Die Geschichte dieser Doxa Armbanduhr geht weit zurück bis ins Jahr 1889: In Paris wurde das für einige Zeit höchste Bauwerk der Erde, der Eiffelturm, als Wahrzeichen der großen Weltausstellung fertiggestellt. Ebenfalls in Paris fand 1889 auch die erste Automobilausstellung der Welt statt. Im gleichen Jahr nur ungefähr 500 km entfernt, im Jurastädtchen Le Locle mit seinen namhafter Uhrenfabriken, eröffnete der Uhrmacher Georges Ducommun einen Betrieb zur Herstellung von Kleinuhren. Zunächst wurden im kleinen Betrieb hauptsächlich Taschenuhren hergestellt. Erst nach der Jahrhundertwende begann das prosperierende Unternehmen auch mit der Herstellung von Armbanduhren.
Der hohe Qualitätsanspruch wurde vom Firmengründer Ducommun dadurch untermauert, dass er jede Uhr, die seine Fabrik verließ, eigenhändig einer Endkontrolle unterzog. Dabei war gerade bei den Armbanduhren das Produktionsspektrum sehr breit. Es reicht von einfachen Damen‑ und Herrenmodellen in unterschiedlichsten Formen und Ausprägungen bis zu Kalenderuhren und Chronographen.
Der Weg zur springenden Sekunde
Im Jahr 1929, ziemlich genau vierzig Jahre nach Ducommun, gründete David Mader in der Ortschaft Chézard, Kanton Neuenburg, eine Werkstatt zum Fassen von Steinen. Bereits 1931 wurde daraus eine Rohwerkefabrik, die unter dem Namen David Mader & Cie. firmiert. Weitere sechs Jahre später, 1937, gelangte das Unternehmen dann unter das Dach der gewaltigen Ebauches S.A.
Der Firmenname wurde in „Fabrique d’ebauches de Chézard S.A.“ umgewandelt. Das Produktionsspektrum dieser vergleichsweise kleinen Rohwerkefabrikation war nicht sehr breit. Es erstreckte sich primär auf Handaufzugswerke. In der zweiten Hälfte der vierziger Jahre wurde zudem eine 11½-linige Kaliber‑Familie entwickelt, deren spezielles Merkmal in einem springenden Sekundenzeiger bestand. Diese „Vorrichtung zur schrittweisen Vorwärtsbewegung des Sekundenzeigers von Uhrwerkgetrieben“ wurde in Deutschland am 3. Juni 1949 patentiert.
Doxa Armbanduhr
Diese Werke besaßen eine Unruh‑Frequenz von 18.000 Halbschwingungen pro Stunde, also fünf pro Sekunde. Eine kleine Zusatzhemmung zählte jeweils fünf Schwingungen. Dann erst gab sie den Sekundenzeiger frei, der nun eine ganze Sekunde weiterspringt.
Das Rohwerk war ab etwa 1955 in zwei unterschiedlichen Ausführungen erhältlich: Beim Doxa Kaliber 118 war der Sekundenzeiger durch Druck auf die Krone unabhängig vom Werk anzuhalten. Bei gezogener Krone wurde auch die Unruh zum sekundengenauen Einstellen der Uhrzeit gestoppt. Das abgebildete Kaliber 116 verfügte nur über die Unruh‑Stoppvorrichtung. Doxa brachte gegen 1956 Armbanduhren mit beiden Kalibern auf den Markt.
Als Besonderheit wurde 1958 auch ein Modell Doxa Lunesol ohne Stundenzeiger vorgestellt. An seiner Stelle wurden die Tagesstunden durch eine Sonne, die Nachtstunden durch einen Mond angezeigt.
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