Grüne Revolution
Die Hublot Big Bang Unico Saxem Green ist nicht nur das zweite Modell aus dem bei Hublot neu entwickelten Gehäusematerial Saxem. Mit dem neuen leuchtend grün scheinendem Saxem Saphirglas zeigt Hublot, dass dank des neuen Werkstoffs weitere Farbvarianten möglich sind, bzw. die Transparenz und Leuchtkraft des Saphirglases auf ein neues Niveau gehoben wird.
Die Verwendung von ultrahartem, kratzresistentem Saphirglas begann in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts, als die Herstellung von synthetischem Saphir preiswerter und in der Produktion zuverlässiger wurde. Dieses synthetische Uhrglas löste damals ein großes Problem hochwertiger Uhren – den Glasbruch. Ebenso wurden damit Uhrgläser aus Acryl und ihr schnelles Zerkratzen der Glasoberfläche endgültig passé. Heute sind Saphirgläser bei Luxusuhren Standard.
Es blieb dann jedoch Hublot vorbehalten, im Jahr 2016 mit der Verwendung von künstlichem Saphir, dessen Herstellung im Jahre 1902 von Auguste Victor Louis Verneuil im Jahr 1902 erfunden wurde, für das Gehäuse der Big Bang Unico Sapphire, bzw. im Jahr 2017 mit dem Einfärben der Saphirgehäuse neues Terrain zu betreten.
Ein weiterer Fortschritt brachte dann das Jahr 2018, als Hublot durch die Verwendung von Saphir für Teile der Werkkonstruktion die Transparenz der Uhr nochmals erhöhte und im Laufe der Jahre verschiedene Farbvarianten lancierte.
Den nächsten Meilenstein brachte dann die Hublot Big Bang Unico Sapphire Tourbillon, bei der das Gehäuse, Teile der Werkkonstruktion wie auch das Armband aus künstlichem, transparentem Sapphir bestanden.
Hublot Big Bang Unico Saxem Green
War es Hublot für einen kurzen Zeitraum erlaubt, als Innovationsführer in puncto Saphirgehäuse eine Alleinstellung zu haben, lässt sich heute feststellen, dass eine ganze Reihe an Uhrenmarken mit Gehäusen aus Saphirglas operiert. Mehr noch. Auch wenn die Qualität nicht ganz vergleichbar ist, kosten in Asien produzierte Uhren mit Saphir-Tec Gehäuse nur noch einen Bruchteil hochwertiger Saphirglasuhren (ein solches Modell für wenige tausend Euro von Constantin Weisz hatten wir hier vorgestellt). Entsprechend galt es für Hublot seine Innovationsführerschaft zu untermauern.
Fündig wurde man in einem neuen Werkstoff Saxem. Dessen Grundmaterial besteht zwar weiterhin aus Saphirglas, also Aluminiumoxid (Al2O3). Doch die Verwendung von Seltenen Erden wie Thulium, Holmium und Chrom statt der bisher verwendeten Metalloxide ermöglicht Hublot die Herstellung von neuen Farbvarianten – wie etwa der Hublot Big Bang Unico Saxem Green. Dabei zeichnen sich Saxem Green wie auch das bereits lancierte Modell Hublot Big Bang Tourbillon Automatic Yello Neon Saxem durch stärker leuchtende Farben und eine höhere Transparenz des Gehäuses aus.
Es hat fast zwei Jahre Forschungs- und Entwicklungszeit gedauert, um bei dieser chemischen Verbindung eine einheitliche, homogene Farbe zu erreichen. Das Material ist ebenso perfekt und widerstandsfähig wie Saphir, unterscheidet sich aber in seiner Oberflächenbeschaffenheit.
Saxem
Die stärkere Leuchtkraft von Saxem, einer Abkürzung von Sapphire Aluminium Oxide and Rare Earth Mineral, leichter auszusprechen, denn die naheliegende Abkürzung SAOREM, offenbar nicht traute, entsteht durch eine nur unter dem Mikroskop sichtbaren Änderung der Kristallstruktur.
Dabei wechselt die kristalline Grundstruktur des Saphirs von einer Tetraeder-Mineralstruktur dank der Seltenen Erden zu einer kubischen, vierseitigen Kristallstruktur. Diese sorgt für eine größere Transparenz und Farbtiefe, bzw. spricht Hublot bei den Saxem-Gehäusen von einer geringeren kristallinen Spannung des Gehäusematerials.
