Mondphasenuhren von Panerai und Baume & Mercier

Panerai Luminor Due Luna und Baume & Mercier Riviera Baumatic Mondphase: Mondsüchtig!

Die Panerai Luminor Due Luna PAM01179 und Baume & Mercier Riviera Baumatic Mondphase M0A10682 auf unterschiedliche Käufer. Was gefällt, hängt vom persönlichen Geschmack, aber auch vom verfügbaren Budget ab. Selbstaufzug und Mondphasenanzeige bieten sowohl Baume & Mercier als auch das Panerai Modell.

von | 09.10.2022

Mond-Fakten

Der Mond kommt und geht. Bei den neuen Armbanduhren Panerai Luminor Due Luna sowie Baume & Mercier Riviera Mondphase ist das keinen Deut anders. Bekanntlich kreist der bleiche Erdtrabant beständig um unseren blauen Planeten. Mit schöner Regelmäßigkeit ändert sich der Winkel zwischen Erde, Mond und Sonne. Mondphasen sind die verschiedenen, von der Erde aus sichtbaren Lichtgestalten des Mondes. Sie kommen dadurch zustande, dass Teile der gerade von der Sonne beschienenen Mondhälfte der Erde zugewandt sind. Bei Neumond liegt die erdabgewandte Seite des Mondes im Sonnenlicht, bei Vollmond ist es die sichtbare Hälfte.
Übrigens sehen wir Menschen beim Blick zum Himmel immer die gleiche Seite. Die Gesamtheit aller Mondphasen heißt Lunation.

 

Das Entstehen der Sichtbarkeit der unterschiedlichen Mondphasen

Aus der Konstellation Sonne - Erde - Mond ergeben sich die sichtbaren Lichtphasen des Mondes

Als Hauptphasen des Mondes gelten

  • der Neumond, bei dem die unbeleuchtete Seite des Mondes der Erde zugekehrt ist,
  • das erstes Viertel, ein zunehmender Halbmond,
  • der Vollmond mit der Erde zugewandter voll beleuchteter Mondseite und schließlich
  • das letzte Viertel als abnehmender Halbmond.

Übrigens lässt sich zunehmender Mond nur am Abendhimmel, abnehmender Mond lediglich am Morgenhimmel beobachten. Die Auf- und Untergangszeiten verschieben sich dabei täglich um ca. 50 Minuten.

Die Sichtbarkeit der verschiedenen Mondphasen

Die Sichtbarkeit des Mondes am Himmel über Mutter Erde

Mond-Mythen

Wer auch bei wolkenverhangenem Himmel entsprechend informiert sein möchte, nutzt einen Mondkalender oder einen Zeitmesser mit Mondphasenanzeige. Letzteres gibt es schon seit vielen Jahrhunderten. Ans Handgelenk fand die technisch relativ einfach herstellbare Zusatzfunktion in dem Roaring Twenties. Seitdem erfreut sie sich mehr oder minder großer Beliebtheit. Der heimlichen Kraft des Mondes vertrauen gar nicht so wenige Zeitgenossinnen und Zeitgenossen. Wenn es beispielsweise darum geht, Heilkräuter zu sammeln, Salat anzusäen oder Bäume zu fällen, kann der richtige Zeitpunkt eine wichtige Rolle spielen. Esoterisch veranlagte Frauen glauben daran, dass an Jungfrauen-Mondtagen gelegte Dauerwellen am längsten halten.

Mondbezogene Untersuchungen stellte bereits der griechische Naturwissenschaftler Aristoteles im 4. Jahrhundert vor Christus an. Hinterher wusste er zu berichten, dass Austern und Meeres-Krustentiere an Vollmondtagen fleischiger sind als sonst. Und er hatte recht, wie aktuelle Forschungen belegen. Paracelsus, bekannter Arzt und Naturforscher, erteilte im 16. Jahrhundert den weisen Rat, Heilkräuter beim Jungfrau-Mond zu pflücken. Dies aber nur dann, wenn Jupiter nicht im Aszendenten steht. Denn in diesem Fall versagen die Pflanzen ihre heilende Wirkung.

Grundsätzlich von der Hand zu weisen sind solche Erkenntnisse keineswegs, auch wenn manche etwas sonderbar klingen. Beispielsweise gelang es Wissenschaftlern mittlerweile, die tatsächlich existierenden Zusammenhänge zwischen Mondphasen und Pflanzenwachstum wissenschaftlich zu belegen. Umgekehrt spielt der Stand des Mondes auch beim Schlagen von Nutzholz offenkundig eine wichtige Rolle.

