Chrono Sapiens: Manfred Brassler, Gründer MeisterSinger

Manfred Brassler: „Besonnenheit und Kontinuität haben sich auch in diesem verrückten Jahr bewährt.“

Das abgelaufene Jahr war für Manfred Brassler, den Gründer und Gesellschafter von MeisterSinger fordernd und lehrreich, brachten jedoch die Digitalisierung und den Teamcharakter voran. Entsprechend zuversichtlich blickt man auf 2021, das anstehende 20-jährige Bestehen und die neuen Projekte.

von | 29.12.2020

Das Jahr 2020 war für Manfred Brassler und MeisterSinger wirklich kein Jahr wie jedes andere. Was das kommende Jahr 2021 bringt, steht in den Sternen und ist von Fragezeichen geprägt. Jede Veränderung ist jedoch auch eine Chance. Entsprechend wollen wir vom Gründer der Uhrenmarke MeisterSinger wissen, wie er das Jahr 2020 erlebt hat und welche Ziele er sich mit seinem Mitgesellschafter John van Steen und seinem Team für das kommende Jahr 2021 setzt. Das waren unsere 9 Fragen und die 3 Wünsche von Manfed Brassler.

Uhrenkosmos:
1. Das Jahr 2020 hatte keiner so erwartet. Wie haben sich die durch Corona verursachten disruptiven Veränderungen ausgewirkt? Gibt es noch Ziele aus dem vergangenen Jahr, die unverändert blieben?

Manfred Brassler:
Wie viele Spezialisten fühlen wir uns als die Spezialisten für Einzeigeruhren fast ein bisschen außerhalb der Marken-Konkurrenz. Das Jahr 2020 war für uns, wie wohl für die Meisten, zwei geteilt. Ab März bis April ging erst mal gar nichts. Und dann ab Mai fast so, als ob nichts gewesen wäre. Da kommen Erinnerungen auf an 2008 mit der Finanzkrise. Die ging damals spurlos an uns vorüber. Wieso das so ist, darüber kann ich nur Vermutungen anstellen.

2. Lock-downs, Home office – was sagen Sie Ihren Mitarbeitern, wenn Sie von der Zukunft sprechen? Gibt es einen Weg zurück zum alten System?

Die Corona – Krise hat nicht nur bei uns Entwicklungen beschleunigt. Aber gerade in diesen für den Fachhandel schwierigen Monaten haben wir den engen Schulterschluss mit unseren Fachhändlern gesucht. Wir glauben weiterhin daran, dass der Fachhandel – sofern er seinen Kunden ein echtes Kauferlebnis bieten kann – nicht zu ersetzen ist.

3. Haben sich im Verkauf und im Umgang mit dem Handel und den Juwelieren neue Möglichkeiten ergeben, aber auch Grenzen verschoben? Und hat 2020 den Handel verändert?

Wie gesagt: wir bleiben bei einer engen Partnerschaft mit unseren Fachhandelspartnern. Aber 80 % der Energie im Marketing gehen in die Weiterentwicklung unserer Website bzw. des Online-shops sowie den Aktivitäten in den sozialen Medien. Unsere Fachhändler sind nach wie vor an den Verkäufen des Shops zu 80 % beteiligt. 
Das Risiko besteht darin, das sich der Fachhandel nicht öffnet für das sich verändernde Kaufverhalten seiner Kunden. Online-Präsenz ist absolut unabdingbar. Und in einer Vernetzung der Aktivitäten zwischen Marke und Fachhandel können wir viele Türen für unsere Fans und Verbraucher öffnen.

4. Wie hat sich durch die aktuelle digitale Kommunikation Ihre Kommunikation verändert? Gehen Sie noch persönlich zu Juwelieren, Händlern und Messen gehen oder werden Zoom, Teams und FaceTime das in Zukunft übernehmen?

So gut wie alle Meetings und Besprechungen finden online statt. Unsere angestellten Vertreter reisen weiterhin, soweit es die aktuelle Lage erlaubt. Wir glauben nicht daran, dass im ersten Halbjahr 2021 Messen stattfinden werden. Stellen uns aber darauf ein, in der zweiten Jahreshälfte an Verbraucherveranstaltungen teilzunehmen oder für unsere Kunden zu organisieren.

Jeder einzelne im Team hat dazu beigetragen, dass es wirtschaftlich ein gutes Jahr geworden ist. Das macht uns stolz.

