Die Deutschschweiz kann im Vergleich zum Französisch sprechenden Landesteil nur wenige Fabrikationsstätten für Uhren aufweisen. Eine davon, die Itraco Watch Co., wurde 1948 in Oberrieden bei Zürich von Bruno Forrer sen. gegründet. Ein Jahr zuvor hatte eine Schweizerische Volksabstimmung Staatseingriffe zur Sicherung der Wirtschaft gestattet. Über diese Starthilfe hinaus ist dieses Unternehmen bis heute voll im Familienbesitz und in etwa 90 Ländern dieser Erde etabliert.
Neben „Itraco“ signierten Uhren entstanden und entstehen in den Fabrikationsstätten hauptsächlich Private‑Label‑Produkte. Dies sind Uhren, die mit den Namen verschiedenster Auftraggeber signiert werden. Aus verständlichen Gründen unterliegt deren Identität jedoch strenger Geheimhaltung. So ging die Entwicklung bergauf und im Jahr 1992 verließen mehr als 170.000 Uhren die Werkstätten von Itraco. Sie waren in der Regel ausgestattet mit Quarz‑Kalibern von Ronda und Eta.
Itraca oder Jaquet-Droz?
Bereits in den sechziger Jahren hatte Itraco das Modell „Directime“ lanciert, ein rundes Automatik‑Modell mit digitaler Anzeige der Stunden, Minuten und Sekunden, basierend auf dem AS‑Kaliber 1902. Diese Armbanduhr gab es in absolut identischer Ausführung auch unter dem Markennamen „Jaquet‑Droz„. Möglicherweise wurde sie bei Itraco in Zürich gefertigt.
Die abgebildete tonneauförmige Armbanduhr kam in den siebziger Jahren auf den Markt, als digitale Quarzmodelle den Schweizer Fabrikanten erheblich zu schaffen machten. Sie besitzt ebenfalls eine digitale Stunden‑ und Minutenindikation. Zur Steigerung des Gebrauchswertes kommt eine Datumsanzeige bei der „6“ hinzu. Bei dieser optisch stark aus dem Rahmen des Üblichen fallenden Armbanduhr griff Itraco auf das 21-steinige Automatic‑Kaliber TD 1393 der Rohwerkefabrik Brac S.A., Breitenbach, Kanton Solothurn, zurück. Diese entwickelten das Grundkaliber und die Elemente des automatischen Aufzugs gemeinsam mit der Buren Watch Company, Büren an der Aare. Der Zentralrotor mit einem äußeren Schwermetallsegment spannt die Zugfeder dabei in beiden Drehrichtungen. Für die Gleichrichtung der Rotorbewegungen sorgen Klinkenräder.
Die Automatik‑Baugruppe ist bei diesem Kaliber übrigens ins Uhrwerk integriert, d.h. sie lässt sich nicht wie bei anderen Selbstaufzugs‑Uhrwerken durch das Lösen weniger Schrauben komplett entfernen. Und zur Vervollständigung sei erwähnt, dass zu seiner Zeit auch ein absolut identisch aussehendes Digital‑Modell mit Handaufzugswerk erhältlich war.
Eine davon, die Itraco Watch Co., wurde 1948 in Oberrieden bei Zürich von Bruno Forrer sen. gegründet …
Sind Nachfolger von Bruno Forrer sen. immer noch im Uhren Business?
Wo sind die ggf. ansässig?
Eine interessante Frage, die sich jedoch leider unserer Kenntnis entzieht. Vielleicht findet sich etwas in Schweizer Archiven…