Das ist die Krönung
Und zumindest der Juwelier Nitot vergaß tatsächlich nicht. Als er von der anstehenden Krönungszeremonie am 2. Dezember 1804 in der Kirche von Notre Dame hörte, erwachte der Wunsch, die Kronjuwelen fertigen zu können. Zusammen mit dem einschlägig erfahrenen Edelsteinhändler Salomon Halphen begab er sich zum Palais des Tuileries. Obwohl der angehende Regent von der Kompetenz des Vorstadtjuweliers nicht hundertprozentig überzeugt war, lenkte er letztendlich aber doch ein. Die Beichte begrenzter Finanzmittel zum Kauf der nötigen Materialien belohnte ein Vorschuss in Höhe von 2,5 Millionen Francs auf die Endabrechnung von rund 15 Millionen Franken. Dank hervorragender Arbeit avancierte Marie-Etienne Nitot zum offiziellen Juwelier des Königshauses. Als solcher fertigte er im Auftrag der luxusbesessenen Kaiserin Joséphine de Beauharnais das Hochzeitsgeschenk für Prinzessin Auguste Amalia Ludovika von Bayern. Anfangs gegen ihren erklärten Willen wurde die älteste Tochter König Maximilian I. am 14. Januar 1806 in München mit Eugène de Beauharnais, dem Adoptivsohn des französischen Kaisers verheiratet. Der Gründer des Nobeljuweliers Chaumet kreierte ein Paar schmückender Armbänder. Eines davon beinhaltete ein manuell schaltbares Kalendarium mit Anzeige von Datum und Wochentag. Im Pendant tickte ein kleines Uhrwerk, dessen Zugfeder täglich per Schlüssel gespannt werden musste. Die erste wirkliche Armbanduhr war geboren.
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