Ein Auftritt von Format
Als Jaeger-LeCoultre 2004 das Gyrotourbillon 1 präsentierte, sprach die Uhrenwelt von einer uhrmacherischen Sensation. Gleiches vermag auch die Minutenrepetition Jaeger-LeCoultre Gyrotourbillon Westminster. Dabei ist die Grundfunktion des Gyrotourbillons gleichgeblieben. Durch Bewegungen in alle Richtungen gleichen zwei ultraleichte Drehgestelle die negativen Auswirkungen der Erdanziehungskraft auf die Ganggenauigkeit dieses Zeitmessers in den unterschiedlichen Positionen am Handgelenk aus.
Das Debüt des Gyrotourbillons 1 liegt jedoch schon eine ganze Weile zurück. Logischer Weise haben die Mitarbeiter der 1833 gegründeten Jaeger-LeCoultre Manufaktur ihre Hände seitdem nicht in den Schoß gelegt. So entstanden im Laufe der Jahre entstanden noch zwei weitere Varianten dieser Schweizer Luxus-Uhr: Das Jahr 2008 brachte das Jaeger-LeCoultre Reverso Gyrotourbillon 2, 2013 die Jaeger-LeCoultre Master Grande Tradition Gyrotourbillon 3 Jubilee und 2016 die Jaeger-LeCoultre Reverso Tribute Gyrotourbillon.
Das vierte Gyrotourbillon stellt in puncto Schwierigkeitsgrad die vorläufige Krönung dar. Darauf weist schon der anspruchsvolle Name: Jaeger-LeCoultre Master Grande Tradition Gyrotourbillon Westminster Perpétuel. Ein Name wie Adelstitel der Tudors aus dem 11 Jahrhundert. Er lässt auf Anhieb erkennen, dass die im Weißgold-Gehäuse untergebrachte Mechanik einiges zu bieten hat
Jaeger-LeCoultre Gyrotourbillon Westminster
Das Manufakturkaliber 184 mit manuellem Aufzug und 50 Stunden Gangautonomie sorgt am Handgelenk optisch wie akustisch sofort für einiges Aufsehen. Das weiterhin sphärisch rotierende Tourbillon sticht sofort ins Auge. Den Technikern ist es gelungen, seine Dimension und Höhe weiter zu reduzieren. Auf diese Weise trägt die ganze Uhr am Handrücken deutlich weniger auf. Dem naturgemäß kontinuierlich nachlassenden Drehmoment des Federspeichers wirkt ein durchdachter Konstantkraftantrieb entgegen. Im Minutentakt liefert eine vorgespannte Feder frische Energie an den Gangregler. Dementsprechend springt auch der Minutenzeiger dieses Uhrwerks.
Neben besagtem Drehgang umfasst das Spektrum der Komplikationen ein immerwährendes Kalendarium mit springender Datumsanzeige sowie Indikationen von Wochentag, Monat und komplettem Jahr. Per Krone lässt es sich problemlos einstellen. Ist man im Eifer des Gefechts einmal über das Ziel hinausgeschossen, geht es auch wieder rückwärts. Auf Knopfdruck tritt die Minutenrepetition in Aktion.
Der Kontrollmechanismus für den Minutenschlag ist dabei mit dem Zwischenaufzug zur Egalisierung des Zugfeder-Drehmoments und dem springenden Minutenzeiger gekoppelt. Eine kluge Lösung. So werden Fehler beim Auslösen des Schlagwerks zwischen den Minuten ausgeschaltet.
Big Ben Minutenrepetition
Mit der Melodie des berühmten Londoner Big Ben Glockenschlags erfolgt die akustische Darstellung der Viertelstunden. Diese Konstruktion des klingenden Zeitmessers wird als sogenanntes Carillon bezeichnet. Im Gegensatz zu konventionellen Konstruktionen, bei denen diesbezüglich nach der vollen Stunde Stille herrscht, ist die Klangfolge in diesem Fall gleich vier Mal zu hören.
Unliebsamen Pausen im Ablauf des komplexen Schlagwerks wirkt eine ausgeklügelte Mechanik entgegen. Trotz dieser unbändigen Fülle uhrmacherischer Mechanik misst die Schale lediglich 43 Millimeter. Auch seine Bauhöhe beträgt lediglich 14,08 Millimeter. Unverzichtbar bei diesem uhrmacherischen Glanzstück ist natürlich auch ein rudimentärer Schutz vor Feuchtigkeit. Die Jaeger-LeCoultre Gyrotourbillon Westminster ist deshalb bis zu drei bar Druck wasserdicht.
Wie es sich für eine Luxus-Armbanduhr ziemt, ist das Uhrwerk selbstverständlich liebevoll und höchst akkurat dekoriert. Schließlich wird für dieses Prunkstück ein königlicher Preis von circa 930.000 € verlangt. Dafür erfolgt eine Limitierung auf 18 Exemplare. So ist das eben, wenn man in Westminster dazugehören möchte.
Uhrenkosmos Modell-Steckbrief
Hersteller | Jaeger-LeCoultre |
Name | Master Grande Tradition Gyrotourbillon Westminster Perpétuel |
Referenz | Q52534E1 |
Premiere | 2019 |
Uhrwerk | Kaliber 184 |
Aufzug | Handaufzug |
Durchmesser | 33,5 mm |
Bauhöhe | 8,9 mm |
Komponenten | 1.050 |
Unruhfrequenz | 4 Hertz |
Gangautonomie | 50 Stunden |
Anzeige | Stunde, springende Minute, springendes Datum, Wochentag, Monat Jahr |
Zusatzfunktionen | Gyrotourbillon beidseitig korrigierbarer, Ewiger Kalender, Minutenrepetition mit Westminster-Carillon |
Gehäuse | Weißgold |
Durchmesser | 43 mm |
Höhe | 14,08 mm |
Wasserdichte | 3 bar |
Limitierung | 18 Stück |
Preis | ca. 930.000 Euro |
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