 

Historische Uhren mit Mondphase

Uhren mit Mondphasenanzeige: Deutschland ca. 1650, Breguet um 1800, Audemars Piguet für Gübelin 1926 und Valruz 1955

Mond-Uhren

Ungenaue Uhren, sagt man, gehen irgendwie nach dem Mond. Bei Exemplaren mit einfacher Mondphasenzeige trifft das zumindest auf die Anzeigegenauigkeit zu. Selbige resultiert aus einem kleinen Trick, den Uhrmacher seit Jahrhunderten anwenden, um die Lichtphasen mit relativ einfachen Mitteln vor Augen führen zu können.

Astronomisch beträgt das Zeitintervall von Neumond zu Neumond im synodischen Monat exakt 29 Tage, 12 Stunden und 44 Minuten und 3 Sekunden. Umgerechnet sind das 29,53059 Tage. Mit dieser krummen Zahl korrekt umzugehen, erfordert jedoch einigen konstruktiven Aufwand. Deutlich gestaltet sich das Abrunden auf 29 Tage. Aber auch dieser Wert nach Multiplikation mit zwei. Auf diese Weise errechnet sich eine Scheibe mit 59 Zähnen und 2 gegenüberliegenden Monden. Traditionsgemäß dreht diese Mondscheibe hinter dem Zifferblatt. (Hier erklären wir noch einmal im Detail, wie die Mondphasenanzeige funktioniert)

 

Einfache Mondphasenanzeige mit 59 Zähnen

Einfache Mondphasenanzeige, Scheibe mit 59 Zähnen

Dort bewegt sie das Uhrwerk jeden Tag um eine Position weiter. Zum vollendeten Mond-Glück braucht es dann nur noch einen halbkreisförmigen Zifferblattausschnitt, der das gerade nicht benötigte Mondsymbol kunstvoll verbirgt. In diesem Zusammenhanf darf daran erinnert werden, dass derart gerundete Mondphasenindikationen nach 33 Lunationen oder knapp drei Jahren einen Tag falsch gehen und manuelle korrigiert werden wollen. Das kann mit Hilfe eines Drückers oder im Fall der hier vorgestellten Armbanduhren ganz einfach per Krone geschehen.

Baume & Mercier Riviera Baumatic Mondphase

Baume & Mercier Riviera Baumatic Mondphase M0A10681

Panerai Luminor Due Luna PAM01181 Goldtech

Panerai Luminor Due Luna, Referenz PAM01181 Goldtech

Mann im Mond oder Frau Luna

Über die neue IWC Portofino mit Mondphasenanzeige hat der Uhrenkosmos in diesem Artikel schon ausgiebig berichtet.

Im weitesten Sinn könnte man die Riviera Baumatic Mondphase von Baume & Mercier und die Panerai Luminor Due Luna als Geschwister bezeichnen. In dem optisch sehr unterschiedlich auftretenden Trio tickt nämlich das gleiche Basiskaliber der Richemont-Werkeschmiede ValFleurier. Äußerlich ist das dem Trio jedoch keineswegs anzumerken. Am Handgelenk repräsentieren diese Armbanduhren voll und ganz die DNA der dahinterstehenden Marken. Und die besitzt überall eine durchgängig nachvollziehbare Tradition.

Baume-et-Mercier-Riviera-Vollkalender-1990er-Jahre-Quarz.jpg

1990-er Jahre: Baume & Mercier Riviera Vollkalender Mondphase, Quarzwerk

Baume & Mercier Riviera Baumatic Mondphase

Im Hause Baume & Mercier besitzen Mondphasenanzeigen einige Tradition. Beispielsweise debütierte 1950 eine Armbanduhr mit einfachem Vollkalender und Mondphasenindikation. Im Goldgehäuse findet sich das feine Handaufzugskaliber Valjoux 88. In den 1990-er Jahren gab es u.a. die 1973 lancierte Riviera mit Quarzwerk, einfachem Vollkalender und Mondfenster.

