Mechanische Armbanduhren gibt es heutzutage wie Sand am Meer. Gleiches gilt zunächst auch für Baume & Mercier und das Modell Baume Mercier Clifton Baumatic. In vielen dieser Armbanduhren arbeiten Werke der Schweizer Großserienfabrikanten Eta und Sellita. Nur so lassen sich Preise realisieren, die Uhrenliebhabern mit überschaubarem Budget keine Tränen in die Augen treiben. Wer etwas Besonderes sein Eigen nennen möchte, muss in der Regel deutlich tiefer in die Taschen greifen. Nicht so bei Baume & Mercier. Die 1830 im Berner Jura gegründete Uhrenmarke nutzte alle Möglichkeiten der Mutter Richemont, um ein Automatikwerk auf die Beine zu stellen, das gleichermaßen flach, innovativ, exklusiv und dazu auch noch bezahlbar ist. Der Name „Baumatic“ geht zurück auf das Jahr 1962, als das Unternehmen eine klassische Armbanduhr mit Mikrorotor-Selbstaufzug auf den Markt brachte. Das 4,2 Millimeter flache Uhrwerk stammte nicht aus eigener Produktion, sondern von Büren, dem Erfinder der in die Werksebene integrierten Schwungmasse. Genauso hoch ist das brandneue Kaliber „Baumatic BM12-1975A“.
Im Gegensatz zum Damaligen besitzt es jedoch einen Kugellager-Zentralrotor, der über dem ganzen Werk dreht. Hat er die lange Zugfeder egal in welcher Drehrichtung vollständig aufgezogen, reicht die Kraft 120 Stunden oder ganze fünf Tage lang. Ein Wochenende im Tresor bringt die Clifton Baumatic also nicht zum Stillstand. Für diese lange Gangautonomie sind mehrere Faktoren verantwortlich. Auf der langsam aber kraftvoll rotierenden Seite des Räderwerks ist es die lange Zugfeder aus dem 2008 patentierten Werkstoff Elinflex. Gegenüber herkömmlichem Material bringt er ein Plus von rund zehn Stunden. Auf der anderen Seite hat sich die Abteilung Forschung & Entwicklung der Richemont-Gruppe intensiv mit dem Hemmungs- und Schwingsystem beschäftigt.
Im Laufe mehrerer Jahre entstand eine Konstruktion mit völlig neuer Geometrie. Die üblicher Weise verbaute Schweizer Ankerhemmung braucht bis zu zwei Drittel der zugeführten Energie für sich selbst. Sämtliche Problemfelder kann jedoch auch die neue, mit Hilfe der so genannten Powerscape-Technologie hergestellte Hochleistungshemmung in der Baume & Mercier Baumatic nicht beseitigen. Aber die Summe positiver Eigenschaften steuert immerhin rund 30 Prozent zur gesteigerten Gangautonomie bei. Anker und Ankerrad bestehen aus Silizium. Gleiches gilt für die Unruhspirale. Bei letzterer verbot sich das temperaturstabilisierende Aufbringen einer Oxidschicht aus patentrechtlichen Gründen. Um einen Ausweg waren die Ingenieure nicht verlegen. Sie entwickelten „TwinSpir“, eine patentierte Verbundstruktur, bei der zwei schmale Siliziumspiralen um 45 Grad versetzt aufeinander positioniert und durch eine dünne Siliziumdioxidschicht untrennbar miteinander verbunden werden.

Das Regulieren des Gangs erfolgt durch Verdrehen kleiner Exzenter-Masselots auf der Unruh. Dadurch kann die Spirale völlig frei und extrem konzentrisch atmen. Am Ende schlägt sich der Aufwand in ausgezeichneten Gangresultaten nieder. Sämtliche Automatikwerke vom Kaliber BM12-1975A erfüllen prinzipiell die Vorgaben der amtlichen Schweizer Chronometernorm. Potenzielle Kunden haben jedoch die Wahl: Die schlichte gefällige Clifton Baumatic gibt es ohne und –gegen moderaten Aufpreis- auch mit Zertifikat der COSC. Trotz gebündelter Hochtechnologie ist er mit 40 Millimeter großer Edelstahlschale ab 2.600 Euro zu haben.
Magnetfelder bis zu 1.500 Gauss prallen wirkungslos ab. Das ist 25 Mal so viel, wie die derzeit gültigen Antimagnetismus-Normen für mechanische Armbanduhren vorschreiben.
Baume Mercier Clifton Baumatic
Vom Verzicht auf ein Weicheisen-Innengehäuse kündet der Saphirglas-Sichtboden, durch den sich der mit vier Hertz tickende Marathonläufer präsentiert. Gegen 200 Euro Aufpreis, also für 2.800 Euro bietet Baume & Mercier die stählerne Clifton Baumatic auch mit COSC amtlich zertifizierter Ganggenauigkeit an. Ein Bicolor-Gehäuse schlägt mit 3.300 Euro zu Buche.
Nachfolgend eine Zusammenfassung der Innovationen und besonderen Merkmale:
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