Nicht für jedermann
Für Chinesen beginnt 2024 einmal mehr das Jahr des Drachen. Für die Schweizer Uhrenindustrie ist der chinesische Markt sehr wichtig. Deshalb zelebrieren etliche Marken wie auch die beiden Bell & Ross BR05 Artline Dragon und Hublot Spirit of Big Bang Titanium Dragon Uhren das glücksverheißende Jahr des Drachen durch spezielle Editionen. Für Europäer dürften diese, wenn überhaupt, aus künstlerischen Aspekten von Interesse sein, oder wenn ein spezielles Interesse für die chinesische Astrologie und Mythologie besteht. Über sieben Armbanduhren dieser Art hat der Uhrenkosmos kürzlich bereits in diesem Artikel berichtet.
Zum Jahr des Drachen
Anfang 2024 haben auch Bell & Ross sowie Hublot jeweils ein neues Modell präsentiert. Beide haben wiederum das Jahr des Drachen zum Gegenstand. Mit Astrologie habe ich persönlich herzlich wenig am Hut. Aber Menschen, welche unter diesem Sternzeichen geboren sind, sollen angeblich aktive, willensstarke, selbstbewusste, unternehmungslustige und vor allem glückliche Zeitgenossinnen und -genossen sein.
Gemäß der chinesischen Astrologie beginnt das Jahr des Holzdrachen alle zwölf Jahre mit dem chinesischen Neujahrsfest. Selbiges ist auch als Frühlingsfest bekannt und geht am 10. Februar 2024 über die Bühne. In China ist der Drache mehr als ein Fabelwesen. Er verkörpert eine wichtige kulturelle und spirituelle Referenz. Weil er aktiv am Gleichgewicht der Welt beteiligt ist, beschwört der Drache Macht herauf. Überdies gilt der Drache als Regenbringer für die Ernte als Omen des Lebens.
Übrigens entspricht unser Jahr 2024 nach Christi Geburt im Chinesischen Kalender dem Jahr 4722. Als Sinnbild für Glück, Stärke und Weisheit ist der Drache auch ein kaiserliches Symbol, welches Leben und Unsterblichkeit verkörpert. Lóng ist ein Symbol, eine Ikone. Seine universelle, glückverheißende Bedeutung ist die Grundlage der Lóng-Kultur. Sie verknüpft dieses Himmelswesen auch mit persönlichem Wohlstand.
Hier nun die beiden weiteren Armbanduhren, welche dem Jahr des Drachen auf sehr unterschiedliche Weise huldigen:
Bell & Ross BR 05 Artline Dragon
Bell & Ross ist bekannt für seine sehr spezifische Gehäuseform, das Quadrat mit abgerundeten Ecken. Diese kommt auch bei der auf 99 Stück limitierten BR 05 Artline Dragon zum Tragen. Ein Gliederband hält das Gehäuse am Handgelenk. Der Bezug zum chinesischen Jahr des Drachen äußert sich in einer Lasergravur, welche einer Tätowierung nachempfunden ist. Die klassische Gravurtechnik kennt man in China übrigens seit mehr als 1000 Jahren. Auf dem Gebiet der Zeitmessung gilt sie traditionell als erste nicht-funktionale Bereicherung von Uhren.
Künstlerisch übernehmen die Produktgestalter von Bell & Ross grafische Tattoo-Codes. Entscheidend dabei ist ein Spiel mit Licht und Schatten, hervorgerufen durch unterschiedlich dicke Striche. Auf diese Weise wandelt sich die ursprüngliche Zeichnung in ein Metalltattoo, welches sich ausgehend vom Zifferblatt über die Schale bis hin zum Armband fortsetzt.
Das Motiv basiert auf symbolträchtigen Naturelementen wie Sonne und Mond. Hinzu gesellen sich Anspielungen auf Flora und Fauna, wie zum Beispiel Schwalben.
Im Gehäuseinneren dieses 40 Millimeter messenden Edelstahl-Zeitmessers mit Sichtboden verbaut Bell & Ross das Automatikkaliber BR-CAL.321 mit ca. 54 Stunden Gangautonomie. Dahinter verbirgt sich als Basiswerk das flache Sellita SW300, ein Klon des Eta 2892-A2.
Der Preis für eines der 99 Exemplare liegt bei unverbindlichen 8.200 Euro.
Hublot Spirit of Big Bang Titanium Dragon
88 Stück beträgt die Auflage der Hublot Spirit of Big Bang Titanium Dragon. Für jede dieser Armbanduhren mit 42 Millimeter großem, tonneauförmigen Titangehäuse ruft Hublot unverbindliche 30.800 Euro auf. In der bis zehn bar wasserdichten Titanschale tickt das Automatikkaliber HUB1710. Dabei handelt es sich um zeitbewahrende Mechanik der Schwester Zenith. Die Gangautonomie des aus 166 Komponenten assemblierten und mit vier Hertz oszillierenden Zenith Elite 670 beträgt rund 50 Stunden.
Als Inspirationsquelle für den farbenfrohen Auftritt dieses Zeitmessers diente die traditionelle chinesische Kunst des Scherenschnitts. Entstanden ist das tickende Objekt in Zusammenarbeit mit Chen Fenwan. Der chinesischen Künstlerin lag die Verschmelzung von Tradition und Moderne am Herzen. Im Sinne von Hublot kombinierte sie Metaphern und Symbole.
Zeiger, Räder und H-Schrauben sind dabei zur dreidimensionalen Silhouette eines fernöstlichen Drachens geschichtet. Erstmals offeriert Hublot im Zusammenhang mit dieser limitierten Titan-Armbanduhr auch ein Kautschukarmband mit farbigem Drachenschuppen-Dekor in Marketerie-Optik und Titanschließe.
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