Baume & Mercier Riviera 4. Generation: kein wirklicher Erfolg
Traurig, aber eben wahr: Nach dem Erreichen der Volljährigkeit flachte die Erfolgskurve der Baume & Mercier Riviera merklich ab. Über das Warum lässt sich heute nur mutmaßen. Die geringere Akzeptanz liegt möglicher Weise darin begründet, dass sich das Baume & Mercier bei der vierten Riviera-Generation auf zu viele gestalterische Experimente einließ und dabei das Ursprüngliche der Uhr zu sehr aus den Augen verlor.
Vielleicht ließ man sich mit Blick auf die noch sportlichere Attitüde von den Erfolgen der Royal Oak Offshore von Audemars Piguet leiten. Wenn ja, führte der diesbezüglich bei Baume & Mercier eingeschlagene Weg wohl nicht zum gewünschten Ergebnis. Für viele Uhrenliebhaber und auch den professionellen Chronisten verlor das einstige Erfolgsmodell durch die nach und nach vorgenommenen Modifikationen jedenfalls an Identität.
Der breitere und flachere, aber weiterhin zwölfeckig gestaltete Glasrand bei den klassischen Modellen tat den Dingen noch keinen Abbruch. Dagegen stellte sich beim 43 mm großen Chronographen XXL durchaus die Frage, on es sich wirklich noch um eine Baume & Mercier Riviera handelt.
Als eine Art letztes Aufbäumen kann und mag der Start der Baume & Mercier Riviera Magnum XXL Sport im Jahr 2009 gelten. Diese opulente Armbanduhr gab es einmal als puristische Automatik mit Fensterdatum bei „3“.
Als kompliziertere Alternative war dieser tickende Jumbo erhältlich mit durchbrochenem Zifferblatt in Gestalt des limitierten Flyback-Chronographen.
Die Ausstattung des Automatikwerks mit Temposchaltung hatte A. Rochat im Vallée de Joux vorgenommen. Von diesem „All Black“-Stopper mit PVD-beschichtetem und bis zu 20 bar wasserdichten 45-Millimeter-Gehäuse fertigte Baume & Mercier 1.000 Stück.
Baume & Mercier Riviera Renaissance 2021
Danach wurde es ausgesprochen ruhig um die gut 35 Jahre alte Riviera-Linie. Der Fokus richtete sich mehr auf Classima, Capeland, Clifton, Hampton oder Linea.
Dabei hätte gerade das Lancement des neuen, exklusiven Baume & Mercier Baumatic-Kalibers BM12-1975A im Jahr 2018 schon den idealen Anlass für eine Riviera-Renaissance geboten. Mehr zu diesem Uhrwerk findet sich hier.
Nach dem Motto, dass noch werden kann, was nicht ist, ging während der virtuellen Watches & Wonders 2021 tatsächlich die nächste, sprich fünfte Generation der Baume & Mercier Riviera an den Start. An die vierte Generation erinnert dabei die breitere und flach gehaltene zwölfeckige Lünette, fixiert mit Hilfe von vier deutlich erkennbaren Inbus-Schrauben.
Natürlich besitzen die potenziellen Kundinnen und Kunden viele Möglichkeiten der Auswahl ihrer Riviera. Diese Wahlmöglichkeiten beziehen sich einmal auf den Gehäusedurchmesser von 36, 42 oder 43 Millimeter und auch die Ausführung der Schale in Edelstahl pur oder schwarz beschichtet. Zur Auswahl stehen auch ein Armband aus Stahl oder Kautschuk sowie die Auswahl des verbauten Uhrwerks.
Ausnahmslos alle Modelle verfügen über das einfache Bandwechsel-System, welches die Konzernschwester Cartier bereits 2018 im Zusammenhang mit der überarbeiteten Santos-Linie präsentierte. Es funktioniert ohne Werkzeug und ist gefahrlos für Fingernägel. Somit kann man beispielsweise das stählerne Gliederband problemlos gegen ein farbiges Kautschukband tauschen.
Riviera
Die kleine Ausführung der Riviera mit 36 Millimetern Durchmesser und Wasserdichte bis zu fünf bar Druck gibt es nur mit Quarzwerk aus dem Hause Ronda. Sie besitzt keinen Sichtboden. Erhältlich sind unterschiedliche Zifferblatt- und Bandfarben.
Wer sich für die 42-Millimeter-Version entscheidet und in erster Linie aus ist auf den charakteristischen Look, wird das bewährte Automatikkaliber Sellita SW200 wählen. Sie ist erhältlich zu Preisen ab 2.550 Euro. Das Gliederband kostet 100 Euro mehr.
Exklusive Mechanik, hergestellt von der Schwester ValFleurier im Val de Travers, gibt es ab 3.600 Euro.
In diesem Fall beherbergt die entweder puristische oder ADLC-beschichtete Edelstahl-Schale das Automatikkaliber 13-1975A. Dabei handelt es sich um das 12-1975A ohne amagnetische Silizium-Unruhspirale. Bei diesem 4,2 Millimeter hohen Uhrwerk spannt der Kugellager-Zentralrotor die lange Zugfeder in beiden Drehrichtungen. Einen wichtigen Beitrag zu 120 Stunden Gangautonomie leistet die Hochleistungshemmung aus Silizium. Daher verfügt das Uhrwerk über eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Magnetfelder. Zur Steigerung der Effizienz und zur Minimierung der Reibung wurde die Geometrie dieser wichtigen Baugruppe komplett neu berechnet.
Alle Armbanduhren mit 42 Millimeter Durchmesser widerstehen dem Druck des nassen Elements bis zu zehn bar.
Die dritte Ebene der neuen Riviera verkörpern drei unterschiedlich gestaltete Chronographen mit 43,5 Millimeter Durchmesser. Auch sie sind wasserdicht bis zu zehn bar Druck. Weiteres einendes Element ist das altbekannte und bewährte Automatikkaliber Valjoux 7750 in der klassischen Ausführung mit Wochentags- und Datumsindikation bei „3“.
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