Es ist fast schade, dass es mit dem Chopard Mille Miglia Classic JX7 – Jacky Ickx Chronographen „nur“ eine neue Uhr gibt. Denn man könnte sich sehr gut vorstellen, dass aus der Freundschaft von Chopard Unternehmenslenker Karl-Friedrich Scheufele und Jacky Ickx, mit 8 Formel1 Siegen, 6 Le Mans Erfolgen und dem Gewinn der Rallye Paris-Dakar eine echte Rennfahrlegende, einiges mehr entspringen könnte. Schließlich verbindet diese Männer neben der Liebe zum Motorsport auch die Leidenschaft für Oldtimer und das, was Italiener im Umfeld der von beiden seit Jahren gemeinsam gefahrenen Mille Miglia Oldtimer-Rallye als „stile di vita“ bezeichnet wird.
Zugegebenermaßen ist die Vorstellung charmant. Aber auch etwas abwegig. Denn sowohl Karl-Friedrich Scheufele wie Jacky Ickx sind in ihrem Streben in der Regel zu ambitioniert, um sich mit Mittelmaß zufriedenzugeben. Ein gutes Beispiel des eigenen Anspruchs ist nicht nur der bereits vor über 20 Jahren von Karl-Friedrich Scheufele initiierte Aufbau der Chopard eigenen Werkmanufaktur „L.U.C“. Auch das 130 Hektar große Weingut Château Monestier la Tour zeugt vom Willen zum Außergewöhnlichen.
Chopard, Jacky Ickx und Mille Miglia
Dass auch Jacky Ickx sich auch nicht mit Mittelmaß beglückt, zeigte der Rennfahrer im April 2024 bei der Präsentation der von im mitentwickelten herausragenden Designstudie Genesis X Gran Berlinetta Tribute Jacky Ickx. Der Sportwagen der Hyunday Tochter Genesis steht nicht nur für einen technisch beeindruckenden Super-Sportscar, sondern auch für eine Linienführung, die sich mehr an großer automobiler Sportwagen-Vergangenheit und weniger am kindlichen Transformer-Style mancher, für asiatische Märkte, produzierten Sportwagen deutscher Premium-Hersteller orientiert.
Sollten diese Beispiele nicht reichen, könnte man auch erwähnen, dass sowohl das Chopard- als auch Jacky-Ickx-Engagement bei der Mille Miglia alles andere als kurzfristig bezeichnet werden kann. Schließlich begann man bereits Jahr 1988 mit einem Engagement bei der, nicht zuletzt dank Chopard, inzwischen weltweit bedeutendsten Oldtimer Rallye der Welt. Dieser verbindende Ansatz einer gemeinsamen Leidenschaft ist es auch, der zum inzwischen 7. gemeinsam lancierten Chopard Mille Miglia Chronographen führt.
Chopard Mille Miglia Classic JX7
Das unmittelbar ins Auge fallendes Merkmal des 7. gemeinsamen Chronographen ist unverkennbar das Zifferblatt. Nicht unbedingt in dessen Gestaltung, denn da baut Chopard mit den Chronographen-Elementen wie auch der Form der glatt poliert, bzw. mit goldener Lünette, Krone und Drückern erhältlichen Edelstahlgehäuse auf den bekannten Mille Miglia Modellen auf.
Prägnant und für die immer noch zahlreichen Fans sofort als Jacky Ickx Modell erkennbar ist vielmehr die nachtblaue satinierte Oberfläche des Lackzifferblatts des Mille Miglia Classic Chronograph JX7. Denn in genau diesem Farbton waren stets die Helme lackiert, mit denen die Rennfahrlegende seine berühmten Siege in den unterschiedlichen Motorsport-Kategorien einfuhr.
Dabei ist die Gehäusegröße der Chopard Mille Miglia JX7, dem aktuellen Trend folgend, mit einem Durchmesser von 40,5 mm, bzw. einer Bauhöhe von 12,88 mm im Vergleich zu manch anderem der bisher lancierten Mille Miglia Chronographen eher dezent. (Eine Aufstellung der wichtigsten Mille Miglia Fakten wie des Chopard Engagements finden Sie hier auf Uhrenkosmos).
