Im 17. Jahrhundert ist die Geschichte der Uhr durch viele Innovationen geprägt. Die Technik in den Zeitmessern wird immer ausgefeilter und genauer. Welche Stücke damals besonders angesagt waren und wie ein Skandal für Aufsehen in der Branche sorgte – hier steht es geschrieben
Ca. 1600
Die Signatur Vallin, vermutlich London, trägt eine astronomische Dosenuhr. Der zentrale Sonnenzeiger rotiert einmal jährlich um seine Achse. Dabei stellt er das Datum, den Monat sowie die Differenz zwischen mittlerer und wahrer Sonnenzeit dar (Äquation) dar. Die äußere Stundenskala ist zwei Mal in 12 Stunden ist unterteilt. Auch die Position von Sonne und Mond im Tierkreis sowie das Mondalter werden abgebildet.
1630
Das Gehäuse der kleinen Bergkristall-Kreuzuhr von Robert Dieu aus Paris wurde aus einem Stück Bergkristall gearbeitet. Die beiden Gehäuseteile und das kreuzförmige Uhrwerk mit Spindelhemmung und Radunruh sind an einem Scharnier befestigt. Ein einziger Zeiger stellt die Stunden dar.
Mitte des 17. Jahrhunderts
Vom elektrischen Licht war man damals noch weit entfernt. Zum Glück aber gab es die Nachtuhr des Österreichers Ferdinand Miller. Vor dem Zifferblatt des Uhrwerks mit Zugfeder und Spindelhemmung schwingt ein Pendel. Hinter dem Zifferblatt rotiert eine Scheibe mit ausgesägten Ziffern. Eine brennende Kerze gestattete das Ablesen der Uhrzeit in digitaler Form auch bei Dunkelheit.
1670
William Clement verbesserte die 1656 von Christiaan Huygens erfundene Pendeluhr. Statt eines Fadens verwendete der frühere Schmied vermutlich zum ersten Mal seine flexible Metallfeder als Aufhängung. Von Robert Hooke beeinflusst, soll er als Erster auch eine Ankerhemmung verwendet haben. Der rückführende Clement- oder Hakengang war ab 1670 ein wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung der Pendeluhren.
1675
Isaak Thuret gilt als einer der wichtigsten Uhrmacher seiner Epoche. Nicht zuletzt deshalb bat ihn Christian Huygens am 22. Januar 1675, die erste Taschenuhr mit der von ihm erfundenen Unruh und Unruhspirale bauen. Danach gab der spätere französische Hofuhrmacher das Regulierorgan als seine Erfindung aus. Huygens intervenierte und Thuret musste sich entschuldigen. Der Holländer Christian Huygens gilt auch als Vater der Pendeluhr, erhob aber keinen Anspruch auf diese Leistung des Jahres 1656. Stattdessen arbeitete er mit anerkannten Uhrmachern wie Salomon Coster und Johannes van Ceulen zusammen. Von van Ceulen stammt einer der ältesten Zeitmesser mit diesem Taktgeber. Er entstand 1675 und ist im Londoner Science Museum zu sehen.
1680
Zum Spannen einer Zugfeder lässt sich das Steigen oder Fallen der Quecksilbersäule eines Barometers bei sich änderndem Luftdruck nutzen. Das entdeckte der deutschen Arzt und Chemiker Johann Joachim Becher. Daraus entwickelte er eine Barometeruhr. Auch Jean André Lepaute entwickelte 1755 einen solchen Zeitmesser.
Geschichte der Uhr – Im Jahr 1687
Der Pfarrer Edward Barlow und Uhrmacher Thomas Tompion beanspruchten das Patent für eine Taschenuhr mit Viertelstundenrepetition. Doch Uhrmacher Daniel Quare tat dies ebenfalls, so dass König Jakob II. schlichten musste. Er sprach die Schutzrechte Daniel Quare zu, da seine Konstruktion praktischer und komfortabler war. Zur Auslösung des Schlagwerks genügte ein einziger Drücker. Die erste Taschenuhr mit Repetitionsschlagwerk war geboren.
Das Uhrwerk des Stockholmer Meisters Martin Blomberg besitzt noch keine Unruh mit Spiralfeder. Stattdessen verfügt die gläserne, kugelförmige Schiffsuhr aus dem späten 17. Jahrhundert über ein kleines Pendel. Dieses kann aber nur in vollkommen waagrechter Lage schwingen. Zu diesem Zweck ist der Werkscontainer kardanisch aufgehängt. Vor dem Zifferblatt dreht sich ein Stundenzeiger. Im 18. Jahrhundert werden Uhren besonders kunstvoll gestaltet. Welche Erfindungen die Uhrmacher dieser Epoche machten?
Im 4. Teil wird Serie „Uhr-Ahnen – die Geschichte der Uhr“ wird es verraten.
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