Das Gehäuse von Armbanduhren erfuhr in den letzten Jahren einen tiefgreifenden Wandel. Nach Jahrzehnten mit Uhren aus Stahl und Gold eroberten Gehäuse aus Keramik, Carbon und Saphir schnell die Herzen progressiver Uhrenliebhaber. Zu den spannendsten Neuentwicklungen für Uhrengehäuse gehört Titancarbid (TiC).
Der Hightech Werkstoff ist das Ergebnis einer intensiven, mehrjährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit und steht aktuell ausschließlich Porsche Design zur Verfügung. Umso interessierter waren wir, einen Blick auf die Entstehung des Werkstoffs Titancarbid und die Porsche Design Uhren Porsche 911 Dakar, Porsche 911 Dakar Rallye Design und Porsche Design Chronograph Utility Limited Edition zu werfen, die den Werkstoff für Ihre Gehäuse nutzen.
Titancarbid
Zur Industrie findet Titancarbid in Form eines grauen, homogenen, brennbaren und in Wasser nicht löslichen Pulvers. Sie verarbeitet es zu Cermets und Keramiken. Auf dem Sektor des Porsche Design naturgemäß sehr nahestehenden Automotive dient TiC zur Beschichtung von Bremsscheiben. TiC zeichnet sich aus durch besonders große Härte von bis zu 4000 HV. Siliziumcarbid bringt es auf 2.500, Zirkonoxid auf 1.200 und Stahl auf lediglich 700 HV. Alles, was Kratzer hervorrufen könnte, hat bei praktisch keine Chance.
Die Herstellung der Gehäuse des Porsche Deisgn Chronograph 1 Utility erfolgt Deutschland. Dabei wird das Ausgangsmaterial für das Titancarbidgehäuse zunächst mit mehreren Tonnen Druck in Form gepresst. Die unumkehrbare, homogene Verbindung entsteht durch Sintern bei mehr als 2.000 Grad. Der damit einhergehende Schrumpfungsprozess muss bei der Gehäusekonstruktion einbezogen werden, sonst lässt sich die TiC-Kalotte hinterher nicht über den wasserdichten Werkscontainer aus Titan stülpen.
Mit ihm wird die kratzfeste Außenhaut danach zwischen den Bandanstößen verschraubt. Dieses Konstruktionsprinzip trägt auch der Tatsache Rechnung, dass Titancarbid sehr spröde ist wie jede andere Keramik. Stürze auf einen harten Steinboden kann zum Bruch führen. In diesem unliebsamen Fall kann der Porsche Design-Serviceproblemlos einen Austausch des defekten Gehäuseteils vornehmen.
Ebenfalls mit dem Titancontainer verschraubt sind auch die Aufzugs- und Zeigerstellkrone sowie das Drückerpaar zur Steuerung des Titancarbid-Chronographen. Die dynamische Wasserdichte reicht bis zu zehn bar Druck. Umgerechnet bis zu rund 100 Metern Tauchtiefe bleibt das nasse Element auch bei nicht verschraubter Krone oder Betätigung der Stoppfunktion außen vor. Das Automatikkaliber WERK 01.240 nimmt keinen Schaden.
Band und Box
Bemerkenswert im Zusammenhang mit dem Porsche Design Chronograph 1 Utility – Limited Edition (wir hatten die Uhr hier auf Uhrenkosmos bereits vorgestellt) ist die Lieferung mit mehreren Armbändern, die sich problemlos selbst austauschen lassen. Aus Fahrzeugleder besteht das akkurat genähte und verarbeitete Military-Band.
Mit von der Partie ist ferner ein weißes Textilband. Es erinnert an das F.A.T. Ice Race in Zell am See und ermöglicht die Befestigung des Zeitmessers über Skianzug oder Overall tragen. Das dritte Armband im Bunde erhält gratis im Frühjahr 2024, wer sich nach dem Kauf eines der 250 Uhren bei Porsche Design registrieren lässt.
Mit dem Design des Titancarbid Chronographen (hier stellen wir die Uhr ausführlich vor) hat das Drumherum zunächst einmal nichts zu tun. Aber auch die aufwändig gestaltete Box demonstriert, dass Porsche Design ganzheitlich denkt und seiner Klientel ein umfassendes Kauferlebnis bieten will.
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