Hart, härter, Keramik
Hochwertige Uhren, insbesondere Uhren aus Keramik, sind für die meisten ihrer Träger ein tägliches Gebrauchsgut und ein Ausdruck ihres Lifestyles. Entsprechend müssen Chronometer und Chronographen gut aussehen, wie den täglichen Belastungen standhalten. Besonders gut können dies diese vier vorgestellten Chronographen, da sie Präzision mit hoher Belastbarkeit und Unempfindlichkeit kombinieren. Dabei spielt der Werkstoff Keramik eine wichtige Rolle.
Das sind die von uns ausgewählten Keramikuhren, wissenschaftlicher ausgedrückt Uhren aus moderner Zirkonoxid-Keramik, mit denen Sie weitgehend ohne größere Kratzer und Blessuren durchs Leben kommen. Also zumindest an der Uhr.
Die TAG Heuer Carrera Tête de Vipère
Diese Uhr ist nicht nur widerstandsfähig und smart, sondern auch eine wahre Rarität. Auf lediglich 155 Stück limitierte TAG Heuer die Produktion des neuen TAG Heuer Carrera Chronographen mit Tourbillon. Seinen Beinamen TAG Heuer Carrera Tête de Vipère, also „Kopf der Viper“, trägt das Modell aus einem bestimmten Grund: Die offizielle Genauigkeitsprüfung der Uhr erfolgte beim renommierten Observatorium Besançon, das seine Prüfung mit dem Stempel eines Vipernkopfes dokumentiert. Dieses Zertifikat ist eine Besonderheit. Es bezieht sich nämlich nicht nur auf das Werk, sondern auf die ganze Uhr. Zudem ist es extrem selten: nur 500 Zeitmesser haben das Zertifikat aus Besançon seit 2006 erhalten.
Um sich die Punze des Vipernkopfes zu verdienen, muss die Uhr einen 16-tägigen Test bestehen. In fünf Lagen und bei drei unterschiedlichen Temperaturen wird die Qualität von Uhr und Uhrwerk penibel geprüft. Die maximale tägliche Gangabweichung muss sich dabei im Bereich zwischen -4 und +6 Sekunden bewegen.
Das Automatikkaliber Heuer 02-T mit Chronograph und ultraleichtem Tourbillon zur Kompensation negativer Schwerkraft-Einflüsse auf die Ganggenauigkeit entsteht im eigenen Haus. Schutz von bis zu zehn bar Wasserdruck bietet ein 45 Millimeter großes, nachtblaues Keramikgehäuse. Aus dem kratzfesten Material bestehen auch die Lünette und die Bandanstöße. Einen schönen Blick auf die durchbrochene Gestaltung des Zifferblatts und der Sichtboden bieten Gehäuseboden und Zifferblatt.
Macht Batman alle Ehre: Das Zenith Defy El Primero
Im pechschwarzen, wasserdichten Outfit der Uhren aus Keramik kommt auch der Zenith Defy El Primero Chronograph der LVMH Uhrenmarke Zenith daher. Wie bei Batman hat sich mit dem neuen Look auch die Identität dieser Luxusuhr geändert: Das schwarze Keramikgehäuse des Time-Lab-chronometerzertifizierten „Defy El Primero“ besteht aus einer 44 Millimeter großen, bis zehn bar wasserdichten Keramik-Gehäuseschale. Das Gliederband ist aus Keramik gefertigt.
Das modular aufgebaute Zenith Automatikkaliber 9004 kennt man bereits. Es besitzt zwei Gangregler. Mit fünf Hertz oszillieren Unruh und Unruhspirale auf der für die Uhrzeit zuständigen Ebene. Ihr Energiespeicher liefert Power für rund 50 Stunden Gangautonomie.