Etwas verspielt sind hingegen die mit einer Musterung versehenen Chronographendrücker. Ihre Form soll, wie auch die von einem gekerbten Lenkrad inspirierte Krone, an automobile Elemente erinnert. Wobei bei der vergoldeten Variante sowohl Lünette, Krone wie die Chronographendrücker aus ethisch korrektem Gold geformt werden.
Für einwandfreie Sicht auf das Zifferblatt sorgt hierbei das gewölbte und entspiegelte Saphirglas. Dieses ist, wie auch der mit einem Saphirglasfenster ausgestattete, von 8 Schrauben gehaltene Stahlboden der Uhr bis zu 50 Meter wasserdicht.
Chopard Mille Miglia JX7
Der Zifferblattaufbau des JX7 Chronographen von Chopard zeigt in gewohnter Weise auf den drei radial gewellten Hilfszifferblättern die kleine Permanentsekunde, bzw. eine 30-Minuten und 12-Stundenskala. Die Farben der Hilfszifferblätter sind ebenfalls im Jacky-Ickx-Blau gehalten, verfügen jedoch jeweils über schmale, weiße Skalen am äußeren Rand.
In Weiß ist auch die Tachymeterskala des Höhenrings des Zifferblatts gestaltet. Während die Spitze des zentralen Chronographenzeigers aus Gründen der besseren Ablesbarkeit mit einem im Farbton des Mille Miglia Logos gehaltenen Rot versehen wurde. Schließlich kommt es bei Oldtimer-Rennen ja auf ein sekundengenaues Ankommen an. Zu guter Letzt findet sich, etwas versteckt, bei 4 Uhr ein kleines Datumsfenster. Natürlich sind alle Zeiger rhodiniert, bzw. in der zweifarbigen Version vergoldet, sowie die stabförmigen Stunden und Minutenzeiger mit nachleuchtender Super-LumiNova Leuchtmasse beschichtet.
Sollte sich nun der Träger einer Chopard Mille Miglia Classic Chronograph JX7 über eine rote 6, bzw. 24 in der Riege der Datumsanzeigen wundern, so sei ihm an dieser Stelle versichert, dass es farblich alles seine Richtigkeit hat. Denn die beiden Zahlen 6 und 24 sollen in regelmäßiger Weise an die 6 Siege im 24-Stunden-Rennen von Le Mans erinnern.
Nicht ganz so subtil ist die auf dem Gehäuseboden gepflegte Erinnerungskultur. Hier wurde auf dem Glasboden der Namensschriftzug, das Motto „Time Attack“ sowie eine symbolische Abbildung des Jacky Ickx Helms mit seinen zwei Sichtfenstern aufgebracht – was die Sicht auf das Werk doch deutlich einschränkt.
Chopard Mille Miglia JX7 Chronograph
Dabei müsste sich das COSC-zertifizierte Werk auf Basis des Kalibers ETA A322-11 mit seinen 37 Lagersteinen nicht verstecken. Insbesondere da dieses bei 4 Hz arbeitende Automatik-Kaliber mit Chopard-Logo verziertem Rotor sowie Perlage und Genfer Streifen Dekoration eine zufriedenstellende Gangreserve gut 54 Stunden liefert. Am Handgelenk wird jede der 250 Exemplare in Lucent Steel sowie 50 vergoldeten Exemplaren von einem mit einem Reifenmuster versehenen Kautschukband gehalten, das mit einer stählernen Dornschließe fixiert wird.
Der Preis für die Chopard Mille Miglia Classic JX7, diese nachtblaue Reminiszenz an Jacky Ickx und die Mille Miglia, liegt, inklusive der hübsch anzusehenden Box nebst Miniatur-Helm in Jacky-Ickx-Blau, liegt bei der Stahlversion bei gut 11.100 Euro. Für die goldverwöhnte Fassung müssen 11.500 Euro bezahlt werden. Da die Exemplarmenge strikt limitiert ist, gilt, wie immer im Motorsport – das Vorrecht des Schnelleren.
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