Interview mit einer Uhr

Rolex Daytona: „Ein wirklicher Mythos stirbt nie“

Manche Uhren zeigen die Zeit. Diese Uhr zeigt anderen, ich gehöre dazu. Im Interview mit einer Rolex Daytona kommen wir dem Reiz der Geschwindigkeit, dem Glamour Hollywoods und dem Verlangen nach diesem Uhrenklassikers näher.

von | 08.10.2020

Ein Interview mit einer Uhr ist natürlich ungewöhnlich. Gerade wenn es sich um eine Rolex Daytona, also einer der Uhren schlechthin handelt. Wer es nicht glaubt, muss nur die aktuell mehrjährige Warteliste betrachten. Wir haben die Gelegenheit genutzt und sind diesem Uhrenmythos nähergekommen. 

Uhrenkosmos
Wo möchten Sie leben?

Rolex Daytona
Im weiten, sonnigen Texas.

Was ist Ihre größte Stärke?
Ich bin sportlich, zuverlässig und habe meinen eigenen Stil.

Haben Sie auch Fehler?
Na ja, ich bin wohl keine Schönheit, aber sehr markant. Im Filmbusiness wäre ich wohl ein Charakterschauspieler.

Das ist ja nichts wirklich Schlimmes.
Und sonst? Ticken Sie auch mal so richtig aus?

Mitunter sehen mich schlichte Gemüter mit Geld als Freilos, um sich aufzuplustern und ihre guten Manieren zu vergessen. Da kann man schon mal die Contenance vergessen.

Das kann Ihnen doch nicht passieren. Eine Rolex Daytona ist doch stets ein Gentleman. Was macht sie denn so begehrt und zeitlos?
Weil ich seit mehreren Jahrzehnten einfach da bin. Meine Geschwister und ich kamen nicht als Star auf die Welt. Die „Daytona-Liebe“ hat sich erst nach und nach entwickelt hat.

Das macht Klassiker eben aus, da haben Sie Recht. Andere Frage: Was sind Ihre liebsten Film- oder Romanhelden?
Ich bin kein so intellektuelle Typ und hab es nicht so mit Romanhelden. Aber ich steh auf Filmhelden. Also genauer gesagt auf einen: Paul Newman. Zwischen uns war es Sympathie auf den ersten Blick.

Und Ihre Lieblingsgestalt in der Historie?
Kennen Sie Juan Manuel Fangio? Das war ein Gentleman, aber mit Speed, ganz nach meinem Geschmack.

Und unter den Menschen, denen Sie wirklich begegnet sind?
Eben jenen Paul Newman. Schauspieler, Rennfahrer, Unternehmer, Philanthrop. Ich bin ein bisschen stolz darauf, viele Jahre an seinem Handgelenk verbracht zu haben.

Und welche Eigenschaft hat er wohl im Gegenzug an Ihnen geschätzt?
Ich bin eigentlich ein sehr robuster, genügsamer und zuverlässiger Begleiter. Dazu sind meine Wasserdichtigkeit und die Chronographen-Funktion wirklich nützlich. Gerade beim Motorsport leiste ich wertvolle Dienste.

Sie sind also eine Art Sportskanone.
Wenn Sie nun keine sportliche Uhr wären – was hätten Sie denn sonst gerne sein mögen?

Ich wäre gerne ein Rennwagen in den dreißiger und vierziger Jahren der Motorsports gewesen. Das waren noch aufregende und glamouröse Zeiten mit dem Spirit einer Rolex Daytona.

Und wenn Sie heute ein Auto wären?
Was für eine Frage. Natürlich. Es ist ein Ferrari GTB 365/4 Daytona.

Sportlich glamourös, aha. Wie würden Sie denn Ihren Stil bezeichnen?
Einfach besonders. Schlicht in Design und Ausstattung. Aber sportlich und stilvoll. Mancher würde mir sogar einen subtilen Luxus zugestehen.

Geht es Ihren Trägern eher um Stil, Funktionalität oder Status?
Vielen wohl um den Status – man erkennt mich eben. Andere schätzen die Zuverlässigkeit und die Funktionalität. Im Fall meines Newman-Daytona-Familienmitglieds kam wohl noch ein sentimentales „Drive carefully. Me“ dazu. Anders kann ich mir den Preis von 17,75 Millionen Dollar nicht erklären.

Was wäre denn der richtige Preis für Sie?
Das kann ich nicht sagen. Was ich nur weiß ist, dass für ältere Rolex Daytona Geschwister auf Uhren-Plattformen ziemlich hohe Preise bezahlt werden. Und eine neue Rolex Daytona jetzt auch nicht gerade ein Schnäppchen ist. Aber wer will schon Massenware und Schnäppchen sein. Offenbar hat meine Rolex-Mutter den richtigen Preis gefunden. Denn Menschen auf der ganzen Welt bestellen mich, zahlen vorab den geforderten Preis – um dann ein paar Jahre auf mich zu warten.

Was wäre für diese Menschen das größte Unglück?
Dass ich billig wäre und es mich häufig gäbe.

Stehen Sie auf teuer und Gold? Ist das Ihr Lieblingsmaterial?
Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters, hat mal ein kluger Kopf gesagt. Also mögen mich manche in Gold, andere gar in Platin. Ich persönlich bin ein echter Sportler und stehe auf Stahl.

Da liegen Sie unserer Meinung nach richtig. Was mögen Sie denn überhaupt nicht?
Alles Falsche und Nachgemachte.

Womit Sie aber in vielen Ländern der Erde gerade ein ernstliches Problem haben. Wie gehen Sie damit um?
Positiv – und sich weiter rarmachen.

Rarer? Haben Sie keine Angst zu verschwinden? Auch Ihnen schlägt sicher einmal die Stunde?
Glauben Sie das ja nicht. Ein wirklicher Mythos stirbt nie.

Ein Grund für die Begehrlichkeit ist die Rolex Qualität. Wir stellen hier Ihnen die Rolex-Fabrik in Biel vor.

17,75 Millionen Dollar war dem Käufer dieser Rolex Daytona die Uhr nebst Gravur

"Drive carefully. Me". Sol lautet die schlichte Gravur auf der Unterseite der teuersten Uhr der Welt. Die Daytona von Paul Newman wurde für 17,75 Mio. Dollar versteigert.

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