Chronext übernimmt die Markenrechte an Watchmaster
Aufmachen möchten wir die Uhrenkosmos Wochenschau mit einer überraschenden Wendung. Ein spektakulärer Einbruchsdiebstahl in den Tresor einer ehemaligen Berliner Privatbank an der Fasanenstraße am 19. November 2022 beendete die Karriere des Berliner Unternehmens Watchmaster. Ende November 2022 musste der Online-Uhrenhändler seine Zahlungsunfähigkeit anmelden. In rund 1.200 geknackten Schließfächern sollen sich Luxusuhren im Verkaufswert von angeblich zehn Millionen Euro befunden haben. Etwa tausend davon hatte das 2015 gegründete Start-up Watchmaster eingelagert. Natürlich drehte sich das Geschäftsmodell auch hier um den Handel mit gesuchten und auf offiziellem Weg nur schwer erhältlichen Zeitmessern beispielsweise von Rolex oder Patek Philippe.
Im Zuge des Insolvenzverfahrens konnte der Verwalter einzelne Watchmaster-Geschäftsbereiche herauslösen und an verschiedene Interessenten unter anderem aus Frankreich abgeben. Abgewickelt wurde hingegen das verbleibende Handelsgeschäft. Einen Teil der verbliebenen Uhren veräußerte die in Köln angesiedelte Plattform Chronext unter der Leitung von Philippe Roten. Nun kann der neue CEO im Zusammenhang mit Watchmaster einen weiteren Deal vermelden.

Demzufolge übernimmt die vor exakt zehn Jahren gegründete erste digitale Boutique für An- und Verkauf von neuen und gebrauchten Luxusuhren nicht nur die Markenrechte sondern auch die Domain www.watchmaster.com. Die Prüfung und Zertifizierung der Uhren obliegt dabei dem fachkundigen Chronext-Personal in eigenen Serviceateliers. Auch allfällige Garantieleistungen gehen auf das Konto von Chronext.
Ende Oktober 2023 soll die Integration abgeschlossen sein. Wie Philippe Roten wissen lässt, führt Chronext den Watchmaster als eigenständige Marke weiter. Dadurch will er eine noch stärkere digitale Positionierung am diesbezüglichen europäischen Markt erreichen. Daneben wird Chronext künftig auch seine Offline-Präsenz verstärken. Die Schlüssel zum Erfolg lauten eigene Boutiquen sowie die Zusammenarbeit mit etablierten Uhrenfachhändlern und -marken.
Mit der Integration von Watchmaster treibt Chronext den Wachstumskurs weiter voran. Zusammen mit der kürzlich optimierten Plattform, die einen maximal effizienten Anlaufprozess garantiert, ist Watchmaster ein weiterer Meilenstein der innovativen Unternehmensstrategie, welche unser Unternehmen optimal und nachhaltig für die Zukunft ausrichtet.


Armbanduhren Katalog 2023/2024
Gut Ding braucht Weile. Nun ist er endlich im Heel Verlag erschienen, der nunmehr 30. Armbanduhren Katalog 2023/2024. In Wort und Bild präsentieren Peter Braun und sein Team mehr als 1.000 Zeitmesser und Uhrwerke. Wie gehabt finden gut 100 Uhrenmarken im Überblick. Auf jedes Portrait mit Fakten zu Jahresproduktion, Zahl der Mitarbeitenden, Kollektionen und auch Telefonnummern folgen mehr oder minder viele Armbanduhren der jeweiligen Marke. Neue Modelle sind deutlich als solche gekennzeichnet. Natürlich finden sich auch die am deutschen Markt geltenden unverbindlichen Publikumspreise in Euro. Manufakturkaliber bei manchen der vertretenen Marken runden das Spektrum ab.
Ab Seite 260 erhalten Uhrenliebhaber Informationen zu mechanischen Uhrwerken von Eta, Sellita, Soprod, Concepto und La Joux-Perret. Dem Katalogteil vorangestellt ist ein redaktioneller Artikel über zehn aktuelle Sportuhren-Highlights.
Für mich ist dieses jährlich erscheinende Druckwerk mit seinen insgesamt 274 Seiten ein Muss für die Bibliothek. Erhältlich ist es u.a. in Zeitschriftenkiosken.


Neues Gesicht für die 50. Inhorgenta
Zum Start ins Jahr des 50. Jubiläum präsentiert sich die Inhorgenta mit modernem Design und einem Trading Up. Dafür hat Stefanie Mändlein, die Chefin der Münchner Schmuck- und Uhrenmesse ein visuelles Re-Branding inklusive überarbeitetem Logo und innovativer Bildsprache veranlasst.

Den Auftrag dazu erhielt Mirko Borsche. Der mehrfach ausgezeichnete Grafikdesigner kreierte einen gleichermaßen markanten wie modernen Schriftzug für das Inhorgenta-Logo. Er soll demonstrieren, wohin sich die traditionsreiche, ausschließlich für Fachbesucher zugängliche Plattform entwickelt. Publikumstage gibt es am Münchner Messegelände nicht. 2ß24 geht das Ereignis vom 16. bis 19. Februar über die Bühne. Begleitet wird es einmal mehr vom Inhorgenta-Award für Schuck und Uhren. Überdies werde ich am Freitag, Samstag und Sonntag jeweils einen Watch Talk mit Vertretern der Branche führen.


Hublot und die Premier League
Seit 2020 agiert Hublot als offizieller Zeitnehmer der Premier League. In Gestalt des Classic Fusion Chronograph Premier League präsentiert das Mitglied des LVMH-Konzerns ihre erste mechanische Luxusuhr für die britische Fußballliga. Bislang symbolisierte die elektronische Smartwatch Big Bang e diese Zusammenarbeit. Geblieben ist natürlich die charakteristisch intensiv-violette Farbe. Beim Newcomer findet sie Verwendung für das Kautschukband sowie das Zifferblatt. Rechts vor dem gekrönten Löwenkopf dreht die Permanentsekunde, links findet sich der 30-Minuten-Zähler.

Diese Anordnung lässt Kenner darauf schließen, dass es sich bei dem verbauten Kaliber HUB1153 um eine Modulkonstruktion handelt. Die Vorderseite des Sellita SW300-1 trägt eine Dubois-Dépraz-Kadratur mit Stoppfunktion. Das mit vier Hertz tickende Oeuvre verfügt über einen beidseitig wirkenden Kugellagerrotor, 42 Stunden Gangautonomie und vier Hertz Unruhfrequenz für Achtelsekunden Stoppgenauigkeit. Es besteht aus insgesamt 155 Komponenten.
Aus Titan fertigt Hublot das 42 Millimeter messende und 11,9 Millimeter hoch bauende Gehäuse. Sein Sichtboden trägt ebenfalls das Logo der Premier League. Bis zu fünf bar Druck reicht die Wasserdichte. Alles in allem entstehen von dieser Armbanduhr 100 individuell nummerierte Exemplare. Jedes davon kostet unverbindliche 12.900 Euro.

Uhrenkosmos Wochenschau
In der letzten Wochenschau 11 ging es um die neue Zenith Boutique in München und das damit verbundene Wachstumspotential. Longines setzt bei der Longines Spirit Flyback auf Titan, IWC dagegen beim Sondermodell Markus Bühler auf ein Schaufelrad-Tourbillon en miniature und Jean-Claude Biver auf klingendes Roségold und die Vergänglichkeit. Wer die Infos verpasst hat – hier geht es zur Uhrenkosmos Wochenschau 11.

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