Eigentümer-Austausch bei Breitling
Breitling bleibt im Fokus. Zumindest im dem der Beteiligungsgesellschaften, denn die Investmentgesellschaft Partners Group übernimmt Breitling Mehrheit, der Uhrenmanufaktur aus Grenchen. Damit wird Partner Groups, die im 2021 eine Beteiligung von 25 % erwarben, zum größten Aktionär und stellt mit Alfred Ganter, dem Co-Gründer von Partners Group, künftig auch den Breitling Präsidenten.
Als Breitling CEO fungiert unverändert Georges Kern, der zusammen mit dem Management selbst Anteile Breitling hält. Für den Uhrenmanager Kern, der nach Stationen bei IWC, TAG Heuer und Richemont nun die Uhrenmarke Breitling konsequent auf Wachstum trimmt, ist dies ein Zeichen des Vertrauens.
Durchaus Anlass zur Freude hat sicherlich auch die bisherige Hauptaktionärin CVC Group. Die 1981 gegründete Investmentfirma aus London, die im Jahr 2017 den Löwenanteil von Breitling übernahm, konnte so einen guten Teil ihrer Beteiligung in nur 5 Jahren mit großem Gewinn veräußern. Allerdings hat CVC nicht die komplette Beteiligung an Breitling veräußert, sondern nur einen Teil der gehaltenen Aktien.
Breitling ist gut positioniert und verfügt über eine bewährte Strategie, um vom anhaltenden Rückenwind in der Luxusuhrenindustrie zu profitieren
Partners Group übernimmt Breitling
Gespannt darf man jedoch sein, ob auch die 1996 gegründete Partners Group aus Zug (mehr zu Partner Goups gibt es hier) in gleich schneller Weise ihr Investment in Breitling zu Kasse machen kann. Denn waren die Erfolge von Breitling in puncto Aktivierung alter Erfolgsmodelle sowie intensiverem Besetzen der Wachstumsregionen USA und Asion noch low-hanging fruits, wird das künftige Wachstum ein deutlich ambitionierteres Ziel.
Schließlich muss die Vielzahl an eigenen Boutiquen das hohe Investment umsatztechnisch rechtfertigen. Ebenso hat Breitling hinsichtlich der Entwicklung eigener Werke durchaus Nachholbedarf. Insbesondere wenn man sieht, wie stark die Abgabe-Preise für Breitling Uhren in den letzten Jahren gestiegen sind. Nicht dass es etwas gegen Sellita-Werke einzuwenden gäbe, aber bei Preisen von 4.000 Euro erwarten doch viele Kunden mehr, bzw. ist die Konkurrenz mit Marken mit echten Manufaktur-Werken hoch.
All dies ist Georges Kern jedoch bestens bewusst. Hier geht es übrigens zum Interview von Uhrenkosmos.com mit Georges Kern, in dem der Breitling CEO seine Pläne für die Marke vorstellte. Entsprechend setzt der erfolgsverwöhnte Unternehmenslenker verstärkt auf eigene Entwicklungen und sorgt durch eine Phalanx von neuen, angesagten Modellen sowie eine kluge Kommunikationsstratege, dass Breitling bei jungen Uhrenkunden sehr angesagt ist.
Dazu kommt, dass Breitling immer noch eine Vielzahl interessanter Fliegeruhren-Modelle aus der Vergangenheit verfügt, die es wert wären, in neuen Editionen gezeigt zu werden. So betrachtet, war die Mehrheitsübernahme von Breitling durch Partners Group wohl kein schlechter Schachzug.
Bringt Partners Group Breitling an die Börse?
Partners Group ist eine in Zug angesiedelte große globale Investmentgesellschaft mit mehr als 900 institutionellen Anlegern. Das Unternehmen hat ein breit gefächertes Anlagemandat und investiert in den Bereichen Private Equity, Private Real Estate, Private Infrastructure und Private Debt. Partners Group kommt dabei auf ein verwaltetes Vermögen von rund 130 Milliarden Schweizer Franken.
Die Gruppe ist weltweit mit Niederlassungen in über 20 Ländern vertreten und hat in über 1.500 Unternehmen und Vermögenswerte investiert. Der strategische Ansatz von Partners Group ist im Regelfall ein langfristiger. Im Falle von Breitling kursieren jedoch bereits erste Meldungen über einen möglichen Breitling Börsengang in der Schweiz im Jahre 2026. Eine interessante Option für die Anteilseigner wie das Management wäre es definitiv.
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