Zeit-Reise mit Montblanc

Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum – Cuvée 2022

Um eine komplett neue Armbanduhr handelt es sich beim Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum des Jahres 2022 nicht. Aber die Evolution der erstmals 2014 lancierten Uhr kann sich sehen lassen. Sie kostet weiterhin unverbindliche 6.500 Euro. Wir stellen Sie gerne vor.

von | 18.11.2022

Writing Time

Mit den ersten Montblanc Armbanduhren des Jahres 1997 hat die Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum außer der Herstellersignatur nicht mehr viel zu tun. In nunmehr 25 Jahren ist ungemein viel passiert. Und Norbert Platt wird es mit Sicherheit freuen. „Wo füllt man da die Tinte ein?“, bekam der damalige Montblanc CEO während des Genfer Uhrensalons SIHH zu hören.

Montblanc Meisterstück 4810 Uhrenkollektion 1997

Frage 1997: Wo füllt man bei den Montblanc Meisterstück 4810 Armbanduhren die Tinte ein?

Bei genauerer Analyse ergibt die seinerzeit nicht ganz ernst gemeinte Frage aber durchaus Sinn. Durch ihre Designsprache erinnerten die Erstlingswerke logischer Weise an die Schreibgeräte der Hamburger Traditionsmarke. Und nichts anderes beabsichtigten die Produktgestalter. Wiedererkennungswert wie beim legendären Füller-Meisterstück, so lautete das Zauberwort.

Die Entwicklung der Armbanduhren ist parallel zu den Schreibgeräten gelaufen. Montblanc ist von Grund auf ein monolithisches Produkt, sprich ein Meisterstück: schwarzer Rand, Gold, erotisch. Deshalb die Entscheidung, die ersten Uhren mit schwarzen Zifferblättern und goldenem Gehäuse zu produzieren, um bewusst Selbstähnlichkeit zu erzeugen.

Norbert Platt

Ex-CEO, Montblanc und Richemont SA

Mit der Zifferblattfarbe agierte Montblanc gewissermaßen auch als Trendsetter. Schwarz war damals nämlich eher selten. Andererseits machen ausdrucksstarke Designs definitiv noch keine ernstzunehmende Uhrenmarke aus. Deshalb stand die Kollektion fortan im Zeichen ständiger Evolution unter Berücksichtigung der keineswegs widersprüchlichen Aspekte Tradition und Innovation. Schließlich weiß man im Hause Montblanc schon seit dem Gründungsjahr 1906, dass Stillstand Rückschritt bedeutet.

Uhr zum Füller: Montblanc Meisterstück

Abgestimmtes Design: Montblanc Meisterstück 4810 Armbanduhren 1997 und 149 Füller

Partner fürs tickende Leben

Bedeutungsvoll in diesem Zusammenhang ist ein Ereignis, welches man guten Gewissens als Tor zum Eintritt in die Welt hoher oder gar höchster Uhrmacherkunst bezeichnen kann. 2006 konnte der damals von besagtem Norbert Platt geleitete Richemont-Konzern die seit 1858 im Jurastädtchen Villeret beheimatete Minerva erwerben.

Bei der danach vollzogenen Verschmelzung von Minerva mit Montblanc prallten zunächst scheinbar unvereinbare Kulturkreise aufeinander. Hier eine zehn Jahre junge Uhrenmarke mit Fokus auf bezahlbaren, weil industriell geprägten Luxus, dort ein altbekannter Nischenanbieter, bei dem die Bewahrung überlieferter Handwerkskünste und entsprechend geringe Stückzahlen großgeschrieben werden.
Als Bindeglieder entpuppten sich letzten Endes tradierte Werte, welche für Schreib- und Zeitmessgeräte gleichermaßen gelten. Dazu gehörten Liebe zum Detail, Streben nach Perfektion und jede Menge Knowhow.

 

Montblanc und Minerva: Uhren-Merger 2006

Fanden 2006 zusammen: Montblanc und Minerva

Bei Minerva spielen Manufaktur-Chronographen seit Jahrzehnten eine tragende Rolle. Sie bilden bis in die Gegenwart das Rückgrat dieses traditionsgeprägten Teils von Montblanc.

Handarbeit am Chronographenkaliber Montblanc MB-M 13-21

In den Montblanc-Ateliers Minerva in Villeret spielt überlieferte Handarbeit weiterhin eine überragende Rolle. Hier das Chronographenkaliber MB-M 13-21

Bei der 2007 vollzogenen Verschmelzung mit Montblanc prallten zunächst scheinbar unvereinbare Kulturkreise aufeinander. Hier eine zehn Jahre junge Uhrenmarke mit Fokus auf bezahlbarem, weil industriell geprägtem Luxus, dort ein altbekannter Nischenanbieter, bei dem die Bewahrung überlieferter Handwerkskünste und entsprechend geringe Stückzahlen großgeschrieben werden.
Als Bindeglieder entpuppten sich letzten Endes tradierte Werte, welche für Schreib- und Zeitmessgeräte gleichermaßen gelten. Dazu gehörten Liebe zum Detail, Streben nach Perfektion und jede Menge Knowhow.

Montblanc Riseussec Kaliber MB-R 200

Industriell geprägte Uhrwerke exklusiver Natur im Montblanc Atelier Le Locle: Hier das Rieussec-Kaliber MB-R 200

Durch die Rückbesinnung auf Nicolas Mathieu Rieussec und die Übertragung der von dem französischen Uhrmacher 1821 geschaffenen Zeitschreiber in die Gegenwart zog Montblanc unter Einbeziehung der Werke-Schwester ValFleurier auf seine, sprich eher industriell geprägte Weise nach.

