Speedjunkie
Wer sich ein Exemplar des neuen Porsche 911 GT3 RS oder den neuen Porsche Design Chronograph 911 GT3 RS leistet, liebt zweifellos das Tempo. Das Auto vor allem dann, wenn eine Rennstrecke ein beherztes Drücken aufs Gaspedal erlaubt. Hier, aber auch auf der Straße zeigt der neue Bolide aus Weissach bei Stuttgart, was die Profis des Automobilbaus zu leisten vermögen.
Menschen, die ein solches Fahrzeug steuern, brauchen natürlich auch die dazu passende Armbanduhr. Und die liefert Porsche Design in Gestalt des ebenfalls brandneuen Chronograph 911 GT3 RS.
Temposchaltung
Wegen eines seiner technischen Features passt der geradezu perfekt zum schnellen Sportwagen. Gemeint ist die Temposchaltung des exklusiven Automatikkalibers WERK 01.200. Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine rasant bedienbare Gangschaltung, sondern um das, was sich heutzutage im allgemeinen Sprachgebrauch als Flyback eingebürgert hat.
Vier Begriffe für eine Funktion
Fachleute wissen, dass es für diese hilfreiche Sonderfunktion von Uhrwerken mit Stopp-Mechanik gleich vier verschiedene Termini gibt. Zu den beiden genannten gesellen sich noch permanente Nullstellung und auch retour-en-vol, was auf gut Deutsch zurück im Flug bedeutet. Letztgenannte Bezeichnung kommt natürlich nicht von ungefähr. Beim Blick in die Chronographen-Geschichte zeigt sich, dass dieses Merkmal, welches Nullstellung und Neustart ohne Zwischenstopp gestattet, speziell bei Piloten in den 1930-er bis 1960-er Jahren hoch im Kurs stand.
Beispielsweise erleichterte es die Blindbedienung des Chronographen z.B. beim Absolvieren von Standardturns. In diesem oder auch einem anderen Fall können Stopp- und Zählzeiger können durch Betätigung des Nullstelldrückers aus dem Lauf heraus zurückgestellt werden. Und nach dem Loslassen des Bedienelements setzt sich der Stopper sofort wieder in Bewegung. Folglich ersetzt ein Knopfdruck drei Handgriffe bei normalen Chronographen. Einen Nachteil gibt es natürlich auch: Ein versehentliches Drücken löscht die gestoppte Zeit.
Funktion mit Geschichte
Uhrwerke mit besagter Temposchaltung gibt es seit Mitte der 1930-er Jahre. Bekannte Namen in diesem Zusammenhang waren in Deutschland Tutima Glashütte und das Schaltrad-Kaliber 59 sowie das ähnlich aufgebaute Handaufzugskaliber 41 der im Schwarzwald beheimateten Manufaktur Hanhart.
In Frankreich orderte das in Bretigny angesiedelte Centre d’Essai en Vol (CEV) Armbanduhren der Typen 20 und 21 u.a. bei J. Auricoste, Breguet und Raymond Dodane. In diesen Zeitmessern mit Drehlünette tickten die Flyback-Kaliber Lémania 15 TL, Valjoux 222, Valjoux 230 oder Valjoux 235.
Gegen Ende der 1950er-Jahre suchte das italienische Verteidigungsministerium eine Alternative zum bewährten, mit 39 Millimeter Gehäusedurchmesser jedoch zu klein gewordenen Dienst-Chronographen Tipo CP1 mit dem Kaliber Valjoux 222.
Der römische Uhrenhändler A. Cairelli kooperierte mit Zenith und lieferte der Aeronautica Militare Italiana, kurz A.M.I. genannt, und der Marina Militare das opulentere Nachfolgemodell „Tipo CP2“.
Chronograph 911 GT3 RS
Auch bei dem brandneuen, ab August 2022 erhältlichen Porsche Design Chronograph 911 GT3 RS bleibt Porsche Design seiner Philosophie für spezielle Auto-Editionen treu: Nur wer einen Porsche 911 GT3 RS oder 911 GT3 RS mit Weissach-Paket kauft, kann und darf auch die Armbanduhr zum Auto erwerben. Das sichert Exklusivität und weist die Trägerin oder den Träger als stolze Besitzerin oder stolzen Besitzer dieses Fahrzeugs aus. Dieses Identifikationsmerkmal ist besonders dann gefragt, wenn der Bolide vor der Tür bleiben muss, also beispielsweise im Restaurant, Theater, Konzert, in der Bar oder bei einer Party.
Wie gehabt entstehen die an das Auto gebundenen Armbanduhren mit 42 Millimetern Durchmesser und 15,33 Millimetern Bauhöhe in der Schweizer Porsche Design Timepieces Manufaktur. Im Gegensatz zum hoch motorisierten Sportwagen, der, wenn gewünscht, mit seinen 525 PS in 3,2 Sekunden von null auf 100 km/h sprinten und pro Stunde 296 Kilometer zurücklegen kann, spielt Tempo beim Produzieren der markanten Titan-Armbanduhr mit Temposchaltung keine Rolle. Hier zählen allein Funktionssicherheit und Präzision.
