Doppelt misst besser
Schon im Jahr 2008 hatte Montblanc während des SIHH mit gleich zwei eigenen Chronographenwerken und der Uhr Montblanc Rieussec einiges Aufsehen erregt. Neben dem MB R100 mit Zeigerdatum und manuellem Aufzug stellte die Manufaktur auch das 31 Millimeter große, 8,46 Millimeter hohe Automatik-Kaliber MB R200 vor. Der Buchstabe R wies dabei auf Nicolas Matthieu Rieussec hin, der 1821 zeitgleich den ersten (Tinten-) Zeitschreiber zum Patent angemeldet und darüberhinaus den Begriff Chronograph aus der Taufe gehoben hatte. In weiser Voraussicht hatte sich Montblanc dann den Namen des französischen Uhrmachers im Zuge dieses ambitionierten Kaliberprojekts schon beizeiten schützen lassen.
Zwei Scheiben, drei Dimensionen
Unmissverständlicher Hinweis auf Rieussecs Erstlingswerk waren die zwei rotierende Scheiben am dreidimensionalen Zifferblatt: zum einen eine links für die Chronographen-Sekunde, zum anderen eine rechts für den 30-Minuten-Totalisator. Weitere Merkmale des hauseigenen Uhrwerks mit Selbstaufzug sind die Schaltradsteuerung und auch eine vertikale Friktionskupplung. Hinzu kommt die Bedienung des Stoppers mit nur einem Drücker bei der „8“.
Mit von der Partie ist ferner ein Fensterdatum bei der „3“. Kosmopolitisches Flair verstrahlen dagegen zwei Stundenzeiger. Der obere davon lässt sich beim Überqueren von Zeitzonengrenzen per Krone bequem in Stundenschritten verstellen. Ganz anderes der durchbrochene untere. Zusammen mit der Tag-/Nacht-Anzeige bei „9“ bewahrt er unterwegs die Heimatzeit. Zwei Zugfedern speichern Kraft für 72 Stunden Gangautonomie. Für beständigen Energienachschub sorgt ein zentral positionierter Kugellagerrotor. Die Unruh mit variablem Trägheitsmoment vollzieht stündlich 28.800 Halbschwingungen (Frequenz 4 Hz).
Automatisch unterwegs mit der Montblanc Rieussec II Limited Edition
Unterdessen hat Montblanc dieses Kaliber seit der Premiere mehrfach modifiziert. Bei der schon während des SIHH 2015 gezeigten und nun auch erhältlichen Variante sucht Mann infolgedessen die Chrono-Scheiben vergebens. An ihre Stelle sind nunmehr blaue Stahlzeiger getreten. Und das auch nicht ohne Grund. Bei schummrigen Sichtverhältnissen ließ sich nämlich der exklusive Scheiben-Chronograph nicht sonderlich gut ablesen. Das gilt übrigens auch für die drehende Sekunden-Scheibe als Funktionskontrolle. Insofern besitzen die 565 Montblanc Rieussec II Limited Edition Stahl-Exemplare der neuen Kreation jetzt unbestreitbare Vorteile. Hinlegen müssen Sie für den 43 Millimeter Durchmesser großen Zeitmesser 9.560 Euro.
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