Eine Frage des Zusammenspiels
Die serienreife Konstruktion eines integrierten Chronographen sei fünfmal schwieriger als ein Tourbillon zu entwickeln, sagte Meister-Uhrmacher Michel Parmigiani einmal. „Bei einem Chronographen müssen unglaublich viele Komponenten funktional perfekt zusammenwirken. Fällt nur ein kleines Teil aus oder ist eine Baugruppe falsch justiert, versagt der Stoppmechanismus.“ Dabei hatte der gebürtige Italiener seit der Gründung von Parmigiani Fleurier 1996 immer von einer Armbanduhr mit Stoppmechanismus geträumt. Doch erst zum 20-jährigen Firmenjubiläum wurde der Traum Realität.
Ausgesucht hat sich Parmigiani Fleurier gleich die höchste Anforderungsstufe. Der Chronograph besitzt einen Schleppzeiger, einen Rattrapante, wie es im Uhrmacher-Französisch heißt.
Streng geheim: Arbeiten am Kaliber PF361
Bereits Mitte 2015 öffnete Parmigiani den Uhrenkosmos-Autoren unter dem Siegel größter Verschwiegenheit die Werkstatttüren. So konnte man sich von den Fortschritten der Arbeiten am Kaliber PF361 überzeugen. Damals gab es 3-D-Animationen und erste Bauteile im Prototypen-Stadium. Ziel der Fertigstellung war Januar 2016 – perfektes Timing also für den SIHH. Dort soll der opulente „Tonda Chronor Anniversaire“ mit Chronograph, Schleppzeiger und Großdatum erstmals präsentiert werden.
- Große, justierbare Unruhbrücke
- Unruhfrequenz fünf Hertz, also 36.000 Halbschwingungen pro Stunde für Zehntelsekunden-Stoppgenauigkeit.
- Unruh mit variablem Trägheitsmoment. Regulierung mit Hilfe von Masselots.
- Frei schwingende Unruhspirale aus eigener Produktion (AtoKalpa).
- Zwei Schalträder, eines für den Chronographen und ein zweites zur Steuerung des Schleppzeiger-Mechanismus.
- Vertikale Friktionskupplung
- 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler
- Permanentsekunde bei der “6”
- Großdatum bei der “12”
- Die tragenden Teile des Kalibers PF361 bestehen aus massivem Gold.
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