Patek Philippe World Timer

Patek Philippe 5330G – eine Weltzeituhr mit innovativer Datumsanzeige

Die neue, nun auch unlimitiert erhältliche Zeitzonen-Referenz 5330G-001 von Patek Philippe schafft Datumsprobleme bei Fernreisen aus der Welt. Unverbindliche 75.320 Euro kostet diese Armbanduhr mit ihrem Gehäuse aus Weißgold.

von | 25.05.2024

Innovation ohne Grenzen

Ganz ohne Zweifel gehört Patek Philippe zu den Pionieren der Armbanduhr mit Zeitzonen-Dispositiv. Diese unbestreitbare Rolle festigt die innovative und nun auch unlimitiert erhältliche Patek Philippe 5330G – 001 Referenz. Ihre ausgeklügelte Kadratur schafft Schwierigkeiten bei Fernreisen hinweg über die internationale Datumsgrenze am 180. Längengrad ein für alle Mal aus der Welt.

Alles begann indes mit Louis Cottier. Für Patek Philippe entwickelte der geniale Genfer Uhrmacher einen Mechanismus, welcher alle 24 Zeitzonen simultan auf dem Zifferblatt darzustellen vermag. Damit ausgestattet, gelangte 1937 in Gestalt der Referenz 542HU die weltweit erste Heure Universelle Armbanduhr auf den Markt. Die Geschichte der Cottier-Weltzeit Uhr von Patek gibt es auch hier auf Uhrenkosmos zu lesen.  

Patek Philippe Ref. 542HU und Louis Cottier

1937 präsentierte Patek Philippe die mit tatkräftiger Hilfe von Louis Cottier entwickelte Ref. 542HU als erste Weltzeit-Armbanduhr überhaupt

Die Tücke mit dem Datum

Zur Erhellung der Datums-Problematik sei zunächst einmal an Mr. Phileas Fogg erinnert. Bei seiner Reise um die Erde in 80 Tagen hatte der Hauptakteur in dem 1872 von Jules Verne publizierten Roman zum Schluss ganz erhebliche Probleme mit der verbleibenden Zeit. Ungeachtet minutiöser strategischer Planung, sorgfältiger Zeit-Buchführung und einer präzisen Taschenuhr glaubte der englische Romanheld, die im Londoner Club eingegangene Wette am Ende seines anstrengenden Trips rund um den Globus verloren zu haben. Dank seines ergebenen Dieners Passepartout und des Kaufs einer aktuellen Tageszeitung stellte sich im allerletzten Moment heraus, dass die Rechnung locker aufgegangen war. Einer rauschenden Siegesfeier stand nichts mehr im Wege.

Reise um die Erde in 80 Tagen

Jules Vernes Reise um die Erde in 80 Tagen verlief von London aus immer in östlicher Richtung

Des Rätsels Lösung ist ganz einfach: Von London aus reisten Fogg und sein Adlatus 80 Tage lang immer gegen Osten. Dabei erlebten sie 81 Sonnenaufgänge. Dadurch war das gesetzte Zeitlimit war scheinbar überschritten. Hingegen sah der in London verbliebene Freundeskreis im gleichen Zeitraum nur 80mal die Sonne aufgehen. Im Reisestress hatte waren die Auswirkungen der Erdrotation schlichtweg in Vergessenheit geraten. Ihr zufolge wandert der Mittag, also jener Zeitpunkt, an dem die Sonne den kürzesten Schatten wirft, pro Stunde um 15 Längengrade in westlicher Richtung. Macht in 24 Stunden 360 Grand oder eine komplette Runde. Hätte Phileas Fogg seine Breguet entsprechend korrigiert, wäre ihm jede Menge Druck erspart gelblieben.

Weltzeitkarte mit den 24 Standard-Zeitzonen

Weltzeitkarte mit den 24 Standard-Zeitzonen

Zeitzonen-Ordnung

Diesen astronomischen Gegebenheiten trug die auf Anregung von Sandford Fleming einberufene Internationale Meridian-Konferenz im Oktober 1884 Rechnung. Sie definierte das bis heute gültige System mit 24 Standard-Zeitzonen, ausgehend von Greenwicher Nullmeridian. Ganz bewusst durchläuft der 180. Längengrad und damit die internationale Datumsgrenze den Pazifik.

