Der kleine aber entscheidende Unterschied
Mechanik-Voyeure schätzen es sehr, wenn sich Zeitmesser wie die Chronoswiss SkelTec den neugierigen Blicken nicht verschließt. Sie wollen wissen, was sich im Inneren des Uhrwerks auf dem Weg vom Federhaus zum Gangregler abspielt. Sie möchten jenen Kraftfluss minutiös verfolgen, der die Zeit, das kostbarste Gut der Menschen, mit nur einem Milliardstel PS ohne Verschmutzung der Umwelt misst. Für solche Liebhaber von mechanischen Uhrwerken und komplizierter Kalibertechnik sind skelettierte Uhren absolut das Richtige.

Freilich existiert auch bei Skelettuhren der kleine, feine aber auch entscheidende Unterschied. In den vergangenen Jahrzehnten haben die Werke-Konstruktion und die Herstellung von skelettierten Uhrwerken mit Hilfe von Computern dem Thema Skelettierung wahrhaft Flügel verliehen. Dadurch trat das klassische manuelle Aussägen und Fräsen sowie das Finissieren existenter Kaliber der großen Luxusmarken zunehmend in den Hintergrund.
Zeitgemäße Technologien machen es möglich, die Platinen, Brücken und Kloben maschinell von all jenem zu befreien, welches sich wissbegierigen Blicken in den Weg stellt.
Alles ist natürlich auch eine Frage des Geldes. Das überlieferte Verfahren, welches Chronoswiss Mitte der 1980-er Jahre zusammen mit dem Schweizer Altmeister Kurt Schaffo oder mit der Firma Alfred Rochat praktizierte, verlangt viel von jener wertvollen Zeit, die nichts akzeptiert, was ohne sie geschaffen wurde. Daneben offerierte das damals noch in Münchner ansässige Unternehmen auch mit Hilfe von Genosse Computer erzeugte Skelette. Kenner benötigen übrigens keine Lupe, um das Eine sofort vom Anderen zu unterscheiden.
Chronoswiss SkelTec
Noch einen Schritt weiter gehen Marken und Manufakturen, die neuen Uhrwerken schon im Zuge des Entwicklungsprozesses eine faszinierende durchbrochene Struktur angedeihen lassen. Ein solches, durchbrochen konzipiertes Kaliber präsentiert Chronoswiss 2021 in Gestalt der neuen Chronoswiss SkelTec. Die 45 Millimeter messende Armbanduhr ist dabei in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich.

Schwarz wie die Nacht finster
Für 19.900 Euro gibt es die Chronoswiss SkelTec Pitch Black, Referenz CH-3715M-BKBK, mit schwarzem, DLC-beschichteten Edelstahl. Die drei Buchstaben stehen für hartes Diamond Like Carbon. Im Inneren der 15,15 Millimeter hohen, bis zu fünf bar wasserdichten Gehäuseschale verbaut Chronoswiss das exklusive Kaliber C.304.
Aus 166 Komponenten assemblieren die Uhrmacher das 39 Millimeter messende Handaufzugswerk. Seine Höhe liegt bei 7,5 Millimetern. Im „Süden“ vollzieht die Schraubenunruh bei 4 Herz stündlich 28.800 Halbschwingungen. Und das nach Vollaufzug 48 Stunden am Stück. Bei der Entwicklung und Fertigung kooperiert Chronoswiss mit der Concepto Watch Factory in La Chaux de Fonds. Das Familienunternehmen bietet seinen Kunden weitreichende Individualisierungsmöglichkeiten. In diesem Sine entstand das Design der tragenden Teile bei Chronoswiss in Luzern.

An das durchbrochen konstruierte Concepto 3041 Squelette erinnert die Getriebekette. Dieses Werk misst 32,8 mm und baut 5,5 mm hoch. Der größere Durchmesser des C.304 von Chronoswiss resultiert aus einer üppiger dimensionierten Platine, überspannt von einer langen, x-förmigen Räderwerksbrücke.
Chronoswiss SkelTec Azur
Tausend Euro mehr, also 20.900 Euro kostet die baugleiche Chronoswiss SkelTec Azur, Referenz CH-3718-BKBLB. Hier sticht der azurblaue Farbton unverzüglich ins Auge. Kunst-Liebhaber denken womöglich spontan an die von 1901 bis 1904 währende periodo blu von Pablo Picasso.
Zu alten Zeiten entstand der blaue Farbton noch durch das Zermahlen kostbarer Azurit-Mineralien und das Anmischen mit Öl. Die Neuzeit kennt andere Methoden zur Erzeugung des strahlenden Blautons. Im Falle der Chronoswiss SkelTec Azur ist es eine CVD Nano-Beschichtung. Hierunter verstehen Verfahrenstechniker eine chemische Gasphasenabscheidung (chemical vapour deposition).
Satiniert wie aufwändig mit hoch belastbarem und korrosionsfestem Rhodium beschichtet sind in beiden Fällen das skelettierte Federhaus und die Zahnräder. Das Ablesen der Stunden und Minuten bei Dunkelheit erleichtert dagegen die Super-LumiNova Leuchtmasse.

Interessierte sollten übrigens schnell sein. Denn von jeder der beiden Chronoswiss SkelTec Skelettuhren wird es nur 50 Exemplare geben.
0 Kommentare