Beides zusammen bildet ein tragfähiges Fundament für breit gefächerte Aktivitäten, welche sich von Armbanduhren für anspruchsvolle Einsteiger bis hin zu mechanischen Kunstobjekten der uhrmacherischen Extraklasse erstrecken. Die Bündelung von Forschungs-, Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten unterstreicht den Sachverhalt, dass gemeinsames Handeln stark macht.

Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum

Cuvée Herbst 2022: Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum, Referenz 28675. EUR 6.500

Weltzeituhr mit Geschichte

Dieser Maxime folgt die Strategie, bewährte mechanische Uhrwerke kompetenter Lieferanten mit hilfreichen Zusatzmechanismen aus den eigenen Konstruktionsbüros zu kombinieren. Als gleichermaßen beredtes wie exklusives Beispiel kann die 2014 lancierte und zwischenzeitlich in mehreren Ausführungen hergestellte Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum gelten. Ihr Namen stammt aus dem Lateinischen. Übersetzt bedeutet Divisio Orbis Terrarum nichts anderes als Erdkreis. Im ersten Jahrhundert nach Christus gestaltete Marcus Vipsanius Agrippa für militärische Zwecken eine runde Weltkarte, welche sich von den aufwändigeren griechischen Vorbildern deutlich unterschied. Für die an alle großen Städte des römischen Imperiums verteilte Grafik ließ der General das umfassenden Militärstraßen-System vermessen.

 

Divisio Orbis Terrarum nach Marcus Vipsanius Agrippa

Die Montblanc Orbis Terrarum erinnert an die Weltkarte von Marcus Vipsanius Agrippa. Die Abbildung zeigt eine nachempfundene Divisio Orbis Terrarum, da kein Original-Exemplar erhalten blieb

Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum

Das Cuvée 2022 der Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum, Referenz 28675 gibt es mit 43 Millimeter messendem, bis zu fünf bar wasserdichtem Sichtboden-Stahlgehäuse und Faltschließen-Armband aus italienischem Sfumato Alligatorleder. Am Handgelenk trägt dieser Hingucker knapp 14 Millimeter auf.  Sein ungewöhnliches Erscheinungsbild ist auch dem speziell gestalteten Zifferblatt zu verdanken. Antrieben durch eine ausgeklügelte Mechanik vereint es Funktionalität mit optischer Raffinesse.

Aufbau Montblanc Automatikkaliber MB 29-20

Komplexe Angelegenheit: das exklusive Modul-Automatikkaliber Montblanc MB 29.20

Wie schon angedeutet, handelt es sich beim Automatikkaliber MB 29.20 um ein Sandwich. Als Motor dient das vom altbewährten Eta 2892-A2 abgeleitete Sellita SW 300 mit 25,6 Millimetern Durchmesser und vier Hertz Unruhfrequenz. Sein Kugellagerrotor spannt die Zugfeder in beiden Drehrichtungen. Im ruhenden Zustand reicht die Gangautonomie rund 42 Stunden.

Die Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum 2022, Referenz 28675

Viele Indikationen für 6.500 Euro: Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum, Referenz 28675

Und so funktioniert die Star Legacy Orbis Terrarum

Die Funktionalität dieser Armbanduhr resultiert aus einem komplett selbst entwickelten Zeitzonen-Dispositiv. Täglich lässt es eine Scheibe um 360 Grad rotieren. Außen findet sich einen 24-Stunden-Ring, innen dazu passend je eine helle und eine dunkle Zone. Darüber dreht eine semitransparente Saphirscheibe (wie künstlicher Saphir und Saphirglas heute entsteht, erklären wir hier).

Sie zeigt die fünf Kontinente als roségold-beschichtete dreidimensionale Applikation. Hinzu gesellt sich ein Meridian-Netz. Die Namen von 24 Städten stehen für ebenso viele klassische Zeitzonen. Zeit-Reisen mit dieser Armbanduhr gestattet ein Bedienelement bei „8“. Selbiges lässt die Repräsentantin der Heimat- oder Referenzzeitzone zur „12“ gegenüber der Pfeilspitze wandern.

 

Montblanc Orbis Terrarum Weltzeituhr: Scheiben prägen das Gesicht

Ein ausgeklügeltes Scheibensystem prägt das Gesicht der Montblanc Orbis Terrarum

Danach erfolgt das Einstellen der zugehörigen Weltzeit wie üblich per Krone. Ganz nach außen gezogen, wirkt sie wie üblich auf das zentrale Zeigerpaar ein. In halber Position verstellt sie nur den Stundenzeiger in schrittweise vor- und rückwärts. Ist die grundsätzliche Synchronisation abgeschlossen, drückt man bei Reisen in eine andere Standard-Zeitzone den ihr zugehörigen Städtenamen zum Dreieck „im Norden“ des Zifferblatts.

Zifferblatt der Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum von 2022 im Detail

Das Zifferblatt der Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum, Referenz 28675im Detail

Alles Weitere geht nun ganz automatisch über die Bühne. Mit Hilfe des helleren oder dunkleren Sektors sehen die Benutzer sofort, wo auf unserem Planeten die Menschen gerade schlafen oder aktiv sind. Super-LumiNova erleichtert das Ablesen im Dunklen. Ungeachtet der gegenwärtigen Inflation hat Montblanc den unverbindlichen Preis der Montblanc Orbis Terrarum bei 6.500 Euro belassen. 

Drücker der Montblanc Orbis Terrarum

Das Umschalten des Zeitzonen-Dispositivs der Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum erfolgt per Drücker bei "8"

Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum Referenz 28675 am Handgelenk

Bella figura am Handgelenk: Montblanc Star Legacy Orbis Terrarum, Referenz 28675

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