Sinn Start im Jahr 1961
Natürlich kommt der Nimbus von Sinn Spezialuhren Frankfurt nicht von ungefähr. Er ist vielmehr das Resultat der harten, zielgerichteten Arbeit zweier Unternehmerpersönlichkeiten. Helmut Sinn, ein versierter Pilot, rief die Uhrenfirma Sinn 1961 uns Leben.
Entsprechend dem reichhaltigen Erfahrungsschatz konzentrierte sich „Helmut Sinn Spezialuhren“ auf die Produktion ausgereifter Navigationsborduhren und sowie markanter Fliegerchronographen.
Beim Vertrieb seiner zuverlässigen Erzeugnisse beschritt der Firmengründer zunächst ganz eigene Wege, und zwar direkt vom Hersteller zu den anspruchsvollen Kunden. Argumente wie Zuverlässigkeit, Funktionalität, Präzision und Preiswürdigkeit überzeugten selbst härteste Skeptiker. Kein Wunder demnach, dass der deutsche Physiker und Astronaut Reinhard Furrer 1985 während der Spacelab-Mission D1 auf den schwarten Sinn-Chronographen 140 S blickte. 1992 traf Klaus-Dietrich Flade im Zuge der Mir-92-Mission eine ähnliche Entscheidung. Der deutsche Astronaut entschied sich für eine Sinn 142 S, in der das gleiche Automatikkaliber 5100 des Schweizer Spezialisten Lémania tickte. Weil aller guten Dinge drei sind, begleitete besagte Sinn Spezialuhr 124 S im Jahr 1993 die deutsche Besatzung der Raumfähre Columbia zehn Tage lang im fernen All. Diese erfolgreichen Ausflüge belegten mehr als deutlich, dass überlieferte uhrmacherische Mechanik auch in der Schwerelosigkeit einwandfrei funktioniert.
Sinn unter Lothar Schmidt
Im Jahr 1994 feierte Helmut Sinn seinen 78. Geburtstag. Damit war es an der Zeit, die Zukunft der etablierten Uhrenmarke Sinn in andere Hände zu legen. Mit der Übernahme durch Lothar Schmidt begann am 1. September eine neue Zeitrechnung. Dem einschlägig erfahrenen deutschen Diplom-Ingenieur lag es fern, einfach so weiterzumachen wie bisher.
Lothar Schmidt wollte das 33 Jahre alte Unternehmen auf seine Weise in technologischer und strategischer Hinsicht zukunftsfähig machen, ohne jedoch auf den bewährten Direktvertrieb der Zeitmesser zu verzichten. Offensichtlicher Ausdruck des Übergangs von einer Ära in die nächste war die Umfirmierung in Sinn Spezialuhren GmbH. Wie der Name zu erkennen gibt, beabsichtigte der neue Eigentümer keineswegs, 08/15-Armbanduhren für jedermann zu machen. So etwas hätte der Firma Sinn ohnehin niemand abgenommen. Seine Visionen vom Speziellen stellte Lothar Schmidt mit dem Sinn Modell 244 unter Beweis. Zu den Merkmalen des besonderen gehörten eine Rein-Titan-Schale mit Magnetfeldschutz und freischwingend montiertem Automatikwerk Kaliber Eta 2892-A2. Wie richtig der neue Herr im Haus lag, lässt sich am Kultstatus dieses Armbandchronometers ablesen. In Sammlerkreisen wird für gut erhaltene Exemplare heute mehr bezahlt, als sie während der Produktionszeit kosteten.
Innovationen am laufenden Band
Die Pionierleistungen von Sinn während der vergangenen 26 Jahre würden den Rahmen dieser Betrachtungen bei weitem sprengen. Zu den bemerkenswerten Beispielen gehört etwa die Ar-Trockenhaltetechnik. Sie debütierte in der Taucher-Armbanduhr 203 und verlangsamt die Alterungsprozesse im Gehäuseinneren. Die im Modell Sinn 403 Hydro erstmals angewandte Hydro-Technologie gewährleistet Beschlagsicherheit und Druckfestigkeit für jede menschlich erreichbare Tauchtiefe.