Der zweite, durch Drücker bei „2“ und „4“ angesteuerte Mechanik-Level, stoppt Zeitintervalle zwischen einer Hundertstelsekunde und 30 Minuten. In diesem Fall oszillieren Unruh und Spirale mit blitzschnellen 50 Hertz. Weil Hochgeschwindigkeit Kraft kostet, beträgt die durch eine Indikation bei „12“ dargestellte Gangautonomie für den Stoppuhren-Part lediglich 50 Minuten. Das Kaliber-Ensemble besteht aus 293 Komponenten.
Grand Seiko Blue Ceramic Hi-beat GMT Special Limited Edition mit hoher Unruhfrequenz
Mit diesem Uhrwerk nehmen es nur wenige auf: Alle Armbanduhren der „Grand Seiko“-Linie ticken mit extrem hoher Unruhfrequenz. Der Grund für die blitzschnellen Uhrwerke ist einfach. Für mechanische Armbanduhren sind ständige Bewegungen eine Belastung. Gut, dass die Uhrmacher von Seiko schon Mitte der 1960er Jahre erkannten, dass Armbanduhren umso besser mit Lageveränderungen zurechtkommen, je höher ihre Unruhfrequenz ist.
So vollzog die Unruh, die im ersten japanischen Seiko Hochfrequenz-Handaufzugskaliber 5740C von 1966 tickte, stündlich 36.000 Halbschwingungen. 2009 entwickelte die Manufaktur das Hi-beat Kaliber 9S85 für die „Grand Seiko“-Kollektion. Dieses Kaliber bildet die Grundlage für das Schnellschwinger-Kaliber 9S86, das 2014 erstmals auf der Baselworld präsentiert wurde. Seine Besonderheit liegt in der GMT-Funktion mit unabhängig verstellbarem 12-Stunden-Zeiger. Den damit ausgestatteten „Grand Seiko“-Armbanduhren bescheinigen die Japaner eine Ganggenauigkeit im Bereich von täglich -2 bis +4 Sekunden. Die neue Zugfeder, an der Seiko zusammen mit dem Metal Material Laboratory der Tohoku Universität zuvor sechs Jahre lang getüftelt hatte, sichert 55 Stunden Gangautonomie.
2018 präsentierte die japanische Manufaktur während der Baselworld die Grand Seiko Blue Ceramic Hi-beat GMT Special Limited Edition. Das Automatikwerk der auf 350 Exemplare beschränkten Kollektion wird von einem Mix aus Titan und blauer Keramik umschlossen. In seinen Rotor ist eine massivgoldene Plakette eingelassen. Aus dem gleichen Materialmix besteht auch das Armband. Die bemerkenswert leichte Schale misst 46,4 Millimeter, am Handgelenk trägt sie 14,6 Millimeter auf. Und auch wasserdicht ist der japanische Chronometer – er hält dem Druck bis zu zehn bar mühelos stand, denn Uhren aus Keramik vertragen aufgrund ihrer Härte Wasserdruck sehr gut.
Ultrahart, ultragenau: Der Montblanc TimeWalker Manufacture Chronograph
Für das 43-Millimeter-Gehäuse des ausdruckstarken Montblanc TimeWalker Manufacture Chronograph verwendet Montblanc Stahl und Keramik. Das ultraharte schwarze Material dient zur Produktion der Keramik-Lünette mit Tachymeterskala. Im Inneren tickt das exklusive, in Kooperation mit ValFleurier entwickelte und produzierte Automatikkaliber MB 25.10 mit Schaltradsteuerung des Chronographen und Vertikalkupplung. Währendessen beträgt der Durchmesser der Montblanc TimeWalker Manufacture Chronograph gut 30, seine Höhe 7,90 Millimeter.
Weil diese Dimensionen mit denen des Kalibers Valjoux 7750 übereinstimmen, lassen sich auch bereits existente Gehäusekonstruktionen nutzen. Vier Hertz Unruhfrequenz gestatten Stoppvorgänge auf die Achtelsekunde genau. Ganz klassisch reichen die auf waagrechter Linie von „3“ zu „9“ angeordneten Zähler bis 30 Minuten bzw. 12 Stunden, die Permanentsekunde rotiert bei „6“.
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