TAG Heuer und die Formel 1 Partnerschaft mit Red Bull Racing

Red Bull TAG Heuer: The Race goes on!

Die Uhrenmanufaktur TAG Heuer und der Formel 1 Rennsport sind schon lange Partner. Rasante Kooperationen mit den Legenden der Scuderia Ferrari oder mit McLaren zeugen von echter Rennsport-Faszination. Nun wird sie mit einem wilden Youngster von Red Bull weitergeschrieben.

von | 06.08.2018

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Es war irgendwann im Jahr 1971, als Jack William Heuer die Dependance seiner weltbekannten Chronographenmarke TAG Heuer im Jurastädtchen Saint Imier besuchte. Unterwegs dorthin hatte er ein echtes Déjà-vu-Erlebnis, das Rennmotoren in seinem Kopf aufheulen ließ. Gian-Claudio Giuseppe„Clay“ Regazzoni spazierte höchstpersönlich durch die Straßen. Wer oder was den Formel-1-Piloten in diese Gegend führte, war dem Firmenchef schnell klar: Mitbewerber Longines, erfahren in der Sportzeitmessung wie seine eigene Firmawar mit Regazzoni im Gespräch.

Nach dem Testlauf zum offiziellen Ferrari-Zeitnehmer

Detektivisches Gespür führte zur Telefonnummer und einem Telefonat mit dem prominenten Ferrari-Fahrer, danach zu dessen Besuch bei Jack W. Heuer. Hinterher wusste Jack Heuer, dass die Autoschmiede aus Maranello maßgeschneidertes Zeitnahme-Equipment für die 24 Stunden von Le Mans suchte. Ein Vertrag ließ anschließend nicht lange auf sich warten. Heuer erfüllte ihn professionell und agierte deshalb von 1972 bis 1979 als offizieller Zeitnehmer der „Scuderia Ferrari“. Geld floss übrigens keines und Jack musste den Kontrakt jedes Jahr neu verhandeln. Die Unterschrift leistete Enzo Ferrari höchstpersönlich mit seiner markant violetten Tinte. Anschließend dinierten die Geschäftspartner standesgemäß im Ristorante „Cavallino“. Im Zuge der ersten Vertragsverlängerung sprach man auch über die offizielle Zeitnahme für die hauseigene Rennstrecke Pista di Fiorano – und als Bonbon offerierte der „Commendatore“, dass alle Ferrari-Fahrer das einprägsame Heuer-Logo auf ihrer Montur und einen goldenen Automatik-Chronographen am Handgelenk tragen könnten. Was für ein Beginn.

In diesen Jahren lernte ich praktisch alle Piloten persönlich kennen. Um ihre Uhren entgegenzunehmen und unsere Fabrik zu besuchen, kamen Niki Lauda, Jacky Ickx, Clay Regazzoni, Mario Andretti, Carlos Reutemann, Gilles Villeneuve und andere nach Biel. Die zehn Jahre währende Kooperation mit der italienischen Nobelmarke sowie das Logo auf den roten Boliden brachten uns einen enormen Prestigegewinn.

Jack W. Heuer

Ehrenpräsident und Berater, TAG Heuer

Siege und Niederlagen liegen oft dicht beieinander

In den 1970-er Jahren pflegte Heuer übrigens auch schon Partnerschaften mit dem McLaren-Texaco F1 Team, als Emerson Fittipaldi zum zweiten Mal die Weltmeisterschaft gewinnen konnte (1974). Darüber hinaus kooperierte die Marke mit Surtees und BRM, zwei weitere Teams, die Formel-1-Geschichte schrieben.

Danach hatte Jack Heuer bedingt durch die geschäftlichen Turbulenzen ganz  andere Sorgen als ein Engagement in der Formel 1. Das änderte sich erst wieder nach der Übernahme durch die TAG-Gruppe im Jahr 1985. Die Rückkehr ins rasante Business erfolgte 1987 mit dem Sieg des McLaren TAG Turbo. Neben dem Team sponserte TAG Heuer auch Alain Prost und den aufstrebenden Ayrton Senna.

Von 1992 an übernahm TAG-Heuer für zehn Jahre im Auftrag der F.I.A die offizielle Zeitnahme aller Formel-1-Rennen.

Ein Kapitel geht zu Ende, ein neues startet

Dass die 30 Jahre währende Partnerschaft mit dem McLaren-Team zu Ende gehen würde, erzählte mir TAG Heuer-CEO Jean-Claude Biver schon vor einigen Wochen. Zum Schluss hatte es den Engländern im Renngeschäft schlichtweg an Fortüne und Erfolgen gemangelt. Und im Vertrag existierte wohl eine entsprechende Ausstiegsklausel. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit durfte ich bei dieser Gelegenheit auch erfahren, dass TAG Heuer in der Formel 1 ab Januar 2016 über mehrere Jahre hinweg als offizieller Zeitnehmer mit dem Red Bull Racing Team kooperieren wird. Außerdem stellt die Manufaktur fortan die offizielle Team Armbanduhr.

Geflügelte Zeiten mit TAG Heuer

Beides verkündeten Jean-Claude Biver und Christian Horner, Teamchef bei Red Bull Racing am 4. Dezember 2015. Die Österreicher haben bekanntlich in den Jahren 2010, 2011, 2012 und 2013 jeweils die Konstrukteurs- und Fahrer-Weltmeisterschaft in der Formel 1 für sich entschieden. Am 20. März 2016 werden die Boliden namens „Red Bull Racing – TAG Heuer RB12” mit dann hoffentlich konkurrenzfähigen Renault-Motoren und dem TAG Heuer-Logo in Melbourne, Australien, erstmals an den Start gehen. Wir wünschen schon jetzt viel Glück.

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