Sinn Uhren achten überdies immer auf optimale Ablesbarkeit aus jedem Blickwinkel. Hiervon profitieren unter anderem Kampfschwimmer des Kommandos Spezialkräfte Marine (KSM). DIAPAL wiederum steht für spezielle Materialpaarungen, welche ohne Schmierung reibungslos kooperieren und so eine anhaltende Ganggenauigkeit des Uhrwerks gewährleisten. Als weitere Sinn-Technologie sei Tegiment genannt. Hinter diesem Wort verbirgt sich eine intelligente Oberflächenhärtung, welche der Gehäuseschale des Premierenmodells Sinn 756 und vieler anderer Armbanduhren eine gesteigerte Kratzfestigkeit verschafft
Sinn Uhren im Einsatz
Bei Sinn ist der Name Spezialuhren keineswegs aus der Luft gegriffen. Ganz im Gegenteil: das beinahe 60 Jahre junge Unternehmen macht ihm alle Ehre. Und das belegen die 1997 erstmals angebotenen Einsatzzeitmesser, kurz EZM genannt. Den Beginn dieses faszinierenden Kapitels in der Firmenbiographie markiert der 1997 vorgestellte und mittlerweile schon legendäre Einsatzzeitmesser EZM 1 mit 40 mm Titangehäuse sowie dem robusten Automatikkaliber Lemania 5100. Adressaten und Nutzer sind die maritime Einheit der deutschen Bundespolizei GSG 9, die Feuerwehr, Taucher und auch Piloten im professionellen Einsatz.
Weil schnelle und vor allem präzise Zeitnahme über Leben und Tod entscheiden kann, konzentriert die Gestaltung aller EZM-Armbanduhren auf das absolut Wesentliche. Dazu gehören perfekte Ablesbarkeit und intuitive Bedienung selbst in kritischen Situationen. Bezogen auf die Zweckbestimmung verfügen einige der Uhren über speziellen Funktionen oder Konstruktionsmerkmale.
Beredtes Beispiel ist der EZM 7 für Feuerwehrmänner. Hier bringt Sinn seine Temperaturresistenztechnologie zur Anwendung. Will heißen: Die Uhr funktioniert zwischen -45° und + 80° Celsius einwandfrei. An Luftrettungskräfte wendet sich der EZM 12 mit speziell gestaltetem Rotor-Sekundenzeiger. Er besitzt vier Arme und erleichtert Notärzten oder Rettungssanitätern das Messen des Pulsschlags. Der begehrte Red Dot Award würdigte 2019 das in jeder Hinsicht zweckorientierte Design dieses Einsatzzeitmessers. Zum Reinigen nach schwieriger Mission lassen sich Glasrand und Armband sozusagen im Handumdrehen abnehmen.
Ehre wem Ehre gebührt
2020 konnte Sinn Spezialuhren abermals einen Red Dot Award entgegennehmen. Er gilt dem Sinn Chronographen 936, dessen stählerne Schale durch Tegimentierung allem, was Kratzer verursachen könnte, die kalte Schulter zeigt. Das auf einem Eta-Automatikwerk basierende Sinn Kaliber SZ 05 mit seltenem 60-Minuten-Totalisator umfängt ein zusätzliches Weicheisen-Innengehäuse. Auf diese Weise können Magnetfelder bis 80.000 A/m der tickenden Mechanik nichts anhaben. Darüber hinaus fanden die Juroren Gefallen am klar gestalteten Zifferblatt und der Tatsache, dass die Farbgebung der Zeiger unmissverständlich zwischen Zeitanzeige und Stoppfunktion unterscheidet.
Mannigfache Ehrung wurde Armbanduhren mit der Signatur Sinn auch durch die Zuerkennung der „Goldenen Unruh“ zuteil. Jährlich vergibt die deutsche Fachzeitschrift diesen attraktiven Award. Und es könnte durchaus sein, dass ihn keine andere Uhrenmarke öfter erhielt als Spezialuhren Sinn. Diese und viele andere Preise bestätigen auf objektive Weise die Qualität, Leistungsfähigkeit und Preiswürdigkeit der spontan ins Auge stechenden Spezialuhren aus Frankfurt am Main.
Vertrauen ist gut, Zertifizierung besser
Weil Sinn Uhren traditionsgemäß nichts dem Zufall überlassen möchte, finden etliche der für spezielle Einsatzzwecke kreierten Zeitmesser mit offiziellem Zertifikat ans Handgelenk. Zum Beispiel müssen mechanische Armbanduhren mit analoger Zeitanzeige beim zivilen Flugbetrieb nach Sicht- oder Instrumentenflugregeln klar definierte Anforderungen erfüllen. In diesem Sinne präsentierten das Fluglabor des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik der Fachhochschule Aachen und Sinn Spezialuhren schon 2012 den darauf abgestimmten Technischen Standard Fliegeruhren.