Form folgt der Funktion
Bei der Gestaltung des Zeitmessers von Porsche Design, dessen Uhrwerk sich mit einem Milliardstel PS begnügt, spielten die sehr sportlichen Wesensmerkmale des Autos natürlich eine dominante Rolle. Schließlich gilt bei Porsche Design immer noch die Philosophie von Ferdinand A. Porsche.
Hoch belastbar ist das Titangehäuse mit entspiegeltem Saphirglas und Sichtboden. Bei schnellen Runden auf einem Rundkurs wird die wahlweise schwarze oder graue Schale präzises Lenken definitiv nicht behindern. Das Leuchtzifferblatt mit Karbonstruktur und die ebenfalls mit Super-LumiNova versehenen Zeiger gewährleisten zuverlässige Ablesbarkeit auch bei weniger guten Sichtverhältnissen.
Auch wenn intuitive Bedienung bei Porsche Design großgeschrieben wird, verfügen die beiden Chronographendrücker über Lasergravuren. „Start/Stop“ heißt es bei „2“ und „Next Lap“ bei „4“.
„Born in Flacht“ ist im Feld der als Funktionsanzeige ausgeprägten Permanentsekunde bei „9“ zu lesen. Porschefreaks wissen, dass es sich hierbei um einen Ortsteil von Weissach handelt.
Der Motor
Als Zeit-Motor dient das bewährte Automatikkaliber WERK 01.200. Porsche Design fertigt das 30 mm große und 7,9 mm Oeuvre in Kooperation mit dem Werkebauer Concepto in La Chaux-de Fonds. Sein Kugellagerrotor spannt die Zugfeder in einer Drehrichtung. Nach Vollaufzug läuft das Hochfrequenz-Uhrwerk am Stück definitiv länger als ein schnell chauffiertes Fahrzeug. Rund 48 Stunden kommt es ohne neue Energiezufuhr aus.
Wie bei einem Auto-Motor obliegt die Steuerung der zeitschreibenden Funktionen Start, Stopp und Nullstellung beweglichen Nocken. Dank vier Hertz Unruhfrequenz stoppt die Mechanik auf die Achtelsekunde genau.
Für Langstrecken-Veranstaltungen reichen die Totalisatoren bis 30 Minuten und zwölf Stunden. Mit von der Partie ist schließlich auch ein dezent bei „4“ positioniertes Fensterdatum. Vor dem Einbau in die bis fünf bar wasserdichte Schale muss jedes Exemplar des WERK 01.200 bei der Offiziellen Schweizer Chronometerkontrolle COSC den 15-tägigen Genauigkeitscheck bestehen.
Individualisierung groß geschrieben
Mit Standards muss sich Frau oder Mann auch in diesem Fall bei Porsche Design nicht begnügen. Von Hause aus wird jede Uhr mit zwei selbst wechselbaren Armbändern aus Porsche Fahrzeugleder in den Längen M und L geliefert. Ansonsten heißt es Damen- oder Herrenwahl. Dort, wo ein Uhr-Konfigurator zur Verfügung steht, lässt sich am Computer aus dem Vollen schöpfen. Das gilt beispielsweise für den in verschiedenen Felgendesigns erhältlichen Rotor. Wer schnell feststellen möchte, wie sehr ein Rennen den Pulsschlag in die Höhe getrieben hat, bekommt, und das ist neu bei Porsche Design, eine Lünette mit Pulsometerskala. An Durchschnittsgeschwindigkeiten Interessierte bekommen wahlweise eine Tachymeterskala. Dritter im Wunsch-Bund ist ein Glasrand mit Minutenskala
Am Farbspektrum der Fahrzeuge orientiert sich der ins Auge stechende Höhenring. Zeiger gibt es in den Ausführungen Performance (weiß/rot), Essence (schwarz/rot) oder GT (gelb). Sofern bei Zeitpunkt des Uhrenkaufs schon vorhanden ist, lässt sich die Nummer des eigenen Boliden auch in die Uhr gravieren. Ein entsprechendes Feld ist jedenfalls vorhanden. Mehr Infos über das Custom-built Timepieces Programm von Porsche Design gibt es hier.
Porsche Design Chronograph 911 GT3 RS Preis
Am Ende wird die Armbanduhr selbst bei bester Ausstattung deutlich günstiger sein als einer der beiden neuen 911 GT3 RS.
Porsche Design ruft Preise ab 9.750 Euro auf. Wer bereit ist, mindestens 230.112 Euro für das Auto auszugeben, zahlt den Porsche Design Chronograph 911 GT3 RS sozusagen aus der Portokasse.
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