Titan
Stahluhren sind gefragt wie eh und je. Und doch haben Sie im Vergleich zu Titanuhren einen nicht zu unterschätzenden Nachteil – das Gewicht. Gerade bei sportlichen Modellen mit einem korpulenteren Uhrengehäuse bietet der Werkstoff Titan einen signifikant höheren Tragekomfort, ohne dass eine Titanuhr in irgendeiner Weise Nachteile in puncto Härte, Kratzfestigkeit oder Korrosion hätte. Ganz im Gegenteil bietet Titan neben der mit Stahluhren vergleichbaren Robustheit noch den Vorteil, nicht magnetisch zu sein.
Dass die Vorzüge von Titan mehr und mehr Uhrenliebhaber überzeugen, ist auch einigen der großen Marken nicht verborgen geblieben. Entsprechend verwundert es nicht sonderlich, dass Branchenriese Rolex bei seiner Extrem-Taucheruhr Rolex Deepsea Challenge RLX (hier geht es zu unserem Bericht über die Uhr) auf das einst von Porsche Design und IWC ins Spiel gebrachten Metall Titan setzt.
Auch die Rolex Tochter Tudor konnte sich dem Charme (und Konkurrenzdruck rivalisierender Wettbewerber) nicht entziehen und lancierte mit dem Modell Tudor Pelagos 39 eine attraktive Taucheruhr aus Titan. Womit der Genfer Branchenriese allerdings nur mit einer Vielzahl von Marken gleichzog, die bereits seit langem auf das gleichermaßen widerstandsfähige und leichtgewichtige Metall Titan setzen.
Wer also den sanft-grauen Schimmer von Titangehäusen bei Uhren schätzt, dem sei unsere kleine Auswahl an Titanuhren ans Herz gelegt. Bieten diese Uhren doch neben allen sportiven Eigenschaften einen nicht zu vernachlässigenden Style-Faktor am Handgelenk.
Grand Seiko Evolution 9 SLGA15
Luxusmarke Grand Seiko setzt bereits seit langem auf den Werkstoff Titan. Auch bei der sportlichen Titanuhr Grand Seiko Evolution 9 SLGA015 mindert das Leichtmetall das Gewicht der noch moderate 43,8 Millimeter großen und 13,8 Millimeter hohen Taucheruhr – und erhöht somit den Tragekomfort an Land merklich. Dabei kann die Kombination aus grauem Metallgehäuse und schwarzem, wellenförmigen Zifferblatt, bei Grand Seiko Kuroshio, Schwarzer Strom, genannt, optisch ebenfalls überzeugen.
Im Gehäuseinneren des bis 200 Meter wasserdichten Titangehäuses arbeitet das dank Spring Drive Technologie ausnehmend präzise, nur ±10 Sekunden im Monat abweichende, Grand Seiko Kaliber 9RA5. Es liefert die Energie für die frontal ablesbare Gangreserve von bis zu fünf Tagen. Der Preis für die 150 Gramm leichte Titan-Taucheruhr mit Grand Seiko Manufaktur-Kaliber beträgt 11.800 €.
Stowa Seatime Black Forest
Auf Taucher und ihre besonderen Bedürfnisse ist auch die auf 200 Exemplare limitierte Stowa Seatime Black Forest Edition mit Kautschukband ausgerichtet. Sie bietet neben einem guten Tragekomfort und der notwendigen Wasserdichtigkeit von bis zu 200 Meter Wassertiefe eine besonders gestaltete Lünette. Diese von Stowa Dynadots genannte Gestaltung der Lünette verfügt über subtil größer werdende Leuchtpunkte, die im Zusammenspiel mit der Ausstattung mit Super-LumiNova der Stärke C3 das Erkennen der ablaufenden Zeit unter Wasser verbessert.
Die moderate 42 mm große und 13, 5 mm hohe Titanuhr verfügt über einen optisch attraktiven Saphirglasboden und lässt darunter das höherwertige Sellita-Kaliber SW200 TOP erkennen. Der Preis für diese attraktive Taucheruhr mit dem Stowa-typischen Zifferblatt liegt bei 1.750 Euro.
Fortis Flieger F-43 Triple-GMT
Nicht nur unter Wasser, sondern auch über Wasser hoch in den Lüften ist Titan ein gern verwendetes Metall, sind Titanuhren doch von geringem Gewicht und bieten einen starken Widerstand gegenüber Stößen und Magnetismus. Somit ist bei der 1987 erstmals gestarteten Fortis Flieger mit Metallarmband und Metallboden Titan als idealer Werkstoff zu bezeichnen.
Die mit zwei zusätzlichen GMT-Zeitanzeigen ausgestattete Flieger F-43 bietet mit dem in Zusammenarbeit mit dem Werkespezialisten Kenissi entstandenem Automatik-Kaliber Werk 13 außerdem eine vorzügliche Gangreserve von bis zu 70 Stunden, eine Wasserdichtigkeit von bis zu 200 Metern und ein genaues, COSC-zertifiziertes Uhrwerk. Selbstredend, dass das Zifferblatt für eine gute Ablesbarkeit der Uhr mit reichlich Super-LumiNova X1 Leuchtmasse ausgestattet wurde. Der Preis dieser attraktiven up-in-the-air Fliegeruhr in Titan liegt bei 4.500 Euro.
Speake-Marin Openworked Tourbillon Titan
Fine Watchmaking und das ultraharte Leichtmetall Titan schließen sich nicht aus. Ganz im Gegenteil bietet beim Modell Openworked Tourbillon Titan von Speake-Marin das kühle, bis zu 30 Meter wasserdichte Titangehäuse einen wunderbaren Gegenpol zum Piccadilly-Gehäuse der Speake-Marin und seinem modernen, skelettiert-konstruiertem, spektakulären Kaliber. Typisch Speake-Marin sitzt bei dieser ungewöhnlichen Werkkonstruktion das fliegende Tourbillon bei 1.30 Uhr.
