Die 1940-er Jahre lassen grüßen
Weil zum Wesen der Zeit kontinuierlicher Wandel gehört, entwickeln sich Uhrenmodelle wie die Baume & Mercier Hampton stetig weiter. Es wäre nur vermessen anzunehmen, dass die besondere rechteckige Form dieser Uhr ein Produkt der Neuzeit ist. Vielmehr ist diese Armbanduhren Optik seit den 1940-er Jahren da und entwickelt sich konsequent fort. Das strenge, von Sachlichkeit geprägte Rechteck fand sich noch am Handgelenk. Aber die Produktgestalter dachten längst schon weiter. Und so entwickelten sich die kantigen Gehäuse-Schalen in diesem Jahrzehnt des Übergangs sukzessive in Richtung eines Quadrats.
Die Designer konzentrierten sich dabei auf die Hampton Gehäuseflanken, ohne die Bandanstöße aus den Augen zu verlieren. Darüber hinaus führten hoch gewölbte Plexigläser zu einer neuen Optik und damit neuen Generation von Armbanduhren.
Von den fortschrittlichen Möglichkeiten der Gestaltung des Uhrglases machte damals auch Baume & Mercier Gebrauch, wie eine goldene Armbanduhr mit der Nummer 50 439 und einem Handaufzugswerk vom Kaliber Eta 1000 bekunden. Wegen der ungewöhnlichen Optik diente sie rund fünf Jahrzehnte später als Vorbild für eine neue Uhrenlinie.
Hampton zum ersten
Die Baume & Mercier Hampton debütierte 1995 und weckte unweigerlich Assoziationen zum lässig-distinguierten Lebensstil auf Long Island. Wer es sich leisten konnte und etwas auf sich hielt, verbrachte sein Wochenende schon in den 1930-er Jahren dort. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bescherten Künstler und Schriftsteller wie Jackson Pollock, Willem de Kooning, Larry Rivers, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, George Plimpton, Peter Mathiessen oder John Steinbeck den Hamptons das Flair eine Kolonie kreativer Köpfe. Der Ruf wirkte wie ein Magnet auf Andy Warhol, Roy Lichtenstein oder Julian Schnabel. Pop-, Film- und Modestars wie Steven Spielberg, Billy Joel, Paul Simon, Calvin Klein und Donna Karan folgten.
Ganz abgesehen vom Geldadel, der es geradezu als Pflicht betrachtete, ein Haus im Umfeld der Kreativen zu bewohnen. So konnte es fast nicht ausbleiben, dass die New Yorker Haute Volée während der Sommermonate aus der brütend heißen Millionenstadt nach East Hampton, Westhampton, Bridgehampton, Hampton Bays oder Montauk flieht. Standesgemäß ist natürlich ein Haus mit eigenem Strand oder zumindest ein wenig Meerblick.
So gesehen wundert es nicht, dass sich die neue Hampton mit rechteckigem Edelstahlgehäuse recht schnell erfolgreich am Markt behauptete. Baume & Mercier stattete die verschiedenen Modelle mit Quarz- oder Automatikwerk aus. Das flache tickende Innenleben mit Namen 2000 stammte von der Eta. Bis zu drei bar widerstanden die kantigen Schalen dem Druck des nassen Elements. Rund 1.100 Euro kostete die Automatik mit Lederband. Ein stählernes Gliederband war für 100 Euro Aufschlag wohlfeil. Wegen der positiven Resonanz war Baume & Mercier schon bald nicht mehr allein auf weiter Flur. Beispielsweise entdeckte auch Longines den Wert des elegant gewölbten Rechtecks und praktizierte ihn bei der Dolce Vita.
Die zweite Hampton-Generation tritt an
2011/2012 vereinigte eine neue Hampton die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einer einzigen Armbanduhr. Das Vergangene zeigte sich in einer starken Orientierung am Vorbild aus den 1940-er Jahren. Die Gegenwart kam in der massiv verbesserten technischen und handwerklichen Umsetzung zum Ausdruck.
Für die intendierten Zukunftsaspekte sprach eine von Anbeginn bemerkenswerte Breite dieser Kollektion. Erhältlich war die zweite Generation in femininer Ausführung oder in maskulinen Dimensionen und da selbstverständlich auch mit mechanischem Uhrwerk.
Gleichwohl konnten die deutlich ausdruckstärkeren Renaissance-Modelle nicht an die Erfolge der vorangegangenen Hampton knüpfen. Rechteckige Armbanduhren sind bekanntlich nicht jedermanns Sache. Im Bewusstsein dessen stellte Baume & Mercier dem Kantigen ein weniger polarisierendes Rund in Gestalt der Baume & Mercier Clifton zu Seite.
Baume & Mercier Hampton
2020 schickte Richemont die neue Generation der Baume & Mercier Hampton ins Rennen um die Käufergunst. Die neuen Armbanduhren verkörpern einen Mix aus erster und zweiter Generation. Erhältlich sind sie mit poliertem Edelstahlgehäuse in den drei Größen.
35 x 22,2 mm
43 x 27,5 mm
48 x 31 mm.
Alle Uhrgehäuse besitzen ein vorderseitig kratzfestes Saphirglas und die Wasserdichte reich bis zu fünf bar Druck.
Die kleine Ausführung der Baume & Mercier Hampton 2020 gibt es nur mit elektronischem Innenleben, sowie wahlweise Leder oder Gliederband für rund 1.250 bzw. 1.450 Euro zu kaufen.
Mechanik der einfachen Art, sprich mit drei Zeigern verlangt zum Griff nach der mittelgroßen Hampton Referenz M0A10522. Für rund 2.100 Euro erhalten die Kunden ein 17,2 Millimeter kleines und 4,8 Millimeter hoch bauendes Automatikkaliber Eta 2671. Es zeigt sich durch ein Guckloch im verschraubten Gehäuseboden.
Mehr an Funktionalität offerieren die beiden großen Modelle. in dieser Big-Kategorie besteht Wahlmöglichkeit zwischen zwei verschiedenen Uhrwerken mit Selbstaufzug:
Das von Baume und Mercier für die Hampton Automatic Small Seconds/Date, Referenz M0A10528 verbaute Kaliber Eta 2895 basiert auf dem Eta 2992-A2. Neben dem Fensterdatum besitzt es auch eine kleine Sekunde bei „6“. Auf diese Weise erinnert das Erscheinungsbild an die früher genutzte Formwerke mit diesem Merkmal. Für diese Edelstahl-Armbanduhr werden mit Lederband etwa 2.300 Euro fällig.
Als kleine Komplikation präsentiert sich schließlich die Hampton Referenz M0A10523. Wer durch den Sichtboden blickt, entdeckt dort zunächst auch ein Eta 2892-A2 mit Rotor-Selbstaufzug. Seine Vorderseite trägt ein Modul mit Großdatum und Zeitzonen-Dispositiv. Selbiges äußert sich in einem zweiten 12-Stunden-Zeiger bei „6“ sowie einer konzentrisch rotierenden und durch das halbkreisförmige Fenster bei „6“ ablesbaren Tag-Nacht-Indikation. Die Hampton Automatic Big Date/Dual Time, Referenz M0A10523 mit dem Kaliber Soprod TT651 ist für circa 3.500 Euro erhältlich.
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