Hamburg, Neuer Wall 5. Dass der Juwelier und Uhrenhändler Wempe im Jahr 2015 hier, in allerbester Lage, eine Patek-Philippe-Boutique eröffnen wollte, hatte sich schnell herumgesprochen. Man munkelte, die Einrichtung im Boutique-Stil der Genfer Manufaktur präsentiere sich vorwiegend mit viel edlem Holz. Auch gebürstetes Messing und feines Leder finde sich in dem Salon soweit das Auge reicht. Und die Eingeweihten hatten Recht.
Zwischen Rosenholz und Marmorelementen breitet sich ab dem 15. Juli 2015 dann das erstaunliche Produkt-Portfolio von Patek Philippe aus. Uhrenliebhaber und Sammler kommen hier voll auf ihre Kosten, denn die Boutique bietet besondere Armbanduhren der 176 Jahre alten Genfer Manufaktur, die anderswo nur schwer aufzutreiben sind. Uhrenexperte Gisbert L. Brunner ergriff die Gelegenheit am Schopf und sprach kurz nach der Eröffnung mit Karl Heinz Peters, dem Geschäftsführer der Patek-Philippe-Boutique.
Israel, London, Iran: Jeden Tag erhalten wir Kaufanfragen aus der ganzen Welt.
Karl Heinz Peters: Wir haben einen fantastischen Start hingelegt, besser geht es kaum. Wir bekommen ständig Anrufe aus allen Regionen Deutschlands, sogar aus Israel, London oder dem Iran. Es hat sich in Kennerkreisen sehr schnell herumgesprochen, dass es uns gibt … Alle wollen unserer Boutique einen Besuch abstatten.
Kein Wunder, immerhin ist diese Boutique mit einem hervorragenden Angebot unterschiedlichster Patek Philippe Uhren ausgestattet.
Karl Heinz Peters: Der kann ich nur zustimmen. Wir hatten hier schon Patek-Philippe-Liebhaber aus der ganzen Welt und die haben uns bestätigt, noch nie so viel gute Ware in einer einzigen Boutique gesehen zu haben.
Ich war auch ganz baff, als ich eben in den Vitrinen eine Referenz 5213 Minutenrepetition mit ewigem Kalender, verschiedene Chronographen und auch das rechteckige 10-Tage-Tourbillon Referenz 5101 entdeckte.
Karl Heinz Peters: Darüber hinaus bekommen wir regelmäßig Modelle aus der Rare-Handcrafts-Kollektion. Zum Beispiel eine von den wunderschönen Emaille-Tischuhren. Für Besonderheiten wie diese erhalten wir jeden Tag Kaufanfragen aus der ganzen Welt.
Dann können Sie ja ganz nebenbei gleich einen kleinen Versandhandel aufmachen.
Karl Heinz Peters: Wir verschicken unsere Uhren nicht, unter gar keinen Umständen. Wer etwas kaufen möchte, muss sich schon hierher kommen und die Uhr persönlich erwerben. Da machen wir keine Kompromisse.
Warum diese harte Linie?
Karl Heinz Peters: Wir sind stolz auf dieses schöne Geschäft, die unglaubliche Atmosphäre und unser fantastisches Team. Das sollen unsere Kunden am eigenen Leib erleben. Außerdem wollen wir unsere Botschaften rund um Patek Philippe und deren Uhren persönlich vermitteln.
Karl Heinz Peters: Dazu kann ich nach vier Wochen noch keine wirklich konkreten Aussagen treffen. Wir haben währen der Hamburger Sommerferien eröffnet. Jetzt geht die Schule wieder los und wir haben vor den Schaufenstern regen Besuch von Hamburgern. Viele versichern uns, wie gut die Boutique ihnen gefällt. Doch auch chinesische Touristen sind bei uns natürlich immer sehr gerne gesehen.
Es gab einige skeptische Stimmen, ob sich so eine Boutique in Hamburg, das touristisch nicht unbedingt überlaufen ist, überhaupt trägt.
Karl Heinz Peters: Die Frage haben wir uns tatsächlich alle gestellt. Bislang wurden unsere kühnsten Erwartungen übertroffen. Nicht nur die Hamburger sind interessiert, Kunden reisen auch aus der nahen und weiteren Umgebung an. Ein Ehepaar hat aus Düsseldorf angerufen und gefragt, ob wir diese oder jene Uhr gegen Vorkasse schicken könnten.
Ihre Antwort war nein, denke ich …
Karl Heinz Peters: Arrogant wie wir sind (lacht verschmitzt) haben wir tatsächlich verneint. Danach dauerte es nicht lange, bis sie nach Hamburg kamen und zwei schöne Stunden in der Boutique verbracht haben. Mit ihren Luxusuhren sind sie dann zufrieden in den Zug gestiegen und zurückgefahren.
Potenzielle Kunden werden hier nach allen Regeln der Kunst umworben – auch kulinarisch.
Karl Heinz Peters: Natürlich. Hier gibt es auch nichts von der Stange. Wir haben eine sehr gute Espressomaschine und einen herrlichen Kaffee von einem kleinen Blankeneser Röster. Es gibt Bonbons aus einer kleinen Manufaktur in Altona. Und Champagner servieren wir auf Wunsch natürlich auch.
Wie ist das Team zusammengesetzt? Mit Gerd Seelen haben Sie ja einen Uhrmacher an Bord. Konnte man sich innerhalb Wempe für den Job in der Patek-Philippe-Boutique bewerben?
Karl Heinz Peters: Das ja, aber die verfügbaren Stellen waren doch sehr schnell vergeben. Wir haben mit einem kleinen Team begonnen, zu dem auch zwei gleichermaßen nette wie kompetente Asiatinnen gehören. Wenn eine frei hat, ist die andere da. Vorerst ist das Boot voll.
Was ist Ihre Lieblings-Referenz von Patek Philippe?
Karl Heinz Peters: Die habe ich tatsächlich am Handgelenk – die 5712 Nautilus.
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