IWC Schaffhausen
In den ersten elf Jahren nach der Gründung im Jahr 1868, und daran gibt es nichts zu rütteln, ging es bei IWC Schaffhausen, nicht abgekürzt International Watch Company genannt, turbulenter zu, als im nahegelegenen Rheinfall. Das Durcheinander ist zwei Amerikanern geschuldet, ohne die es das Unternehmen und all seine markanten, ikonographischen IWC Uhren gar nicht mehr gäbe.
Einer davon, Florentine Ariosto Jones, wollte die in seinem Heimatland immer beliebter werdenden Taschenuhren deutlich kostengünstiger in der Schweiz produzieren lassen. Im uhrmacherisch bis dahin völlig unbeleckten Schaffhausen entdeckte er die Vorzüge der Wasserkraft zum Antrieb moderner Produktionsmaschinen. Die Gründung der International Watch Co., kurz IWC genannt, und die Fertigstellung erster Kaliber gingen noch im gleichen Jahr über die Bühne. Leider hatte Jones seine Rechnung ohne seine Landsleute aufgemacht. Jenseits des großen Teichs gestaltete sich der Absatz nämlich weitaus schwieriger als gedacht.
Ungeachtet der 1971 vollzogenen Umwandlung in eine Aktiengesellschaft blieb die IWC bis 1978 ein Schweizer Familienunternehmen. Das turbulenten Anfangs-Jahrzehnt darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass unter der Ägide des amerikanischen Firmengründers des Sammelns werte Handaufzugswerke vom „Kaliber Jones” entstanden. Ähnlich verhält es sich mit einer Erfindung des österreichischen Ingenieurs Josef Pallweber. Die ab 1885 produzierte und bei Sammlern beliebte Taschenuhr mit digitaler Zeitanzeige kehrt zum 150. Firmenjubiläum in Gestalt einer Armbanduhr zurück.
1978 verlangten die unerquicklichen Konsequenzen der globalen Quarz-Revolution nach einem Investor. Als solche präsentierte sich die Instek AG, eine Tochter des deutschen Tachometer-Herstellers VDO. Letzterer gelangte 1991 unter das Dach des deutschen Mannesmann-Konzerns, welcher seine chronometrischen Aktivitäten mit Hilfe des erfolgreichen deutschen Managers Günter Blümlein in der Holding „Les Manufactures Horlogères – LMH” zusammenführte.
IWC Uhren
Das vierte und vorläufig letzte Kapitel der turbulenten Firmenbiographie ist schnell erzählt: Ende Juli 2000 kaufte der Richemont-Luxuskonzern besagte LMH für 2,8 Milliarden Schweizerfranken. Seitdem ging es mit der IWC kontinuierlich bergauf. In aller Munde sind neben „DaVinci“ und „Ingenieur“ vor allem die nachhaltig erfolgreichen PPP-Linien: “Pilot“, “Portofino” und “Portugieser“.
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