Klein aber fein
Waren das noch Zeiten. Von Opulenz am Handgelenk sprach niemand. Die Dimensionen von Armbanduhren orientierten sich primär an denen des im Gehäuseinneren verbauten Uhrwerks. Zum Beispiel besaßen die beliebten 12-linigen Kaliber einen Durchmesser von 27 Millimetern. Hinzu gesellten sich ein Werkhaltering und die Wandstärke der Schale selbst. Aus diesen Werten errechneten sich in aller Regel 33 bis 35 Millimeter.
Genau in der Mitte, sprich bei 34 Millimetern liegt die Gehäusegröße der aktuellen Junghans max bill Kleine Automatic – und lag in den damaligen Tagen sogar das Standardmaß für klassische Herrenarmbanduhren mit drei Zeigern für Stunden, Minuten und Sekunden. Heutzutage empfinden das viele Männern als zu klein. Spürbar zurückgegangen ist inzwischen freilich auch der Hang zu imposanten 45-Millimeter-Boliden. Als gutes Kompromiss-Maß für maskuline Modelle haben sich Werte um 40 Millimeter herauskristallisiert. Mit ihnen können auch Asiaten recht gut leben.
Zurück zu den Anfängen
Bei seinen neuesten Modellen der Max Bill-Linie hat sich Junghans auf die Anfänge der Zusammenarbeit mit dem berühmten Bauhaus- Produktgestalter besonnen und dabei ins hauseigene Museum geblickt. Die 1961 lancierten Vorbilder der aktuellen Bestseller aus Schramberg zeigten eben jene 34 Millimeter zwischen die Backen einer Schieblehre. Im Gehäuseinneren tickten damals freilich Handaufzugswerke zum Beispiel vom Manufakturkaliber 84/S3.
Diese Epoche lebte 1997 in den ersten Neuzeit-Modellen wieder auf. Bei der Referenz 27/3701.00 umfängt die 34-Millimeter-Edelstahlschale das Handaufzugskaliber Eta 2801-2. Preissensible Max Bill-Liebhaberinnen und -Liebhaber können diese Armbanduhr beu Junghans bis in die Gegenwart erwerben.
Selbst ist der Aufzug
Zum Kreis der dezent dimensionierten Zeitmesser dieser Provenienz gesellt sich ab sofort eine Junghans max bill Kleine Automatic. In erster Linie wendet sich diese Neuheit an Menschen, welche nicht täglich zum Zweck des manuellen Energienachschubs an der Krone ihrer Armbanduhr drehen möchten, sondern dies dem Rotor des Uhrwerks überlassen wollen. Mit ihren 34 Millimetern Durchmesser sowie der farblichen Gestaltung ist die Junghans max bill Kleine Automatic wohl eher eine Damenuhr. Daneben kommen freilich auch Männer mit entsprechend schlanken Handgelenken zu ihrem Recht. Beide Gruppen eint die Liebe zum klassischen Design, welches anders als kurzlebige Trends die Zeiten überdauert.
Andererseits spielt auch das verfügbare Budget bei der Entscheidung für eine derartige Armbanduhr sicher eine Rolle. Die Preise sind durchaus attraktiv. Mit mattiertem Edelstahlgehäuse und dem Kaliber J800.1 ist sie beim Fachhandel für weniger als 1.000 Euro erhältlich. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich das altbekannte und -bewährte Eta 2824 oder der Klon Sellita SW 200. In beiden Fällen spannt der Kugellagerrotor die Zugfeder in beiden Drehrichtungen. Ein voller Energiespeicher liefert Kraft für ca. 38 Stunden ununterbrochener Zeitmessung mit vier Hertz.
Über dem Leuchtzifferblatt und den ebenfalls mit Super-LumiNova befüllten Zeigern für Stunden und Minuten wölbt sich ein beschichtetes Hartplexiglas. Die Sekunden stellt ein sehr schlanker Zeiger dar, Und bei der „3“ blickt das Datum durch ein Fenster. Vierfach mit dem Gehäusekorpus verschraubt ist der massive Boden der Junghans Uhr. Bis zu drei bar Druck reicht die Widerstandsfähigkeit des Gehäuses gegen Wasser. Die Armbänder lässt Junghans entweder aus Kalbsleder oder recyceltem PET-Material fertigen. Die Qual der Wahl besteht in der Ausführung des Uhrengehäuses. Neben Edelstahl ist auch eine goldfarbene oder anthrazit-matte PVD-Beschichtung erhältlich. Die Edelstahlversion schlägt mit 895 Euro zu Buche. 100 Euro mehr werden für die beiden PVD-beschichteten Modelle fällig.
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