Der 180. Längengrad bildet auf unserer Erde die internationale Datumsgrenze

Der 180. Längengrad bildet auf unserer Erde die internationale Datumsgrenze

Wer diese in westlicher Richtung überfliegt, also beispielsweise bei Trips von San Franzisko nach Tokio, kommt erst am übernächsten Tag an. Verweilen aus Japan Kommende beispielsweise in Hawaii, können sie sich über einen zusätzlichen Tag im Leben freuen. Der geht beim Weiterfliegen aber logischer Weise wieder verloren. Zum Schluss gilt es noch einen Aspekt zu bedenken: Nur dann, wenn es in Greenwich bei London 12 Uhr mittags ist, haben alle Ortschaften auf unserem Globus das gleiche Datum.

Zeit-Beispiele zur internationalen Datumsgrenze

Drei Zeit-Beispiele zur internationalen Datumsgrenze

Kosmopolitische Evolution

Letztgenannte Erkenntnis veranlasste Patek Philippe schon in den vergangenen Jahren erneut über seine verschiedenen Zeitzonen-Dispositive und die Addition einer korrekten Datumanzeige nachzudenken. Gemeint ist eine Anzeige, welche auch die den Gegebenheiten beim Überschreiten der Datumsgrenze beherzigt. Und genau das tut besagte Referenz 5330G-001, welche bei Patek Philippe schon 2023 in limitierter Japan-Edition mit pflaumenfarbenem Zifferblatt und handguillochiertem Zentrumsdekor debütierte. Der Ausverkauf dieser Edition ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Nun können alle, die bereit sind, unverbindliche 75.320 Euro auszugeben, diesen einzigartigen Weltzeit-Komfort käuflich beim Konzessionär oder in einer Patek Philippe Boutique erwerben.

Patek Philippe World Time Ref. 5330G-001 drei Seiten

Drei Seiten der Patek Philippe Ref. 5330G-001.Unverbindlicher Publikumspreis 75.320 Euro

Weltzeit wie gehabt

Zunächst einmal sticht bei dieser Armbanduhr die sattsam bekannte Weltzeitindikation mit in diesem Fall blauem und weiß beschrifteten Zeitzonenring ins Auge. Schon 1999 hatte die Genfer Manufaktur den exklusiven und deswegen patentierten Mechanismus vorgestellt, welcher den Zeitzonen- und 24-Stunden-Ring sowie den Lokalzeit-Stundenzeiger ohne Beeinflussung des Minutenzeigers durch Betätigung eines Drückers bei „10“ schrittweise verändert.

Die Patek Philippe Referenz 5130G und ihre Zeitzonen-Mechanik unter dem Zifferblatt

Die Patek Philippe Referenz 5130G und ihre Zeitzonen-Mechanik unter dem Zifferblatt

Umgesetzt ist das beispielsweise bei den Referenzen 5130 oder 5230. Steht die gewünschte Ortszeit-Stadt ganz nach oben, lässt der einmal täglich um 360 Bogengrade rotierende 24-Stunden-Ring wissen, wie spät es jeweils in den angegebenen Metropolen und den durch sie repräsentierten Zeitzonen ist. Leicht unterscheidbar sind dabei die Tages- und Nachtstunden.

Patek Philippe Weltzeit-Referenzen 5230G und 5330G

Im Vergleich: die Weltzeit-Modelle Patek Philippe 5330G und links daneben die Referenz 5230G

Patek Philippe 5330G

Neu und zusätzlich bei der PP Referenz 5330G mit synchronisiertem Datum ist der mittig drehende Datumszeiger mit rotem Balken am äußeren Ende. Die komplexe, ihn ansteuernde Mechanik synchronisiert automatisch und stets korrekt. Reist man also von San Francisco nach Peking und stellt bei der Ankunft die dortige Ortszeit ein, verändert sich das Datum bei den bisher bekannten Weltzeituhren nicht.
Im Sinne des Eingangs Beschriebenen müsste es jedoch um einen Tag vorspringen. Analog dazu wandern die üblichen Indikationen bei Reisen in östlicher Richtung über die Datumsgrenze mit der Zeitverschiebung um einen Tag weiter, obwohl sie stehenbleiben müssten

Patek Philippe Kal. 240 HU C: Acrylglasmodell der innovativen Datumsmechanik

Patek Philippe Kal. 240 HU C: Acrylglasmodell der innovativen Datumsmechanik

Diesen Missstand hat Patek Philippe bei der Referenz 5330 beseitigt. Die zugehörige Mechanik schützt das europäische Patent EP 2 790 069 B1. Ein neuartiges Differenzial-System mit übereinanderliegenden, vor- und rückwärts wirkenden Schaltebenen ermöglicht einmal die den Fakten entsprechende Koordination der Datumsanzeige mit der jeweiligen Ortszeit. Hinzu gesellt sich eine selbsttätige Datumskorrektur bei jedem Zeitzonenwechsel. Letzteres ist insbesondere dann wichtig, wenn damit ein Datumswechsel egal in welche Richtung einhergeht.

