert sich der stets zu Späßen aufgelegte und gute Laune verbreitende Bayerische Prinz ebenfalls. Und das schon seit vielen Jahrzehnten, wie er am 7. Juli 2022 während eines Gesprächs zum Start eines sehr speziellen Zeitmessers erzählte.
Ich hatte immer Uhrensponsoren, darunter Hofjuwelier Mühlbacher in Regensburg, Omega, Chopard und Rolex. Mit IWC hatte ich einen drei Jahre währenden Deal. Geld möchte ich nicht, habe ich gesagt, ich will nur Uhren. Zum Beispiel Chronographen, weil ich deren Design einfach toll fand. Kooperationen hatte ich auch mit Chopard und Rolex.
Für Uhren wie etwa den neuen Poldi Chronographen begeistert sich Prinz Poldi von Bayern aus dem Haus Bayern bereits seit mehr als fünfzig Jahren. Und seine Liebe zu tickenden Zeitmessern ist niemals erkaltet.
Schon als Kind waren Uhren für mich sehr wichtig. Zu meiner Erziehung gehörte es, pünktlich zu sein. So bin ich aufgewachsen. Mein Großvater war Preuße, Hohenzollern, Uhr und Zeit waren für mich deshalb wichtige Aspekte im Leben. Ein Leben ohne Uhr war undenkbar. Meine erste Armbanduhr habe ich von meinem Patenonkel zur Kommunion bekommen. Da war ich zwölf Jahre alt. Ein toller Chronograph. Aber die Marke weiß ich leider nicht mehr. Ich war total stolz auf diese Uhr. Beim Zelten während eines Sommers habe ich sie leider verloren. Und das war für mich eine große Enttäuschung.
Natürlich bringt Poldis unstillbare Passion für ganz unterschiedliche Wettfahrten mit Automobilen einen engen Bezug zu Uhren sowie der damit präzise gemessenen und gestoppten Zeit.
Auch im Rennsport spielte und spielt Zeit immer eine zentrale Rolle. Bei jedem Wettkampf geht es um Zehntelsekunden. Diese entscheiden über einen Platz auf dem Podium oder das Verlieren um Haaresbreite. Und exakt das macht den unendlichen Reiz daran aus
Grundsätzlich begeistert sich Poldi für Uhren aller Art und Provenienz. Natürlich müssen diese ganz konventionell ticken. Denn das Ticken der mechanischen Uhr ist auch für den Prinzen von Bayern der Herzschlag menschlicher Kultur.
Meine erfolgreiche Teilnahme an Autorennen und meine Passion für Uhren führten zur Partnerschaft mit Uhrenmarken. Zum Beispiel auch mit Chopard. Als ich 2001 mit einem BMW 328, Startnummer 100, die Mille Miglia gefahren bin, habe ich Carl Gustav, den König von Schweden eingeladen. Der träumte immer davon, das einmal tun zu können. Chopard fertigte aus diesem Anlass ein Exemplar des Mille Miglia Chronographen mit dem Wappen von Carl Gustav oben bei 12“
Vor mehr als drei Jahren nahm ein echtes Herzensprojekt erste konkrete Züge an. 2022 ist der mit Partnern angedachte und entwickelte Poldi Chronograph endlich Realität.
Max Heiden, unserem königlichen Hofjuwelier hatte ich schon vor gut drei Jahren die Idee zu einer eigenen Uhr präsentiert. Ich wollte selbst einen Chronographen gestalten. Max Heiden sagte mir, dass er diese Gedanken auch schon gehegt habe. Weil er die nötigen Kontakte besaß, wurde aus der Idee auch Realität. In diesem Zusammenhang habe ich dann meine Vorstellungen zur Uhr eingebracht.
Ein orangefarbenes Gestaltungsmerkmal links am Zifferblatt des Poldi Chronographen Stoppers bezieht sich auf eine spezielle Zeitprüfung im Zuge anspruchsvoller Autorallyes.
Bei Klassik Rallyes musst du genau bei null Sekunden eine bestimmte Linie überfahren. Deswegen haben wir beim Poldi Chronographen auf der linken Seite ein Segment, mit dem du von 20 zu null rückwärts zählen kannst. Elektronische Zeitmesser sind bei diesen Veranstaltungen nämlich nicht erlaubt. Also dachte ich mir, ich kreiere einen Chronographen mit spezieller Skala, der einem das Bewältigen dieser Hürde erleichtert.
Darüber hinaus brachte der sympathische Poldi eine ganze Reihe konkreter Vorstellungen ein, wie sich die von ihm signierte Armbanduhr zu präsentieren hat.
Natürlich muss die Uhr wasserdicht sein und einen Glasboden besitzen. Sie muss die bayerischen Nationalfarben Weiß und Blau zum Ausdruck bringen. Sie muss das Datum zeigen und eben präzise stoppen können. Nach langem Hin und Her und vielen Vorschlägen während insgesamt zwei Jahren haben wir uns langsam diesem Chronographen genähert, den wir heute hier vorstellen.
Schließlich gab es auch beim Publikumspreis ganz klare Vorstellungen. Schließlich ist Prinz Leopold von Bayern trotz hochadeliger Provenienz, unzähliger Erfolge und seiner Leidenschaft auch fürs Fallschirmspringen immer mit beiden Beinen auf der Erde geblieben.
Obwohl noch niemand die Uhr gesehen hatte, habe ich an Freunde und Bekannte schon zehn Exemplare verkauft. Übrigens habe ich auch persönlich darauf gedrängt, dass der Publikumspreis dieser Armbanduhr unter 3.000 Euro angesiedelt ist.
Konkretes zum Poldi Chronographen
Und damit kommen wir zur Armbanduhr, von der es gerade einmal hundert Exemplare geben wird. Zusammen mit dem Münchner Tempus Arte Experience Center hat Prinz Leopold einen logischerweise sehr sportiven Automatik-Chronographen geschaffen, dessen Stahlgehäuse exakt 43 Millimeter misst.
Durch den Sichtboden zeigt sich das Kaliber Sellita SW510 mit einseitig wirkendem und speziell ausgeführtem Kugellagerrotor, rund 48 Stunden Gangautonomie, vier Hertz Unruhfrequenz, Sekundenstopp, Kulissenschaltung und 30-Minuten-Zähler bei „3“. Gegenüber bei „9“ dreht die Permanentsekunde.
Das blaue Zifferblatt mit Datumsfenster bei „6“ trägt die Unterschrift des charismatischen Leopold von Bayern, der einen großen Teil seines Lebens auf der Überholspur vollbrachte. Natürlich trägt die Lünette eine Tachymeterskala zum Ermitteln von Durchschnittsgeschwindigkeiten über einen Kilometer oder eine Meile hinweg. Die Wasserdichte des mit kratzfestem Saphirglas ausgestattetem Stahlgehäuses reicht bis zu zehn bar Druck.
Poldi Chronograph
Erhältlich ist der auf 100 Stück limitierte Poldi Chronograph mit unterschiedlichen Armbändern für 2.990 Euro. Wir vom Uhrenkosmos empfehlen das Gliederband aus Erstausstattung. Andere Bänder lassen sich später anbringen. Wer sich für eine dieser einzeln nummerierten Armbanduhren interessiert, kann sich wenden an das Tempus Arte Experience Center in München, Pacellistraße 4, Telefon +49 89 2420394-0. Die Lieferung der Uhren erfolgt ab September 2022.
Tolles Design dieser Poldi Uhr.