 

aume & Mercier Kalender-Chronograph Kal. Valjoux 88 aus dem Jahr 1950

Goldener Baume & Mercier Chronograph mit Vollkalender und Mondphasenanzeige, Kaliber Valjoux 88, 1950

Mit 42 Millimetern Durchmesser wendet sich die neue, durchweg stählerne Riviera Baumatic Mondphase primär an den Mann im Mond. Die sportive Armbanduhr im charakteristischen Look baut 14,4 Millimeter hoch und widersteht dem Druck des nassen Elements bis zu zehn bar. Damit ist die ausdruckstarke Schale den Anforderungen des Alltagslebens voll und ganz gewachsen. Die Stahllünette halten vier Schrauben. Über Zifferblatt und Zeiger wölbt sich zweifach entspiegeltes Saphirglas. Drei Zeiger sind für die Indikation von Stunden, Minuten und Sekunden zuständig. Ein vierter dreht bei „6“ konzentrisch zur Mondscheibe mit 59 Zähnen. Er stellt das Datum dar und verkörpert damit gewissermaßen ein Alleinstellungsmerkmal im Kreis des apostrophierten Mondphasen-Trio.

Baume-et-Mercier-Riviera-Bumatic-Mondphase-10681-and-10682

Die neue Baume & Mercier Riviera Baumatic Mondphase Datum gibt es Kautschuk oder Gliederband. 5.050 bzw. 5.200 Euro

Rückwärtig zeigt sich das Automatikkaliber Baumatic BM141975AC1. Als Basis dient das bekannte und ebenfalls im Uhrenkosmos ausführlich beschriebene Baumatic 13-1975. Dessen Vorderseite trägt die Zusatzmechanik zur Darstellung der Mondphasen sowie des Datums mittels Zeiger. Wie üblich tickt das 5,7 Millimeter hohe Uhrwerk nach Vollaufzug durch den beidseitig wirkenden Kugellagerrotor 120 Stunden am Stück mit vier Hertz. Mit von der Partie ist ein Unruhstopp zum sekundengenauen Einstellen der Uhrzeit.

Baume-et-Mercier-Riviera-10681 and 10682 RS

Blick durch den Sichtboden der Baume & Mercier Baumatic Mondphase Datum auf das Automatikkaliber BM14-1975AC1

Baume & Mercier Riviera 1 Baumatic Mondphase Kal-BM14 aus dem Jahr 1975

Baume & Mercier Riviera Baumatic Mondphase Kaliber BM14-1975AC1

Aktuell offeriert Baume & Mercier zwei Versionen dieser Armbanduhr. Mit Kautschukband und sandfarbenem Zifferblatt findet die Referenz M0A10681 für unverbindliche 5.050 Euro ans Handgelenk. Wer ein stählernes Gliederband bevorzugt, bekommt die Referenz M0A10682 für 5.200 EUR. In diesem Fall präsentiert sich das Zifferblatt blau. Nachdem Baume & Mercier das durchdachte Schnellwechselsystem der Schwester Cartier nutzt, genügen zwei kleine Handgriff, um das Armband zu tauschen. Nach Registrierung beträgt die Garantie drei Jahre.

 

anerai Luminor Due Luna PAM011301

Panerai Luminor Due Luna, Ref. PAM011301 Stahl

Panerai Luminor Due Luna

Beim Rückblick in die Firmenbiographie zeigt sich schnell, dass Panerai eine durch und durch männliche Marke ist. Radiomir und Luminor, die beiden Ikonen entstanden ursprünglich für italienische Kampftaucher. Die ausschließlich militärische Verwendung dauerte bis zum Ende des Kalten Kriegs. Auch nach der Panerai-Renaissance im Jahr 1997 unter den Fittichen der Richemont-Gruppe stand das starke Geschlecht im Vordergrund. Bei 47 Millimetern Gehäusedurchmesser war das auch kein Wunder. Obwohl Taucher wegen der Gezeiten einen Blick auf die sie stark beeinflussenden Mondphasen haben, siehe hier im Uhrenkosmos, offerierte Panerai bis 2018 und der beim SIHH vorgestellten L’Astronomo Referenz PAM00920 keine Armbanduhr mit Mondphasenindikation.

Panerai LAstronomo Mondphase PAM00920 2018

Cuvée 2018: Panerai L'Astronomo Mondphase PAM00920

Inzwischen schreibt Panerai das Thema Gleichberechtigung deutlich größer. Frauen können sich für Frau Luna begeistern. Andererseits sinkt der Gehäusedurchmesser merklich. Im Fall der brandneuen Luminor Due Luna sogar auf 38 Millimeter. Noch in den 1980-er Jahren wäre das eine akzeptierte Herrengröße gewesen. Inzwischen schätzen Hedonistinnen durchaus einen markanteren Uhr-Auftritt an ihrem Handgelenk. So gesehen kann man mit grundsätzlich von einem Unisex-Modell sprechen. Aber Panerai rückt bei dieser Neuvorstellung die holde Weiblichkeit ganz bewusst in den Vordergrund.