Vergrößertes Detail der Datumsmechanik für die Patek Philippe Kal 240 HU C., hergestellt aus Acrylglas

Vergrößertes Detail der Datumsmechanik für die Patek Philippe Kal 240 HU C., hergestellt aus Acrylglas

Komplexe Unterzifferblatt-Mechanik

Diese Kombination von Komplikationen stellte eine echte Herausforderung dar. Normalerweise dirigiert die unter dem Zifferblatt angeordnete Zeitzonen-Mechanik auch das Datum. Blockade oder Überspringen verlangen nach durchdachten Schaltvorgängen ohne Beschädigung der Komponenten. Daher braucht Patek Philippe 70 Komponenten allein für das Datums-Modul. Für die Synchronisierung mit der jeweiligen Lokalzeit ist ein Zentraldifferenzial mit zwei konzentrisch agierenden Rädermechanismen zuständig.

Bewegt sich das größere äußere Rad allein nach rechts, dreht auch der Datumszeiger in diese Richtung. Sofern nur das kleinere innere Rad selbiges tut, begibt sich der Datumszeiger um einen Schritt zurück. Rotieren beide Räder im Uhrzeigersinn, heben sich die Bewegungen gegenseitig auf und der Datumszeiger hält inne. Durch diese intelligente Schaltmechanik der Patek Philippe Referenz 5330G-001, addiert sich, falls nötig, mit jedem Betätigen des Zeitzonendrückers bei „10“ zum oben Beschriebenen auch noch eine Datumskorrektur.

Trotz des beträchtlichen Mehraufwands baut das neue automatische Kaliber 240 HU C mit seinen insgesamt 4,58 Millimetern lediglich 0,7 Millimeter höher als das Basiskaliber 240 HU.

Patek Philippe 5330G

Vorder- und Rückseite der neuen Patek Philippe 5330G - 001

Neuartiger Datumszeiger

Ebenfalls neuartig ist der Datumszeiger des Automatikkalibers 240 HU C mit goldenem Mikrorotor. Hier verwendet die Manufaktur ein hammerförmiges Gebilde aus transparentem Kristallglas mit rot eingefärbtem äußeren Ende.

Patek Philippe 5330G-001 - Detail mit dem patentierten Datumszeiger

Detailansicht der Patek Philippe 5330G - 001 mit dem patentierten Datumszeiger aus Kristallglas

Die darauf ruhenden Patente erhielt Patek Philippe schon 2022 für den Silinvar-Zeiger des Zehntelsekunden-Chronographen 5470P-001, in dem das Kaliber CH 29-535 PS 1/10 tickt. Siehe hier im Uhrenkosmos. Eines davon hat das Aufbringen von rotem Lack auf nichtmetallisches Material wie Glas zu Gegenstand. Das zweite bezieht sich auf das durch Hartlöten des Glaszeigers am Zeigerrohr.

Zifferblatt und Zeiger der Patek Philippe 5330G-001

Zifferblatt und Zeiger der Weltzeitreferenz Patek Philippe 5330G - 001

Weitere Fakten zum Schluss

Das 30,5 Millimeter große, hinter einem Saphirglas-Sichtboden agierende Kaliber 240 HU C mit einseitig aufziehendem Mikrorotor aus 21-karätigem Massivgold fügen die Uhrmacher aus summa summarum 306 Komponenten zusammen. Mindestens 38 und maximal 48 Stunden beträgt die Gangautonomie des 30,5 Millimeter messen Mechanik-Mikrokosmos. Den präzisen Rückschwung der mit drei Hertz oszillierenden Gyromax-Unruh bewirkt eine Spiromax-Unruhspirale aus thermisch stabilisiertem Silinvar.

Automatik-Kaliber 240 HU C Rückseite mit goldenem Mikrorotor

Rückseite des flachen Patek Philippe Automatikkalibers 240 HU C mit goldenem Mikrorotor

Bei der „8“ ist in die linke Flanke der 40 Millimeter messenden Weißgoldschale ein Datumskorrektor eingelassen. Am Handgelenk trägt das komplizierte Oeuvre gerade einmal 11,77 Millimeter auf. Wasser bleibt bis zu drei bar Druck außen vor. Für Qualität und Ganggenauigkeit bürgt das hauseigene Patek Philippe-Siegel, bzw. weitere, technisch interessante Modelle der Patek Philippe Linie Komplizierte Uhren finden sich hier.

 

Patek Philippe 5330G

 

Die Patek Philippe Ref 5330G-001 im Profil

Die Patek Philippe 5330G - 001 im seitlichen Profil

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