Manfred Brassler

5. Was war ihr größtes Learning in diesem Jahr? Für das Unternehmen, aber auch für Ihren Erfahrungsschatz in der Führung des Unternehmens?

Besonnenheit und Kontinuität haben sich auch in diesem verrückten Jahr bewährt. Und wir sind nicht untätig geblieben, sondern haben über das Shop gemeinsam mit unseren Kunden verkaufsfördernde Maßnahmen organisiert. Intern ist das Team zwar physisch auf Distanz gegangen, aber tatsächlich sind wir enger zusammengerückt. Es herrscht nach wie vor eine sehr große Zuversicht, dass wir die Corona Krise auf ruhige, aber bestimmte Art hinter uns bringen.

6. Was planen Sie für das kommende Jahr an neuen Modellen und Strategien. Können Sie sich noch einen klassischen Forecast vornehmen oder bringen Sie einfach zwei, drei neue Uhren und fahren ansonsten auf Sicht?

MeisterSinger feiert 2021 sein 20jähriges Bestehen. Das Jubiläum wollen wir mit besonderen Produkten begehen. Im Vordergrund steht ganz klar eine neue Modulentwicklung, die sehr viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird. Einmal als Serie aber auch als eine auf 100 Stück limitierte Edition.
Und dann bekommt die Erfolgsserie MeisterSinger N°03 einen kraftvollen Bruder als Stahluhr mit 30 bar und Antimagnetschutz zur Seite gestellt.
Unsere überaus erfolgreiche große Mondphasenanzeige erscheint in einer neuen maskulinen Version. Um mal die Wichtigsten zu nennen.
Auch hier haben wir den Kopf nicht in den Sand gesteckt, sondern wollen kraftvoll aufspielen.

7. Was werden Sie im kommenden Jahr nicht mehr machen, weil Sie neue Schwerpunkte setzen?

Wir haben in den vergangenen Jahren von allen Seiten viel Lob für unsere Verlässlichkeit und Kontinuität bekommen. Aber auch Kritik dafür, dass wir oft zu viel Bescheidenheit an den Tag legen würden. In allen Bereichen spielt das mit hinein und besonders in der Kommunikation mit unseren Fans wollen wir uns mehr öffnen. Das heißt auch, unsere Zurückhaltung abzulegen.

8. Schauen Sie positiv in die Zukunft und sehen Sie den rosa Streifen am Horizont? Oder ist der Sturm für die Uhrenindustrie noch nicht vorbei?

Im Sturm haben wir die Segel nicht über Bord geworfen, sondern das Beste daraus gemacht. Insofern fühlen wir uns gut vorbereitet für die Monate die kommen.

9. Wie hat Sie persönlich das anstrengende Jahr 2020 weitergebracht? Hat sich das Miteinander verändert? Sei es beruflich wie im Privaten?

Wie gesagt, wir sind enger zusammengerückt und haben es geschafft unseren Kurs zu halten. Die Geschäftsleitung hat Ruhe bewahrt und sich mehr noch als sonst für unsere Partner und den gemeinsamen Erfolg engagiert. Jeder einzelne im Team hat dazu beigetragen, dass es wirtschaftlich ein gutes Jahr geworden ist. Das macht uns stolz.

Lieber Manfred Brassler,
wenn Sie drei Wünsche für 2021 frei hätten. Was würden Sie sich wünschen?

Es bleibt zu hoffen, dass wir als Gesellschaft – und jeder für sich selbst – etwas aus dieser Krise mitnehmen, was uns für die Zukunft ein bisschen klüger und vorausschauender macht. Unsere Ignoranz gegenüber unserem Planeten muss ein Ende haben.

MeisterSinger steht als Marke in gewisser Weise für ein zu sich selbst kommen. Unsere Kunden berichten immer wieder, dass ihre MeisterSinger zu einem gelassenen Umgang mit der Zeit ermuntert. Wir würden gerne weiter ermuntern! Uns selbst und andere.

Und natürlich hoffen wir, dass die Zeit der Distanz tatsächlich ein Ende nimmt. Hoffentlich schon in der Mitte des Jahres 2021. So lässt es sich besser feiern.

MeisterSinger Nr. 01

Mit ihr begann alles – die erste MeisterSinger Einzeigeruhr …

 

 

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