Die Oldtimer unter den Uhren
Wie würden Uhren heute wohl aussehen, hätte nicht der Paris Juwelier und Uhrenhändler Louis Cartier im Jahr 1904 das Modell Cartier Santos entworfen. Diese Uhr war im besonderen Maße außergewöhnlich. Es handelte sich nicht nur um eine Uhr für das Handgelenk, die Golduhr hatte auch noch eine seh eigenständige, kantige Form. Damit war ein neuer markanter und sportlicher Typ Uhr geboren und für das Modell Cartier Santos begann eine Geschichte des Erfolgs. Nach über 110 Jahren ist diese Cartier ein absoluter Uhrenklassiker, Cartier-Erfolgsgarant und weltweit das Uhrenmodell mit der längsten Marktpräsenz.
Cartier Tank und Cartier Tortue
Damit sollte es für den gleichermaßen findigen, wie kreativen Uhrmacher noch nicht gewesen sein. Im Jahr 1917 entwarf der erfolgreiche Juweliere in Anlehnung an englische Kampfpanzer auch ein zweites Cartier Prestigeobjekt, die Cartier Tank. Auch sie ist in mehr oder minder unveränderter Form seit über 100 Jahre auf dem Markt.
Nicht ganz so erfolgreiche, aber mit gleicher Cartier-DNA gestaltet sind die ebenfalls nicht-runden Cartier Modelle Cartier Tonneau sowie die 1913 lancierte Cartier Tortue. Auch die Cartieruhren „Crash“, „Ellipse“, „Gondole“, „Square“, und „Cousin“ werden von Kennern unmittelbar mit der Traditionsmanufaktur in Verbindung gebracht. Sie konnten jedoch keine vergleichbare Marktgeltung erlangen.
Cartier Drive
Apropos Oldtimer: Durch die praktische Form und das Tragen am Handgelenk waren Cartier Uhren bei Automobilisten schon immer beliebt. Gerade die flachen kissenförmigen und kantigen Uhrengehäuse waren praktische und beliebt.
Diesen Umstand greift eine weitere, nichtrunde Neuschöpfung des Jahres 2016 auf. Die Armbanduhr Cartier Drive. Ihre kissenförmige Schale und der elegante, wie sportliche Look sollte den Namen Cartier beim männlichen Geschlecht attraktiver und populärer machen. Denn außerhalb des französischen Marktes gibt es bei Cartier erheblichen Aufholbedarf. Zu Beginn der neuen Modell-Ära startete Cartier mit 3 Cartier Drive Versionen. Die Gehäuse waren jeweils in Stahl oder 18-karätigem Rotgold zu haben.
Cartier Drive Uhren
Den Einstieg macht die stählerne Cartier Drive mit dem hauseigenen Kaliber 1904-PS MC möglich. Das Uhrwerk misst 25,6 Millimeter Durchmessern. Hinzu kommen ein Fensterdatum, kleine Sekunde, Rotoraufzug und zwei Federhäusern mit ca. 48 Stunden Gangautonomie. Die Bauhöhe liegt bei vier Millimetern. 186 Bauteile benötigt ein Exemplar des mit vier Hertz tickenden Mikrokosmos. Das Gehäuse der schlichten Cartier Drive de Cartier, so der offizielle Name, misst 40 x 41 Millimeter. Am Handgelenk trägt die Armbanduhr 11,25 Millimeter auf. Für Tauchgänge ist die Uhr nicht geeignet, aber dem nassen Element, also einem gewollten/ungewollten Wasserkontakt widersteht die Cartier Drive bis drei bar Druck.
Mehr Funktionen, nämlich eine zweite Zonenzeit mit Tag-/Nacht-Indikation und Großdatum, liefert die Referenz WSNM0005. In ihr ist das Automatikkaliber 1904-FU MC verbaut. Wer mit dieser Armbanduhr nach New York reist, muss bei der Ankunft die beiden zentralen Zeiger um sechs Stunden zurückdrehen. Einen unabhängig springenden Stundenzeiger gibt es hier nicht.
Cartier Drive Tourbillon
An der Spitze der noch überschaubaren Kollektion steht ein „fliegendes“ Tourbillon mit dem vom Kaliber 9452 MC. Dieses wurde konstruktiv von der Konzernschwester Roger Dubuis 09 abgeleitet.
Der Durchmesser des Handaufzugswerks mit ca. 50 Stunden Gangautonomie beträgt 24,9, Millimeter. Bei der gesamten Bauhöhe inklusive Drehgang kommt man auf 5,45 Millimeter. Den Mikrokosmos setzen die Uhrmacher aus dem Hause Cartier aus 142 Komponenten zusammen. 21.600 Halbschwingungen vollführt die Unruh stündlich in ihrem kleinen Käfig, was einer Frequenz von drei Hertz entspricht.
Das Top-Modell, die ausschließlich in Rotgold erhältliche Cartier Drive Tourbillon, trägt außerdem das „Genfer Siegel“. Damit wird nicht nur ihr Qualität, sondern auch eine Gangabweichung von maximal einer Minute pro Woche gewährleistet.
Neue Cartier Tank und Santos
Tradition verpflichtet, das weiß auch der Richemont Konzern. Allerdings versucht man bei Cartier stets den gestalterischen Kern zu erhalten und gleichzeitig das Design zu modernisieren, um mit der Zeit zu gehen.
Es wäre nun vermessen, hierfür eine komplette Übersicht zu geben. Jedoch ein gutes Beispiel hierfür ist eine aktuelle Variante der Cartier Santos, die für Anhänger von schwarzen Uhren in einer beschichteten Variante auf den Markt kam.
Gleiches gilt für den Klassiker Cartier Tank, der im Jahr 2021 einer großen Überarbeitung unterworfen wurde und mit neuen Modellen auf den Markt kam. All diese Modelle eint, dass sie nicht die Grundgestaltung von tonneau- oder kissenförmigen Gehäusen beibehalten, jedoch neben den weiterentwickelten Uhrwerken an Details und Schliff weiterarbeiten, bzw. gestalterische Elemente in die Neuzeit übersetzen.
Das Cartier damit vieles richtig macht, zeigt das starke Wachstum der letzten Jahre. Die Marke hat eben „Drive“!
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