Echte Eyecatcher des Kalibers SMA05 sind der scheinbar freischwebende Micro-Rotor sowie das fliegende Tourbillon sowie die generell aufwendige, schön finissierte Konstruktion des aus 290 Komponenten bestehenden 3 Hz-Kalibers mit seiner Gangreserve von bis zu 72 Stunden. Angesichts der strengen Limitierung und großen Komplexität der Uhr ist der Preis von knapp 70.000 Euro im Vergleich zu manch prominentem Wettbewerber durchaus attraktiv zu nennen.
Tutima M2 Seven Seas Signal Yellow
Hart im Nehmen ist die neue Tutima M2 Seven Seas im knallig signalfarbenen Gelb, Referenz-Nr. 6151-09. Sie widersteht dank ihres Gehäuses aus Reintitan, dem verschraubten Boden und der verschraubten Krone einem Wasserdruck von bis zu 500 Metern Wassertiefe. Für eine gute Ablesbarkeit der Uhr unter Wasser sorgen das entspiegelte Saphirglas, die Ausstattung von Zeigern und Indexen mit Leuchtmasse sowie das leuchtende Gelb des Zifferblatts. Ein Umstand, der Nicht-Tauchern oft nicht geläufig ist und die sich wundern, warum die Zifferblätter von Taucheruhren oft in kräftigen Farben wie Orange, Gelb oder Hellblau leuchten.
Eher je nach persönlicher Vorliebe des Trägers fällt die Wahl des passenden Armbands aus. Zur Wahl stehen hier ein Metallband aus Titan, bzw. ein Textilband aus Kautschuk und Kevlar.
Angetrieben wird die Taucheruhr aus Titan vom hauseigenen Automatikwerk Kaliber T330 und bietet hierbei eine passable Gangreserve von bis zu 38 Stunden. Die Tutima M2 Seven Seas mit schön graviertem Stahlboden kostet Titanband 1.890 Euro, mit der textilen Version werden lediglich 1.670 Euro fällig.
Certina DS Action Diver Titanium
Auch Certina positioniert sich als Sportuhr mit Style. Somit ist es nicht verwunderlich, dass auch die bewährte Certina DS Action Diver auf das leichtgewichtige Metall Titan setzt. Die DS Action Diver verfügt über ein 43 mm großes Titangehäuse und die Uhr ist 13,1 mm hoch. Für Tauchzwecke bestens gerüstet verfügt die bis 300 Meter wasserdichte Titanuhr mit Titanboden über eine reichliche Ausstattung mit Leuchtmassen, einseitig drehbare Keramiklünette und eine gute Gangreserve von bis zu 80 Stunden.
Die Zeitmessung übernimmt dabei das Kaliber Powermatic 80.611 mit Nivachron-Unruhspirale. Sportlich-leichtgewichtig ist auch der Preis der Taucheruhr mit Titangehäuse. Er liegt bei 1.050 Euro.
Mühle S.A.R. Mission-Timer Titan
Für die Seemänner und Taucher der Deutschen Seenotretter zählen für ihre im Einsatz elementar wichtigen Uhren eher klassische Vorzüge. Ihnen geht es um Zuverlässigkeit, Robustheit, Genauigkeit wie einen hohen Tragekomfort. All dies leisten die Titanuhren Mühle S.A.R. Mission-Timer mit Titangehäuse und Keramik-Lünette. Sie haben ein geringes Gewicht, gleichwohl bieten sie den Seenotrettern bei ihren Einsätzen in der Nord- und Ostsee eine Wasserdichtigkeit von bis zu 500 Meter.
Angetrieben werden die 43 mm großen und 13 mm hohen, mit reichlich Super-LumiNova versehenen Einsatz-Titanuhren vom Spechthals-regulierten Mühle Glashütte Automatikkaliber M1-51-03-KB, auf Basis des Sellitakaliber SW 400-1. Es bietet eine Gangreserve von bis zu 41 Stunden. Auf dem verschraubten Stahlboden finden sich das eingravierte Einsatzgebiet der Seenotretter und ihrer Zentrale in Bremen. Mit Kautschukband und Titanschließe kostet die Mühle S.A.R. Mission-Timer Titantaucheruhr 2.900 Euro.
Porsche Design Chronograph 1 – 911 Dakar Titancarbid
Das Bessere ist des Guten Feind, soll Oscar Wilde einmal gesagt haben. Ob das stimmt, wäre zu hinterfragen. Gänzlich vorbehaltlos dagegen ist der neue Titancarbid-Werkstoff von Porsche Design zu loben. Das neue Material besteht aus einer Verbindung von Kohlenstoff und Titan. Dazu wird das Titancarbid-Granulat unter hohem Druck in Form gepresst und anschließend bei über 2.000 Grad gebacken. Anschließend wird diese gesinterte Form „nur noch“ gefräst, geschliffen und für den Einbau der Werke fertig gemacht.
Der neue Wunderstoff, der die Bezeichnung TiC trägt, ist noch leichter als Titan, frei von Alterungsprozessen und härter als Stahl. Damit geht die Werkstoffforschung in eine neue Runde – und Wettbewerber können erkennen, dass es nicht unbedingt schaden muss, zu keinem extrem erfolgreichen innovativen Automobilkonzern mit entsprechender Forschungsabteilung zu gehören.
Mehr dazu gibt es in den nächsten Tagen, wenn wir uns den Porsche Design Chronograph 1 – 911 Dakar Titancarbid näher ansehen werden.
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