Veränderte Optik, gleiche Technik
Gänzlich neu ist die 2023-er Version des Vacheron Constantin Overseas Chronograph 5500V Panda Style keineswegs. Aber den Unterschied der Referenz Referenz 5500V/110A-B686 zum Ur-Modell des Jahres 2016, Referenz 5500V/110A-B075, und der 2018 vorgestellten Referenz 5500V/110A-B481 erkennen sogar Menschen mit weniger geschulten Augen. Er besteht im Zifferblatt. Diesem hat Vacheron Constantin aktuell einen auffallenden Pandalook angedeihen lassen.
Mit anderen Worten: Die drei kreisrunden Felder, vor denen sich die Zeiger für die Permanentsekunde (links) sowie die bis 30 Minuten und 12 Stunden reichenden Totalisatoren drehen, heben sich farblich sehr deutlich von der übrigen Fläche ab. Dieser Hell-Dunkel-Kontrast weckt spontane Erinnerungen an gescheckte Pandas. Jene Optik gibt es beim Vacheron Constantin Overseas Chronographen schon seit 2018. Aber eben umgekehrt mit hellen Feldern auf dunklem Hintergrund. Ansonsten haben sich die die stählernen Overseas Chronographen mit den Referenznummern 5500V/110A-Bxxx bis auf ihre Zifferblätter seit 2016 nicht verändert.
Technisches zum Overseas Chronograph
In allen Fällen findet die Overseas-Schale mit 42,5 Millimetern Durchmesser ans Handgelenk. Ihre Gesamthöhe beträgt 13,7 Millimeter. Ein innen montierter Weicheisenring schützt das hauseigene Automatikkaliber 5200 bis zu 16.000 A/m vor Magnetfeldern. Umgerechnet sind das 200 Gauss. Mehr ist wegen der Gehäusekonstruktion nicht zu machen. Das aus 263 Komponenten assemblierte Schaltrad-Oeuvre agiert nämlich deutlich sichtbar hinter Saphirglas.
Die genannte Teilezahl beinhaltet auch 54 funktionale Steine. Der speziell gestaltete Zentralrotor aus 22-karätigem Massivgold dreht mit Hilfe eines Kugellagers. Hat er den Federspeicher komplett gespannt, stehen circa 52 Stunden Gangautonomie zur Verfügung. Vier Hertz Unruhfrequenz gestatten Stoppungen auf die Achtelsekunde genau. Logischer Weise trägt die Skalierung auf dem Zifferblatt diesem Sachverhalt exakt Rechnung. Zwischen den längeren Sekundenindexen finden sich jeweils drei kürzere für die Bruchteile.
Auf Knopfdruck verbindet eine vertikale Reibungskupplung die zeitbewahrende Basis mit dem integrierten Stoppmechanismus. Als Steuerelement für die drei zeitschreibenden Funktionen Start, Stopp und Nullstellung dient ein Schaltrad. Die Rotationen des zentralen Chronographenzeigers zählt der klassisch bei „3“ angeordnete 30-Minuten-Totalisator.
Dessen Umläufe erfasst wiederum der 12-Stunden-Zähler bei „6“. Exakt 30,6 Millimeter misst das selbst entwickelte und gefertigte Uhrwerk bei 6,6 Millimetern Höhe. Mit von der Partie ist auch ein Fensterdatum zwischen „4“ und „5“.
Weitere Werte
Nachdem die Mechanik und das Gehäuse mit dem Genfer Siegel punziert sind, muss Vacheron Constantin klar definierte Qualitäts- und Präzisionskriterien zwingend einhalten. Pro Woche darf die Ganggenauigkeit der kompletten Uhr nicht mehr als eine Minute von der astronomischen Norm abweichen. Diese Vorgaben überwacht die Manufaktur mit Hilfe computergesteuerter Gerätschaft. Offizielle Kontrollen sind dabei jederzeit möglich.
