Abgetaucht mit Tudor: Pelagos FXD
Die erste Uhr unserer 8. Uhrenkosmos Wochenschau ist das Modell Tudor Pelagos FXD. Für den 14. September lud die Manufaktur nach Frankfurt in die von Juwelier Rüschenbeck betriebene Boutique. Mehr zu diesem Ladengeschäft findet sich hier. Exakt um 18 Uhr erfolgte die Vorstellung der neuen Pelagos FXD.
Dieser Zeitmesser mit leichtem, widerstandsfähigem und natürlich antiallergischen Titangehäuse gründet sich einmal mehr auf der reichhaltigen Tudor Vergangenheit. Pate standen Armbanduhren, welche professionelle Taucher der US Navy über Jahrzehnte hinweg nutzten.
Die entsprechende Kooperation startete schon Mitte der 1950er-Jahre, als verschiedene Institutionen innerhalb der US Navy Armbanduhren der Rolex-Tochter Tudor unter realistischen Bedingungen sehr ausgiebig testeten. Die daraus gewonnen Erfahrungen flossen in ausführliche Berichte ein. 1958 führten die Bewertungen zur offiziellen Anerkennung durch die amerikanische Marine.
Der Kauf von so genannten Milsub Uhren für verschiedene Einheiten, darunter die legendären Seals von 1962 bis in die späten 1980er-Jahre, war nur ein logischer Schritt. Auf die robusten Instrumente blickten auch Underwater Demolition Teams (UDTs), so genannte Seabees und natürlich Navy-Tauchlehrer.
Milsub meint in diesem Zusammenhang für Military Submariner, welche sich gestalterisch logischer Weise an der Tudor Oyster Prince Submariner orientierte. Vorbild der Pelagos FXD ist die Tudor Referenz 7016 aus den späten 1960er-Jahren.
Merkmale der Tudor Pelagos FXD
Zu ihren Merkmalen gehören eine 42 Millimeter messende Titanschale mit satinierter Oberfläche und massivem Gehäuseboden aus Edelstahl. Gefräst wird der Korpus inklusive seiner festen Bandstege. Bis zu 20 bar Druck oder umgerechnet circa 200 Meter Tauchtiefe reicht die Wasserdichte. Am Handgelenk trägt das Ganze 12,75 Millimeter auf. Im Gegensatz zu einst lässt sich die griffige Titanlünette mit Keramik-Inlay nur entgegen dem Uhrzeigersinn verstellen. Ausgelegt ist die 60-Minuten-Graduierung mit nachtleuchtendem X1 Swiss Super-LumiNova. Die gleiche Leuchtmasse verwendet Tudor auch für die applizierte Stundenindexierung und die 1969 eingeführten Zeiger im Snowflake-Stil. Sie rotieren vor einem schwarzen Zifferblatt.
Tudor liefert den ab sofort für 4.080 Euro erhältlichen Zeitmesser gleich mit zwei Armbänder. Das Material des waldgrünen Textilbands mit Klettverschluss entsteht in Frankreich bei Julien Faure auf traditionellen Jacquard-Webstühlen. Alternativ dazu lässt sich ein schwarzes Kautschuk-Durchziehband mit Dornschließe nutzen. Zum Bandwechsel braucht es keinerlei Werkzeug.
Im Inneren der Referenz 25717N verbaut Tudor das hauseigene Automatikkaliber MT5602 mit beidseitig wirkenden Kugellagerrotor, rund 70 Stunden Gangautonomie und vier Hertz Unruhfrequenz. Aus amagnetischem und natürlich thermisch stabilem Silizium.
Breitling: Femininer Navitimer
Wahrlich feminin präsentieren sich die neuen Breitling Navitimer im kleinen Format. Einen Chronographen wie das Original von 1952 besitzen sie nicht. Aber ihre Optik erinnert eindeutig an das, was während der zurückliegenden 71 Jahre Uhr-Geschichte geschrieben hat. Gemeint ist der kreisförmige, ursprünglich als Navigationshilfe dienender Rechenschieber als charakteristisches Kennzeichen. Frauen, welche sich die neue, populäre 36 Millimeter messende Armbanduhr ans Handgelenk legen werden, dürften darauf so gut wie nie angewiesen sein.
Aber ohne dieses Merkmal wären sie Navitimer eben nur eine halbe Sache. Gleichwohl muss die kleinere Variante mit 32 Millimetern Durchmesser wegen des geringen Gehäusedurchmessers auf dieses Charakteristikum verzichten.
Der Fokus aufs zarte Geschlecht äußert sich freilich nicht nur in geringeren Dimensionen, sondern auch in Pastelltönen, der Verwendung von Perlmutt fürs Zifferblatt und kleinen Labor-Diamanten als Stundenindexe. Die Herkunft des ggf. für Gehäuse und Armband verwendeten Goldes lässt sich rückverfolgen. Außerdem ist dieses Material zertifiziert.
Welchen Dimension Frau von Welt wählt, hängt sicher auch vom Umfang ihres Unterarms ab. Das persönliche Budget dürfte über das Gehäuse- und Bandmaterial entscheiden. Reine Geschmackssache ist schließlich die Farbe des Zifferblatts.