Theoretisch abgesichert ist der TeStaF durch systematische Analyse der einschlägigen Vorschriften, empirisch u.a. durch anwendungsorientierte Experimente und detaillierte Pilotenbefragungen. Darüber hinaus bestätigten Praxistests die solcherart gewonnenen Erkenntnisse. Besagten Vorgaben folgt der für professionelle Einsätze gedachte Chronograph EZM 10 TESTAF mit 46,5 Millimeter großem Titangehäuse. Seine Drehlünette mit Minutenteilung und -rastung ist so befestigt, dass man sie auch bei harten Einsätzen schwerlich verlieren kann. Zu den Besonderheiten des darin verbauten Automatikkalibers Sinn SZ01 auf Basis des Valjoux 7750 gehört die wartungsfreie, weil ohne Schmiermittel arbeitende Diapal-Hemmung. Reduktion auf Stunden, Minuten, Sekunden und Datum ist das Erkennungszeichen des ebenfalls mit leichter, antiallergischer Schale gelieferten EZM 9 TESTAF. Bei Zeitmesser verfügen über die bewährte Ar-Trockenhaltetechnik durch Befüllung des Gehäuses mit Schutzgas.
Sinn Spezialuhren 717
An Flugzeug-Borduhren aus den 1970-er Jahren, ausgestattet mit zentralem Minutenzähler, erinnert eine Eigenentwicklung zum 60. Firmenjubiläum – die Sinn Spezialuhren 717 . Sie knüpft an das Sinn Nabo 17 ZM genannte Modell, welches sich im Starfighter F-104, im Seefernaufklärer Breguet Atlantic, dem Bölkow Bo 105 Hubschrauber bewährte und auch heute noch in Tornado Kampfflugzeugen Verwendung findet. Diese Zeitmesser geben sich durch Bedienelemente unten am Gehäuse sowie die orangefarbenen Stoppzeiger zu erkennen. Gleichfarbige Zeiger für die Stoppsekunde und den Minutenzähler besitzt auch die neue Armbanduhr namens 717. Ihre schwarz beschichtete Edelstahlschale mit 45 Millimetern Durchmesser widersteht dem nassen Element bis zu 20 bar Druck. Im Gehäuseinneren findet sich ein Drehring, welcher sich mit Hilfe einer geriffelten Lünette bewegen lässt. Für die Bewahrung der Zeit und das Stoppen von Zeitintervallen ist das Automatikkaliber SZ01 zuständig. Dabei handelt es sich, wie schon erwähnt, um ein modifiziertes Valjoux 7770 mit vier Hertz Unruhfrequenz und in die Mitte verlegtem 60-Minuten-Zähler. Inklusive drei Jahren Garantie kostet diese Armbanduhr mit Lederband 4.650 und mit Silikonband 4.950 Euro.
Wer so viel nicht für seine Armbanduhr ausgeben, aber 3.250 Euro für einen Jubiläums-Zeitmesser von Spezialuhren Sinn erübrigen kann, sollte sich dem ebenfalls schwarzen Modell 144 St S Jubiläum II zuwenden. Von diesem Chronographen mit 41 Millimeter messender und bis zu 20 bar druckdichter Schraubkronen-Schale aus Edelstahl entstehen anlässlich des 60. Geburtstags insgesamt 600 Stück. Kenner werden sich an den ersten Porsche Design Chronographen von 1972/73 erinnert fühlen.
Ums Zifferblatt im Pandalook windet sich eine Tachymeterskala zum Ermitteln von Durchschnittsgeschwindigkeiten mit Hilfe der Stoppfunktion. Wie es sich für einen gestalterisch durchdachten Zeitmesser dieser Art gehört, sind die drei Zeit-Zeiger weiß und das für den Stopper zuständige Trio rot eingefärbt. Wie das gute alte Valjoux 7750 besitzt das davon abgeleitete und nahezu baugleiche Automatikkaliber Concepto C99001 einen einseitig aufziehenden Kugellagerrotor, Stoppsekunde, vier Hertz Unruhfrequenz sowie digitale Datums- und Wochentagsindikation bei „3“. Ein Saphirglas-Sichtboden zeigt die verbaute Mechanik. Die Lieferung erfolgt mit drei Jahren Garantie und zwei Armbändern, eines aus geschwärztem Stahl und das andere aus Silikon.
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