Hilfe für Helfer
Kooperationen zu Uhrenmodellen, wie die des neuen Mühle-Glashütte SAR Mission-Timer Titan, sind in der Uhrenindustrie nichts Ungewöhnliches. Viele davon überdauern freilich nur recht kurze Zeitspannen. Die Wege trennen sich wieder und das Miteinander gerät in Vergessenheit. Nicht so bei Mühle-Glashütte. Schon seit 2002 unterstützt das sächsische Familienunternehmen die auf Spenden und sonstige finanzielle Hilfen angewiesenen Seenotretter. Besser bekannt ist die vollkommen unabhängig und eigenverantwortlich agierende Organisation als Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, kurz DGzRS.
Seit der Gründung im Jahr 1865 hat sie mehr als 86.000 Menschen ihre gemeinnützige Hilfe angedeihen lassen. 2021 waren es insgesamt 1.700 Personen, welche dem maritime Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee ihr Leben oder zumindest ihre Gesundheit verdanken.
Möglich machen es 180 Festangestellte und rund 800 Freiwillige, welche bei Wind und Wetter, bei jedwedem Seegang ihr Bestes geben, um Schiffbrüchige und in Seenot geratene aus Gefahrensituationen zu befreien. Aus eigenen Mitteln finanziert die DGzRS neben dem Personal auch die mehr als 60 selbstkonstruierten, von kompetenten Werften gebauten Seenotrettungskreuzer und Seenotrettungsboote.
Zwischen Borkum im Westen und Usedom im Osten stehen insgesamt 55 Stationen rund um die Uhr für ihre oft lebensrettenden Hilfseinsätze bereit. All das finanziert sich nicht durch Steuergelder, sondern einzig und allein durch freiwillige Zuwendungen. Einen Teil davon steuern Mühle-Glashütte sowie letztlich auch die Käuferinnen und Käufer der seit nunmehr 20 Jahren in verschiedenen Ausführungen erhältlichen Mühle-Glashütte S.A.R. Rescue-Timer bei.
Mühle-Glashütte S.A.R.
Die Kreation dieses Mühle-Leadmodells, von dem bislang gut 10.000 Exemplare entstanden und verkauft werden konnten, verknüpft sich mit dem konsequenten Sammeln von Erkenntnissen und Wünschen. Neun Monate lang tauschten sich die Produktentwickler mit Einsatzkräften auf Seenot-Rettungskreuzern der DGzRS aus.
Seitdem befinden sich diese hoch belastbaren Zeitmesser auf besagten Rettungsschiffen nicht nur im Dauer-Einsatz, sondern auch im Dauertest. Sofern nötig, fließen praktische Erfahrungen der Kommandanten in die Fortentwicklung der Automatik-Armbanduhr mit dem bewährten und in Glashütte modifizierten Kaliber Sellita SW200-1 ein.
Neben der speziell gestalteten Schwungmasse verfügt die mit vier Hertz tickende Zeit-Mechanik über die patentierte Spechthals-Feinregulierung für den Rückerzeiger und eine spezifische Oberflächenveredelung. Des Weiteren gehören Sekundenstopp und Fensterdatum mit Schnellkorrektur zu den Ausstattungsmerkmalen. Die Regulierung des Uhrwerks erfolgt im Müglitztal im Bereich zwischen null und maximal plus acht Sekunden täglich. Auf diese Weise kommen Seenotretter und sonstige Nutzer dieser markanten und in allen Lebenslagen optimal ablesbaren Armbanduhr niemals zu spät. Das Uhrwerk umfängt eine 42 Millimeter messende Edelstahlschale mit Schraubkrone.
Die bis zu bis 100 bar reichende Wasserdichte verlangt nach einem vier Millimeter dicken und selbstverständlich auch entspiegelten Saphirglas. Sicheren Halt am Handgelenk gewährleistet selbst bei härtesten Einsätzen ein Kautschukband mit Edelstahl-Faltschließe und Verlängerungselement.
Mühle-Glashütte SAR Mission-Timer Titan zum Jubiläum
Beinahe von selbst mag sich verstehen, dass das 20-jährige Jubiläum der Seenotretter-Ikone nach etwas Speziellem verlangt. Thilo Mühle hat sich aus diesem Anlass den neuen Mühle-Glashütte SAR Mission-Timer Titan einfallen lassen. Gleich vorweg sei in diesem Zusammenhang konstatiert, dass der Newcomer den stählernen S.A.R. Rescue-Timer nicht von seinem angestammten Podest stoßen wird. Diese Armbanduhr wird Mühle-Glashütte auch weiterhin in unveränderter Ausführung produzieren. Ein Grund dafür ist auch im Preis zu sehen. Der Klassiker ist schon ab 1.950 Euro zu haben. Und dieses Preissegment möchte das Glashütter Familienunternehmen unter keinen Umständen aufgeben.
Wer den deutlich leichteren, technisch und auch optisch veränderten SAR Mission-Timer Titan sein Eigen nennen möchte, muss dafür 2.900 Euro aufwenden. Die Mehrkosten kommen keineswegs von ungefähr. Sie sind das Resultat scharfer Kalkulation. Biokompatibles, antiallergisches Titan für Gehäuse und Faltschließe des Kautschukbands ist nicht nur als Werkstoff teurer, sondern seine anspruchsvolle Verarbeitung verknüpft sich mit einem deutlich höherem Aufwand. Der Vergleich beider Armbanduhren fördert schnell ans Tageslicht, dass die neu gestaltete Schale mit dem bekannt hohen Wiedererkennungswert auf 43 Millimeter Durchmesser gewachsen ist.
