Edler Wettstreit im Hause Seiko
Ihren 140. Geburtstag im Jahr 2021 nahm die japanische Uhrenmanufaktur Seiko mit einer Neuauflage der King Seiko zum Anlass, um eine fast schon verschollene und deshalb fast nur noch Insidern bekannte Uhrenlinie aufs Neue zu beleben. Gemeint ist die 1961 lancierte King Seiko, welche ein Jahr später als die große Schwester Grand Seiko letztendlich aus der Uhrenlinie Marvel hervorgegangen ist.

Weil Seiko Konkurrenz im eigenen Haus vermeiden wollte, agierten King und Grand ganz bewusst auf unterschiedlichen Ebenen. Die Stufen hinauf zum Olymp Grand Seiko, Handaufzugskaliber 3180, vollzogen sich von der Seiko Marvel über die Lord Marvel und die größere Crown. Die Genese verknüpft sich mit der westlich der japanischen Hauptstadt gelegenen Produktionsstätte Suwa Seikosha Co. Ungeachtet dessen beschäftigte sich deren Mutter, die Daini Seikosha Co. direkt in Tokio aber auch weiterhin mit Präzisions-Uhrmacherei.

Ihre Arbeiten führten zu besagter King Seiko, später kurz KS genannt. Die bis 1975 produzierten Armbanduhren mit dieser zusätzlichen Bezeichnung rangierten grundsätzlich ebenfalls im Luxus-Segment. Angesiedelt eben nur eine Stufe unter Grand Seiko, was zu Deutsch Große Präzision meint. King Seiko gab es in normalen Ausführungen oder, deutlich rarer, als Chronometer. In diesem Fall musste das verbaute Uhrwerk eine Genauigkeitsprüfung bestehen. Nicht immer fand sich der Begriff Chronometer auf dem Zifferblatt. In jedem Fall aber tragen die zertifizierten Werke eine individuelle Nummer auf dem Werk.

Bei Sammlern rangieren diese Armbanduhren nicht zuletzt auch wegen ihres Seltenheitswerts logischer Weise deutlich höher in der Bewertung. Gleichwohl bekommt man gut erhaltene Exemplare schon für rund 1.000 Euro.

Bei dieser Gelegenheit darf konstatiert werden, dass, vorsichtig gesagt, immer wieder einmal Meinungsverschiedenheiten zwischen der Schweiz und Japan über die Verwendung des rechtlich geschützten Begriffs Chronometer auftauchten.

King Seiko
Auf die limitierte Renaissance-Edition 2021 der King Seiko folgt nun zu Beginn des Jahres ein unlimitiertes Modell. Ab Februar sind fünf verschiedene Modelle in Seiko Boutiquen sowie bei ausgewählten Fachhändlern erhältlich. Ihre Optik mit charakteristischen Gestaltungsmerkmalen knüpft an das Jahr 1965 und die damalige KSK. Besonders markant präsentieren sich die breiten, facettierten Bandanstöße der Edelstahl-Schale. Am Handgelenk trägt sie zwölf Millimeter auf. Wieder mit von der Partie sind ein flaches Zifferblatt mit facettierten Indexen sowie Zeiger im typischen Dauphin-Stil.
Zum Ablesen der Zeit blickt man durch ein innen entspiegeltes Saphirglas im eckigen Kastenstil. Nicht zu sehen bekommen Käuferinnen und Käufer das im Gehäuseinneren verbaute Manufakturkaliber 6R31. Seine Unruh oszilliert mit vergleichsweise geruhsamen drei Hertz. Nach Vollaufzug durch den Kugellagerrotor stehen rund 70 Stunden Gangautonomie zur Verfügung.

Wer sich für einen der tickenden japanischen Newcomer zum Preis von unverbindlichen rund 1.700 Euro interessiert, muss einmal wählen zwischen fünf verschiedenen Zifferblattfarben. Verfügbar ist einmal der originale Silberton der King Seiko KSK von 1965, Referenz SPB279. Daneben offeriert Seiko anthrazit (SPB283), braun (SPB285) und weinrot (SPB287). Alle vier verfügen über einen Sonnenschliff. Bleibt die hellgraue Variante SPB281. Ihr Spezifikum besteht in einen feinen Haarlinienmuster.

Alternativ zum stählernen Gliederband bietet Seiko auch speziell für diese Kreation gestaltete Lederbänder.
Nun heißt es nur noch wählen. Das Handgelenk sollte freilich nicht übermäßig breit sein, denn diese Armbanduhr misst gerade einmal 37 Millimeter. Folglich eignet sie sich auch gut für Frauen mit einem Faible für den klassischen Retrolook und Manufaktur-Mechanik.
Inhaltsverzeichnis
- King Seiko Geschichte und erste Modelle
- King Seiko Modell von 2021
- 5 neue King Seiko Modelle mit Kaliber 6R81
Autor Gisbert L. Brunner
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