Da sowohl das gesamte Gehäuse als auch die Lünette aus Saxem Saphir gefertigt sind, wäre diese Materialverbesserung durchaus im Sinne des Kunden. Denn ein Sprung im Gehäuse oder auch ein Absplittern eines Gehäuseteils bedeutet bei Gehäusen aus Saphir, aber auch aus Keramik, in der Regel einen Schaden, der nahe bei einem Totalverlust der Uhr liegt.
Big Bang Unico Saxem Green
Entsprechend ist etwas Vorsicht beim Umgang mit dem von klassischen Titanschrauben mit H-Kopf zusammengehaltenem, grünen polierten Saphirgehäuse geboten. Es hat einen Durchmesser von 42 mm und weist mit seinem ausgestellten Gehäuseboden eine stattliche Bauhöhe von 14,5 mm auf. Sollte eben dieser Gehäuseboden einmal in Mitleidenschaft gezogen werden, wäre der Schaden geringer. Denn er besteht ganz klassisch aus transparentem, farblosen Saphirglas.
Aufpassen sollte man womöglich auch beim Umgang mit Wasser. Die grüne Unico Saxem bietet einen Wasserschutz von bis zu 50 Meter Wassertiefe, was bedeutet, dass die Uhr vor normalem Wasserkontakt geschützt ist, jedoch einen Tauchgang nicht unbedingt unbeschadet überstehen würde. Aber wer würde auch eine grüne, transparente Uhr unter Wasser nutzen wollen.
Hublot Kaliber Unico 2 HUB 1280
Durch den erwähnten verschraubten Saphirglasboden zeigt sich das Unico 2 Werk, das inhouse entwickelte Chronographenkaliber HUB1280. Hierbei handelt es sich um einen automatischen Flyback Chronographen von 30 mm Größe und 6,75 mm Höhe. Das 4-Hz Kaliber verfügt über 43 Steine und wird aus insgesamt 354 Komponenten zusammengesetzt. Als Funktionalität bietet das Werk die Anzeige von Stunde, Minute und kleiner fortlaufender Sekunde bei 9.00 Uhr.
Die Anzeigen der gestoppten Zeit erfolgt über die zentrale Chronographensekunde und einen 60 Minuten-Totalisator bei 3 Uhr. In diesem Feld erfolgt auch die Anzeige des Datums. Als kleine Besonderheit für Chronographen-Fans verfügt die Uhr über ein frontal sichtbares Säulenrad bei 6 Uhr.
Für ein besseres Ablesen der Indexe und Zeiger des durchbrochen gestalteten Zifferblatts sorgt die Ausstattung mit nachleuchtender Leuchtmasse. Die Gangautonomie der Uhr beträgt dabei ungeachtet von Helligkeit oder Dunkelheit bis zu 72 Stunden
Unico Saxem Green
Passend zum leuchtend grünen Gehäuse wird die Uhr mit einem ebenfalls leicht grün durchscheinendem Kautschukband ausgeliefert, das von schwarzen PVD Titanbeschlägen gehalten wird und mit einer schwarz-beschichteten Titan-Dornschließe am Arm fixiert wird.
Dank des “One Click”-Systems lässt sich das Band auch in Sekundenschnelle durch ein anderes Orne-Click-kompatibles Band austauschen.
Unico Saxem Green
Passend zum leuchtend grünen Gehäuse wird die Uhr mit einem ebenfalls leicht grün durchscheinendem Kautschukband ausgeliefert, das von schwarzen PVD Titanbeschlägen gehalten wird und mit einer schwarz-beschichteten Titan-Dornschließe am Arm fixiert wird.
Dank des “One Click”-Systems lässt sich das Band auch in Sekundenschnelle durch ein anderes Orne-Click-kompatibles Band austauschen.
Dass diese Unico Saxem Green ein eher seltenes Modell ist, versteht sich angesichts des hohen Aufwands für das Erstellen, Fräsen und Polieren des Saxem-Gehäuses von selbst. Wobei Hublot selbst bereits eine Limitierung auf 100 Exemplare vornimmt.
Für eine weitere kleine Limitierung sorgt womöglich der Preis der Uhr. Denn jede der ab sofort im Handel erhältlichen Hublot Big Bang Unico Saxem Green, Referenznummer 441.JG.4990.RT Uhren kostet 121.000 Euro. Aber Saphir war eben schon immer ein Material gehobenen Anspruchs.
0 Kommentare