Eine Cartier Uhr zum Fliegen für Alberto Santos Dumont
„Ich fliege,“ ließ der philanthropisch gesinnte Brasilianer zu Beginn des 20. Jahrhunderts wissen, „um der Gesellschaft zu entfliehen und nachdenken zu können.“ Dabei lag die Pariser Society dem Lebemann schlichtweg zu Füßen. Sie verfolgte seine Künste hoch in den Lüften und begeisterte sich für das Können am Steuerknüppel der retrospektiv kurios anmutenden Gerätschaft.
Äußerst angetan vom risikofreudigen Piloten zeigte sich bekanntlich auch Louis Cartier. Seine künstlerische Virtuosität bewies er regelmäßig mit dem Bleistift auf Papier. Zu seinen bekanntesten Kreationen gehörte eine außergewöhnliche Armbanduhr, welche 1904 explizit für Freund Alberto Santos-Dumont entstand. Quadratisch mit abgerundeten Ecken und integrierten Bandanstößen, gehört die „Santos“ zu den bedeutendsten Ikonen der Uhrengeschichte. Seit 115 Jahren und damit länger als jedes andere Modell fürs Handgelenk ist dieser Zeitmesser nun am Markt. An Aktualität hat er seitdem so gut wie nichts eingebüßt.
Gekonnte Evolution
Kein Wunder, dass ihm Cartier sorgfältige Evolution angedeihen lässt. Auf diese Weise bleibt der über Jahrzehnte hinweg gewachsene Wiedererkennungswert erhalten. Erst aus der Nähe betrachtet zeigt sich intensive Feinarbeit. Das Gehäuse der neuesten Generation besitzt hohe haptische Qualität. Auch nach längerem Kontakt kommen Manschetten schwerlich zu Schaden. Darüber hinaus haben sich die Produktgestalter mit nutzerfreundlichen Details beschäftigt. Cartier liefert beispielsweise die neue Edelstahl-„Santos“ mit zwei Bändern, eines aus Metall mit ins Auge stechenden aber funktionslosen Schrauben und ein weiteres aus Kalbsleder. Dank patentiertem unsichtbaren „QuickSwitch“-System gestaltet sich das Wechseln nach Lust und Laune als Kinderspiel. Ein sanfter Tastendruck genügt, und das Band lässt sich nach unten herausziehen. Die Alternative wird nur von unten eingeschoben. Dabei rastet die Arretierung ganz automatisch ein.
Ein Patent lastet auf dem innovativen Cartier „SmartLink“-System. Es gestattet die Verlängerung oder Verkürzung des Gliederbands ohne jegliches Werkzeug. Hierfür sind einige Glieder auf ihrer Unterseite mit kaum sichtbaren Tasten ausgestattet. Werden sie betätigt, springt der Kopf einer Verbindungsstange seitlich heraus. Nachdem man ihn manuell bis zum Anschlag herausgezogen hat, lassen sich die Glieder trennen und zusammenfügen. Nach dem schließenden Hereindrücken besitzt das Band die gewünschte Länge.
Das exklusive Automatikaliber 1904-CH MC debütierte bei Cartier Ende 2012 im Zusammenhang mit der maskulinen „Calibre“. Zum Merkmalskatalog des 25,6 mm großen und 5,72 mm hoch bauenden Uhrwerks gehören Schaltradsteuerung, kräftesparende Reibungskupplung, 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler. Zwei Federhäuser speichern Kraft für 48 Stunden Gangdauer. Vier Hertz Unruhfrequenz gestatten Stoppungen auf die Achtelsekunde genau. Für ein Exemplar benötigen die Uhrmacher insgesamt 269 Komponenten.
Hersteller | Cartier |
Name | Santos Chronograph |
Premiere | 2019 |
Uhrwerk | 1904 CH MC |
Aufzug | automatisch |
Durchmesser | 25,6 mm |
Bauhöhe | 5,72 mm |
Komponenten | 269 |
Unruhfrequenz | Vier Hertz, 28.800 A/h |
Gangautonomie | 48 Stunden |
Anzeige | Stunden, Minuten, Permanentsekunde, Fensterdatum |
Zusatzfunktionen | Schaltrad-Chronograph, 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler |
Gehäuse | Stahl mit schwarzer ADLC-Lünette |
Dimensionen | 43,3 x 51,3 mm |
Höhe | 12,5 mm |
Wasserdichte | Zehn bar |
Armband | Stahl mit ADLC-Beschichtung, Alligator |
Preis | 8.568 Euro |
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