Mühle-Glashütte SAR Mission-Timer Titan
Obwohl momentan der Trend zum Downsizing besteht, tut der zusätzliche Millimeter dem Erscheinungsbild des gleichermaßen funktionalen wie sportlichen Mühle-Glashütte SAR Mission-Timer Titan sehr gut, widersteht die Uhr doch gleichermaßen den Belastungen schroffer Berge oder meterhoher Wellen.
Dem nassen Element widersteht das mit schwarzer kratzfester Keramiklünette und Schraubkrone ausgestattete Gehäuse nurmehr bis 50 bar Druck. Will heißen, rein theoretisch könnte man mit der Uhr bis zu einer Wassertiefe von 500 Meter abtauchen. Einen ausreichenden Schutz hierfür bietet das doppelseitig entspiegelte Saphirglas von drei Millimeter Stärke. Am Handgelenk trägt der Mühle-Glashütte S.A.R. Mission-Timer Titan exakt 13 Millimeter auf.
Vive la Difference!
Deutliche Unterschiede zwischen Klassiker und Neuling zeigen sich auch beim Betrachten des Zifferblatts. Geblieben sind die Charakteristika der S.A.R.-Familie. Dazu zählen die Indexe ebenso wie die vier augenfälligen Orientierungs-Dreiecke. Entsprechende Ausfräsungen im in der Metallplatte gestatten die Aufnahme einer großen Menge an Super-LumiNova Leuchtmasse.
Dementsprechend gut ist die Ablesbarkeit bei widrigen Sichtverhältnissen. Erst auf den zweiten Blick dürfte manchen das nach außen gewanderte und dadurch um 30 Prozent gewachsene Datumsfenster auffallen. Möglich machts die Verwendung des relativ neuen, wiederum mit den tradierten Mühle-Merkmalen ausgestatteten Automatikkalibers Sellita SW400-1. Dabei handelt es sich um ein Derivat des altbekannten SW200-1.
Der Unterschied zum Basiskaliber mit beidseitig wirkendem Rotoraufzug (die Geschichte der Erfindung des Eterna-Matic Kugellagerrotors gibt es hier zu lesen), vier Hertz Unruhfrequenz und Sekundenstopp besteht in seinen Dimensionen. Der um fünf auf 31,6 Millimeter gewachsene Durchmesser kommt primär der Datumsindikation zugute.
Auch die Gangautonomie steigt von 38 auf 41 Stunden. Keine Änderungen hat Sellita indessen an der grundlegenden Architektur und der Bauhöhe des Automatikwerks vorgenommen. Der hohen Wasserdichtigkeit geschuldet verbirgt sich die nach den bereits erwähnten Mühle-Kriterien regulierte Mechanik hinter einem massiven Titanboden. Dessen feine Gravur bildet die Küstenlinie Deutschlands, das Einsatzgebiet der Seenotretter auf Nord- und Ostsee und dazu auch die Standorte der Seenotretter-Zentrale in Bremen sowie der Manufaktur von Mühle-Glashütte im östlichen Erzgebirge ab.
Der unlimitiert erhältliche Mühle-Glashütte SAR Mission-Timer Titan erhält in der Kollektion einen festen Platz neben den existenten Mühle-Glashütte SAR Rescue-Timer in Stahl.
63 Unikate
Deutlich individueller präsentiert sich der Mühle-Glashütte SAR Mission-Timer Unikat des Jahres 2022. Unverändert sind hier die grundsätzlichen technischen und optischen Aspekte. Das Aha-Erlebnis stellt sich nach dem Ablegen des Zeitmessers und beim Betrachten seines Gehäusebodens ein. Jedes Modell gibt es nämlich nur ein einziges Mal. Zu sehen ist dabei die Silhouette eines der gegenwärtig 63 DGzRS Seenotrettungskreuzer oder -boote. Dazu auch der jeweilige Name. Somit offeriert Mühle-Glashütte summa summarum 63 Unikate. Auf üblichem Weg lassen diese Exemplare zum Preis von jeweils 3.900 Euro allerdings nicht kaufen.
Wer ein S.A.R. Mission-Timer Titan Unikat 2022 besitzen möchte, muss sich auf der Mühle-Glashütte Homepage darum bewerben. Dort ist auch das Spektrum der Schiffe samt ihren Namen zu sehen.
Hat man den Zuschlag für das gewünschte Stück bekommen, erfolgt die Lieferung in einer speziellen Box. Wie die Uhr entstammt auch das Etui einer Kooperation. In diesem Fall sind es einmal das Familienunternehmen Koehler Paper und zum anderen die Kommunikationsagentur Lehanka. Gemeinsam entstand eine nachhaltige Verpackung aus 100 Prozent Recyclingpapier. Am Ende profitieren neben Produzenten, Käuferinnen, Käufern und Umwelt auch die Seenotretter. Der DGzRS wird Mühle-Glashütte insgesamt 10.000 Euro überweisen.
0 Kommentare
Trackbacks/Pingbacks