Chrono Sapiens - Julien Tornare, CEO Zenith

Julien Tornare: „Wir stehen für Geschichte, Authentizität und Innovation“

Die Marke Zenith setzt im Jubiläumsjahr 2019 weiter auf technische Innovationen. Der CEO Zenith, Julien Tornare, unterstreicht jedoch die Bedeutung von Geschichte und Authentizität für die Uhrenmarke. Mit einer Uhrwerk-Legende wie dem El Primero Kaliber im Portfolio, weiß er warum.

von | 24.03.2019

Zenith CEO Julien Tornare hat viel zu erzählen und spannende Projekte für die Marke.
Sehen Sie im Interview, was Zenith bewegt und wohin die Reise gehen wird.

Ein großes Jubiläum

Als Charles Vermot, ein altgedienter Chronographen-Spezialist der Uhrenmarke Zenith,  im Jahre 1975 die Entscheidung hörte, dass das zuverlässige und erfolgreiche Zenith-Uhrwerk El Primero eingestellt werden sollte, war er fassungslos. Natürlich hatte der zwischenzeitliche Siegeszug der Quarzuhren auch Zenith in Schwierigkeiten gebracht und die Marke war an einen neuen amerikanischen Eigentümer gegangen. Aber dass der neue Besitzer Zenith Radio Coperation nun den Verkauf der Maschinen zum Herstellen der El Primero Werke und das Verschrotten der Stanzen und Vorlagen anordnete, war das zuviel für ihn. Es konnte nicht sein, dass soviel Wissen und Tradition in einem Handstreich vernichtet werden würde. Entsprechend entschloss sich der langgediente Mitarbeiter zum Ungehorsam und brachte die Pläne für das Werk, aber auch 150 Spezial-Maschinen nebst Werkzeug und Stanzen nach Feierabend auf einen wenig genutzten Dachboden der Uhrenfabrik in Sicherheit. Dort schlummerten sie für Jahre.

Im Jahr 1978 wechselte die Marke wiederum den Besitzer. Ebenso hatte die klassische, mechanische Uhrenindustrie den Talboden durchschritten und brachte neue mechanische Uhrenmodelle auf den Markt. Nun begann die Suche nach zuverlässigen und technisch hochwertigen Uhrwerken und man fragte bei Zenith an.
Dies war der Moment für Charles Vermot. Er konnte die neue Geschäftsführung über seinen geheimen Schatz informieren und im Jahr 1984 begann die Wiederaufnahme der Produktion des präzisen und zuverlässigen El Primero Kalibers. Wieder hatte es sich bewahrheitet – engagierte Mitarbeiter mit Erfahrung und Entschlossenheit sind das größte Kapital erfolgreicher Firmen.

Vergangenheit als Verantwortung

Kommt man mit Julien Tornare, dem CEO von Zenith ins Gespräch so wird schnell klar – für ihn lebt Zenith von aktuellen Innovationen und dem technischen Fortschritt der Marke. Diese innovative Kraft treibt die Entwicklung der neuen Werke und des Designs an. Aber als kluger CEO weiß Tornare um die große Bedeutung der Geschichte dieser Uhrenmarke. Insbesondere im Jahr 2019. Denn vor genau 50 Jahren, am 10. Januar 1969 kam der erste Zenith Chronograph mit dem heute legendären Uhrwerk El Primero auf den Markt.
Viel zu lange, hatte dessen Entwicklung gedauert. Man wollte eigentlich im Jahr 1965 zum 100-jährigen Jubiläum von Zenith mit dem herausfordernden Chronographenwerk fertig sein. Doch daraus wurde nichts.  Die technischen Herausforderungen waren zu groß.

Man hatte sich auch viel vorgenommen: Zum einen wollte Zenith ein Chronographenwerk mit Automatikaufzug mit einem zusatzmodul-losen, integrierten Chronographen-Mechanismus sein. Außerdem sollte die Kraftgewinnung durch einen  kugelgelagerten Zentralrotor erfolgen, der diese Kraft anschließend auf ein Säulenrad zu übertragen hätte. Und als wäre es nicht schon kompliziert genug, galt es zur Erhöhung der Präzision ein Werk mit 5 Hertz , also 36.000 Halbschwingungen pro Stunde zu bauen.
Es kam folglich nicht überraschend, dass der erste Chronograph mit dem Zenith El Primero Werk erst 7 Jahre nach dem Start der Entwicklung serienreif war. Doch der technische Fortschritt des Werks wie die außerordentliche Präzision waren jeden Tag und jeden Schweizer Franken Entwicklungsarbeit wert.

Julien Tornare will als CEO Zenith den Weg nach vorne

Doch Julien Tornare ist sich der Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft bewusst. Entsprechend hat er ein breites Aktionspaket für das Jahr 2019 im Programm.
Das Highlight dabei ist sicher die Zenith Defy Inventor Armbanduhr mit Zenith Oscillator im Manufakturkaliber ZO 9100. Dessen Regulierorgan ersetzt erstmals klassische Unruh und Spiralfeder mit dem neuentwickelten Oscillator und arbeitet mit unglaublichen 129.600 Halbschwingungen, also 18 Hertz.
Aber auch die sonstigen Daten beindrucken. 50 Stunden Gangautonomie, stattliche 100 Meter Wasserdichtigkeit und ein Gehäuse aus Titan stehen für eine hochwertige Uhr und eine neue Art von Uhrenbau, der mit nur 148 Teilen auskommt. Angeboten wird diese Uhr für 18.900 Franken. Der Euro-Preis wird wohl in einer ähnlichen Dimension sein.
Diese Uhr ist eine Revolution für den Uhrenbau und eröffnet ganz neue Wege.

Über unsere Events bringen wir die Marke in die ganze Welt
Julien Tornare

CEO, Zenith

El Primero Super-Paket

Neben verschiedenen weiteren Modellen hat sich Zenith für das El Primero Jubiläum noch eine ganz besondere Idee einfallen lassen. Ein auf 50 Exemplare limitiertes Set von 3 El Primero Superuhren.
Das erste Modell ist ein Zenith El Primero Chronograph, der sich optisch an das ursprüngliche Modell aus dem Jahr 1969 anlehnt, jedoch technisch modernisiert wurde.
Das zweit Modell ist eine aktueller Chronomaster 2.0 der im Markt befindlichen Chronometer-Linie. Dieser bietet eine klassische Hemmung für die Zeitanzeige (36.000 Halbschwingungen pro Stunde – 5 Hz) und die bekannten Vorzüge eines Zenith Chronographen.
Der dritte Chronograph im Bunde, der für die werktechnische Zukunft steht, ist die Zenith Defy El Primero 21 Armbanduhr mit dem hypermodern Oszillator. Dieser arbeitet bei 50 Hertz. Damit ist die Anzeige von echten Hundertstel-Sekunden möglich.
Um die Spannung aufrecht zu halten, hat Zenith jedoch noch einen vierten, freien Platz in der Box gelassen. Diesen Platz soll dereinst die noch zu schaffende Uhr mit Tausendstel-Sekunden-Anzeige erhalten.
Mit 50.000 Schweizer Franken hat man für diese drei außergewöhnliche Zenith Chronographen in einer schönen Box sicher ein Angebot erstellt, dass schnell vergriffen sein wird.
Aber Schnelligkeit war ja schon immer eine Stärke von Zenith und wohl auch von Julien Tornare.

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