Panerai Luminor Due Luna PAM01181 Goldtech

Feminine Panerai Luminor Due Luna. Referenz PAM01181 mit Goldtech-Gehäuse, 20.800 Euro

Schildplatt Zifferblatt der Panerai Luminor Due mit Mondphasenanzeige

Bei allen Versionen der Panerai Luminor Due Luna besteht die Mondscheibe aus Massivgold

Besonders augenfällig geschieht dies bei der Referenz PAM01181 mit Perlmuttzifferblatt und Krokoband. Ihr Preis liegt bei unverbindlichen 20.800 Euro und damit an der Spitze des aktuell verfügbaren Mondphasen-Quartetts. Der Preis resultiert auch aus der nicht eben leichten Goldtech-Sichtbodenschale. Bei diesem Werkstoff mit sehr warmem Farbton handelt es sich um eine Legierung aus Platin Kupfer.

Panerai Luminor Due Luna PAM01181 Kal P.900

Einen Sichtboden besitzt nur die Panerai Luminor Due Luna PAM01181 Goldtech. Durch ihn zeigt sich das Automatikkaliber P.900/MP

Um den Vortrieb der Zeiger für Stunden, Minuten und (klein bei „9“) Sekunden sowie der 59-zähnigen Mondscheibe aus Massivgold kümmert sich das Automatikkaliber P.900/MP. Die Basis P.900 kommt dem Baumatic 13-1975 sehr nahe. Allerdings beträgt die Gangautonomie in diesem Fall drei Tage. Derzeit gibt es auch keinen Sekundenstopp. Aber dieses Manko möchte Panerai alsbald schon beseitigt wissen.  

Panerai Luminor Due Luna PAM01179 Stahl

Panerai Luminor Due Luna Referenz PAM01179. Einst sollte der abstehende Andruckbügel sollte Marinetaucher daran erinnern, die Krone wieder richtig zu verschließen

Stahluhr mit Alligatorband Luminor Due Luna von Panerai

Mit rotem Krokoband und weißem Zifferblatt: Panerai Luminor Due Luna Referenz PAM01180

Mit Stahlgehäuse liefert Panerai die drei weiteren Referenzen PAM01179, PAM01180 sowie PAM 01301. Die Unterschiede bestehen einmal in der Zifferblattfarbe und zum anderen im Armband. PAM011xx gibt es für 9.700 Euro mit Alligatorleder und Dornschließe. Ein stählernes Gliederband mit Faltschließe gehört zum Lieferumfang der für 10.100 Euro PAM01301. Im Gegensatz zur Goldtech-Version verzichtet Panerai beim Stahlgehäuse auf einen Sichtboden. Ob das aus Kostengründen oder aus anderem Anlass geschieht, lässt sich leider nicht nachvollziehen.

Panerai Luminor Due Luna

Passt auch gut an schlanke männliche Handgelenke: Panerai Luminor Due Luna Ref. PAM011301

In jedem Fall bekommen die Käuferinnen und Käufer, egal ob sie ihre Panerai Luminor Due Luna beim Konzessionär oder in einer Markenboutique erwerben, nach der Produktregistrierung beruhigende acht Jahre Garantie mit auf den Weg.

Panerai Luminor Due Luna PAM01180 Stahl Wrist

Panerai Luminor Due Luna Referenz PAM01180, 9.700 Euro

Panerai Luminor Due Luna PAM011301 Stahl Wrist

Panerai Luminor Due Luna, Referenz PAM011301 mit Stahlband, 10.100 Euro

Kommentare zu diesem Beitrag

0 Kommentare

Trackbacks/Pingbacks

  1. Speake-Marin Ripples Anniversary: 20 Jahre Belle Horlogerie  - […] wenn es heutzutage selbst von großen Unternehmen und Konzernen gang und gäbe ist – Christelle Rosnoblet war sich bewusst,…

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Uhrenkosmos Newsletter abonnieren

Keine News mehr verpassen!

Die ganze Welt der Luxusuhren...

Melden Sie sich zu unserem Uhrenkosmos-Newsletter an und erhalten Sie regelmäßig News zu luxuriösen Uhren komfortabel direkt in Ihr Postfach.

Vielen Dank für Ihre Anmeldung.