Ganz abgesehen davon kann es sich das Unternehmen größere Abweichungen auch aus einem anderen Grund gar nicht leisten. Die schärfste Überwachung des Gangverhaltens findet nämlich nach dem Kauf durch die Trägerinnen und Träger dieser Armbanduhr statt.
Vacheron Constantin Overseas Chronograph 5500V
Äußerlich präsentiert sich die Schale der dritten Generation deutlich manschettenfreundlicher als ihre Vorgängerinnen. Das betrifft vor allem den markanten Glasrand. Mit dem Mittelteil verschraubt ist die Aufzugs- und Zeigerstellkrone. Zur Sicherheit lassen sich auch die beiden daneben positionierten Chronographendrücker mit dem Korpus verriegeln.
Bis zur 15 bar Druck reicht die Wasserdichte des Gesamtkunstwerks. Traditionell liefert Vacheron seine neue Overseas-Generation mit mehreren Armbändern. In diesem Fall begleiten das komfortable Gliederband gleich zwei Alternativen: eine aus Kautschuk und eine weitere aus Leder. Deren Wechsel gelingt auch uhrmacherischen Laien mit wenigen Handgriffen.
Preise
Als unverbindlichen Publikumspreis ruft Vacheron Constantin für den Overseas Chronograph 5500V/110A-B686 unverbindliche 36.300 Euro inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer auf. In Österreich sind es wegen der höheren Umsatzsteuer 36.700 Euro. Damit demonstriert diese Armbanduhr, dass Inflation, Kostensteigerung und Wechselkursschwankungen auch vor den Toren von Vacheron Constantin nicht Halt gemacht haben. Wer sich 2016 nach der Lancierung genau diesen Chronographen mit einfarbigem Zifferblatt gekauft hat, zahlte dafür noch weniger als 31.900 Euro.
Kurzer Blick zurück
Die Geschichte des stählernen Overseas-Chronographen reicht übrigens zurück bis 1999. Die erste Generation debütierte im Spätherbst besagten Jahres mit Großdatum bei der „12″. Und zwar zum Preis von weniger als 9.500 Euro. Damals entstammte das tickende Innenleben namens 1137 noch nicht eigener Werkemanufaktur. Lieferant war die im Jahre 1992 von Blancpain übernommene Swatch Group-Tochter Frédéric Piguet.
In deren Katalogen fand sich das aus mehr als 300 Teilen montierte Automatikwerk mit Schaltradsteuerung, Vertikalkupplung, 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler unter der Bezeichnung 1185. Das 2-Fenster-Großdatum besteht aus einem Ring für 31 Einerziffern (3 x 1-0 plus eine zusätzliche 1) sowie einem Kreuz zur Darstellung der Zehner.
Genau dieses Uhrwerk verbaute Vacheron auch noch in den Chronographen der zweiten Overseas-Generation, welche 2005 im Zuge des 250. Firmenjubiläums auf der Bildfläche erschien. Da kostete das Edelstahl-Instrument mit Stoppfunktion 11.900 Euro. Für dieses Geld bekommt man beides heute definitiv nicht mehr. Am CPO-Markt (worauf man bei den Anbietern von CPO Certified Pre-Owned Uhren achten sollte, gibt es hier zu lesen) muss man rund 20.000 Euro investieren. Wer seinerzeit gekauft hat, kann sich also glücklich schätzen.
Glück oder gute Beziehungen braucht es definitiv auch, wenn man den neuen Vacheron Constantin Overseas Chronograph 5500V Panda Style zeitnah an den Unterarm schnallen möchte. Er ist nicht leicht zu bekommen. Die Nachfrage übersteigt das Angebot und die Preise am Graumarkt liegen über den offiziell verlangten.
Vacheron Constantin Overseas
Mehr über Technik und Gehäuse der 2016 von Vacheron relaunchten Overseas gibt es hier im Video zu sehen.
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