32 Millimeter
In der kleinen 32-Millimeter-Version verbaut Breitling das thermisch stabilisierte und daher auch COSC zertifizierte Quarz-Kaliber 77 mit 23,3 mm Durchmesser und 3,22 mm Höhe. Seine Batterie hält bis zu vier Jahre durch. Aus Stahl, einem Mix aus Stahl und Rotgold oder massivem Rotgold besteht die bis fünf bar druckdichte Schale. Ihr Boden ist mit dem Mittelteil verpresst. Über dem Perlmutt-Zifferblatt und den Zeigern wölbt sich ein bombiertes und beidseitig entspiegeltes Saphirglas. Acht Millimeter beträgt die Gesamthöhe. Die beiden Zeiger für Stunden und Minuten tragen Super-LumiNova. Zur Wahl stehen ein siebenreihiges Gliederband oder ein braunes Alligator-Lederband mit Faltschließe. Die Preise beginnen bei 4.100 Euro. Massivgold schlägt mit 21.000 Euro zu Buche.
36 Millimeter
Uhrmacherische Mechanik gibt es bei der Ausführung mit 36 Millimetern Durchmesser. Das Automatikkaliber Breitling 17 basiert auf dem Sellita SW200-1, welches wiederum ein Klon des altbekannten Eta 2824-A2 ist. Sein Kugellagerrotor zieht in beiden Drehrichtungen auf. Ca. 38 Stunden beträgt die Gangautonomie. Vor dem Einbau ins Gehäuse muss jedes dieser Uhrwerke die offizielle Chronometerprüfung bestehen. Die 11,42 Millimeter hoch bauende Schale besteht aus rückverfolgbarem Gold. Die Bergbaubetriebe sind von der Swiss Better Gold Association zertifiziert. Bis zu drei bar Druck reicht die Wasserdichte. Als Stundenindexe auf dem Perlmutt-Zifferblatt verwendet Breitling Labor-Diamanten. Ausgestattet mit massivgoldenem Gliederband kostet diese Armbanduhr 32.000 Euro. Die Stahl-/Gold-Variante liegt bei 9.400 Euro.
Ewiges von A. Lange & Söhne
Wirklich neu ist diese Lange 1 Ewiger Kalender nicht. Ihr Debüt gab sie 2021 während der Uhrenmesse Watches & Wonders. Und zwar unlimitiert in Rotgold sowie 150 Exemplare in Weißgold . Mehr dazu findet sich hier im Uhrenkosmos.
2023 bringt A. Lange & Söhne das gleiche Modell mit Platinschale und schwarzem Zifferblatt auf den Markt. Sein aus 621 Komponenten assembliertes Automatikkaliber L021.3 zeigt die Stunden, Minuten und Sekunden. Wie der Name unschwer erkennen lässt, ist auch ein ewiges Kalendarium mit von der Partie. Selbiges verfügt über akkurat springende Anzeigen. Zu ihnen gehören Großdatum, retrograde Darstellung des Wochentags, peripher drehender Monatsring sowie eine digitale Indikation des Schaltjahreszyklus.
Der Mond geht nur alle 122,6 Jahre um einen Tag falsch. Etwa 50 Stunden beträgt die Gangautonomie des mit drei Hertz oszillierenden Basis-Uhrwerks. Der goldene Rotor mit äußerem Platinsegment spannt den Energiespeicher in einer Drehrichtung. Einen Preis nennt A. Lange & Söhne nicht. Der dürfte schätzungsweise bei rund 150.000 Euro liegen.
Vacheron Constantin und das chinesische Jahr des Drachens
Einmal mehr sieht China dem Jahr des Drachens entgegen. Eben jenes inspirierte Vacheron Constantin zur Erweiterung seiner anspruchsvollen Métiers d’Art-Kollektion. Unter anderem repräsentieren kunstvoll gestaltete Armbanduhren den chinesischen Zwölf-Jahres-Zyklus. Zwei davon, gezeigt während der fernöstlichen Watches & Wonders 2023 in Schanghai, gelten einem der beliebtesten Sternzeichen Chinas.
Graveure und Emailleure haben sich zusammengetan, um dem tickenden Oeuvre zum besagten Jahr des Drachens eine besondere Ausdruckskraft zu verleihen.
Das 31 mm große und 6,05 mm hohe Manufakturkaliber 2460 G4 mit rund 40 Stunden Gangautonomie und vier digitalen Anzeigen für Stunden, Minuten, Wochentage sowie Datum lässt den Handwerkern viel Platz zur künstlerischen Entfaltung. Den Selbstaufzug besorgt ein Zentralrotor aus 22-karätigem Gold. Jedes dieser Automatikwerke besteht aus 237 Komponenten.
Verfügbar sind zwei Versionen mit 40-mm-Gehäusen aus Platin oder Roségold, jeweils limitiert auf 25 Exemplare. Der Verkauf der durch das Genfer Siegel geadelten Referenzen 6073/000P-B982 und 86073/000R-B983 bleibt ausschließlich den Markenboutiquen vorbehalten. Gibt es eine bei Bucherer in der Frankfurter Kaiserstraße 1. Dort kosten die Uhren, sofern verfügbar, 164.000 bzw. 135.000 Euro.
Uhrenkosmos Wochenschau
In der 7. Uhrenkosmos Wochenschau ging es rund um den Stabwechsel bei Audemars Piguet, die neue Produktionsstätte in Genf, aber auch die hohe Messlatte des kommenden AP Umsatzrekords von 2023. Außerdem hat TAG Heuer eine neue Münchner Flagship Boutique in Anwesenheit von Frederic Arnault und Patrick Dempsey eröffnet. Bei dieser Gelegenheit gab auch der Carrera Chronosprint seinen Einstand. Hier geht es zur Uhrenkosmos Wochenschau Nr. 7.
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