„Reduce to the max“, so lässt sich die Strategie von Bulgari beschreiben, konsequent auf wenige Linien zu setzen, diese jedoch, wenn nötig, konsequent und gründlich zu erneuern. Auch beim neuen Bulgari Octo Roma Chronograph lässt sich diese erfolgreiche Vorgehensweise ohne weiteres erkennen. Schließlich gehört die markante Form der erstmals im Jahr 2004 lancierten Octo Roma, mit ihrer ungewöhnlichen Kombination aus achteckig-abgerundetem Gehäuse und Zifferblatt in Verbindung mit der runden Lünette zum gestalterischen Erbe von Bulgari.
Dazu kommt, dass sich die Bulgari Octo Finissimo (wir haben die Uhr hier bereits vorgestellt) mit all ihren Derivaten in wenigen Jahren zum Verkaufsschlager und zur cash cow der römischen Bulgari-Gruppe und ihrem Uhrensegment entwickelt hat. Mit diesem Erfolg konnte die erkennbar in die Jahre gekommene Bulgari Octo Roma wahrlich nicht mithalten.
Entsprechend gründlich wurde die Octo Roma Linie überarbeitet und schließlich auf der Watches & Wonders Uhrenmesse 2023 in Genf lanciert. Dabei wurde nicht nur die klassische Octo Roma Dreizeigeruhr mit Datum überarbeitet, sondern mit dem neuen Bulgari Octo Roma Chronographen um eine unter Uhrenkäufern ausnehmend geschätzte Komplikation erweitert.
Bulgari Octo Roma Chronograph
Wirft man einen schnellen Blick auf das Design der Bulgari Octo Roma könnte man meinen, dass sich aufgrund der beibehaltenen Grundstruktur wenig verändert hat. Ist es Bulgari doch gelungen, den besonderen Charakter der Uhr zu wahren. Gleichzeitig wirken sowohl der klassische Chronometer wie auch der Octo Roma Chronograph klarer und maskuliner, ohne dass die Uhren an Eleganz verlieren. Ein Umstand, der, wohl nicht ganz unbeabsichtigt, die neuen Octo Roma Modelle direkt im Segment der aktuell sehr gesuchten Luxus-Stahluhren platziert.
Hierfür wurde das Edelstahlgehäuse mit seinem Durchmesser von 42 mm und der Bauhöhe von 12,4 mm mit gebürsteten und polierten Oberflächen versehen, die das sportlich-elegante Erscheinungsbild der Uhr unterstreichen. Die gewünschte Sportlichkeit bringt auch die Wasserdichtigkeit von bis zu 100 Metern zum Ausdruck. Um diesen, sowohl Schwimmen wie Schnorcheln ermöglichenden Wasserschutz zu erreichen, erhielt die Uhr eine verschraubte Krone sowie einen verschraubten Saphirglasboden. Zusätzlichen Schutz vor mechanischen Belastungen bieten der seitliche Flankenschutz der Krone sowie eine kleine Keramikeinlage der Kronenspitze.
Sehr schön gelöst ist auch die Platzierung der Chronographendrücker. Diese integrieren sich perfekt zwischen dem Flankenschutz der Krone und den Gehäuseflanken und bilden dadurch eine gestalterische Einheit. Dadurch bleibt die gestalterische Balance des radial gebürsteten Lünettenrings und der Oktaeder-Gehäuseform gewahrt.
Zum Start weg wird es gleich zwei Zifferblattvarianten des Bulgari Octo Roma Chronograph Stoppers geben. Zur Wahl stehen ein Zifferblatt in einem tiefen Blau oder ein Zifferblatt in einem warmen Schwarzton. Beide Varianten sind hierbei mit einer Clous de Paris Zifferblatt-Guillochierung versehen. Die applizierten Indizes und arabischen Ziffern bei 12 Uhr sind hierbei mit Super-LumiNova beschichtet, so dass die Uhr dank der nachleuchtenden Lichtmasse auch bei schlechten Lichtverhältnissen gut ablesbar ist. Natürlich hat Bulgari auch die Stunden- und Minutenzeiger in Schwertform mit Super-LumiNova beschichtet.
Die kleine Datumsanzeige, die beim Octo Roma Chronometer bei 3 Uhr angesiedelt ist, wandert beim Octo Roma Chronographen indes auf 4:30 Uhr. Dieser Ortswechsel ist der Tatsache geschuldet, dass die Totalisatoren-Skalen der kleinen Sekunde bei 3 Uhr angesiedelt ist, die Chronographen Stunden- und 30-Minutenanzeige hingegen bei 6 Uhr bzw. 9 Uhr platziert sind und die Zeitmessung des großen zentralen Chronographen-Sekundenzeigers ergänzen.
Octo Roma Chronograph
Angetrieben wird die Zeitmessung des Octo Roma Chronograph, die sich durch den Saphirglasboden bestens beobachten lässt, durch das Kaliber BVL 399. Das hauseigenes Automatikwerk, das für die Ertüchtigung zum Chronographen mit einem Dubois-Depraz-Modul versehen wurde, arbeitet bei 4 Hz oder einer Frequenz von 28.800 Schwingungen pro Stunde und bietet eine bei regelmäßigem Tragen ausreichende Gangreserve von bis zu 42 Stunden.
Attraktiv ist die Ausstattung der blauen wie schwarzen Varianten mit Armbändern aus Stahl sowie Kautschuk. Da beide Bänder über ein mit nur einem einfachen Click auszulösendes Bandschnellwechselsystem verfügen, ist die Option des zweiten Armbands eine echte Bereicherung und dürfte die Bereitschaft des künftigen Octo Roma Trägers zu einem schnellen Bandwechsel spürbar befeuern.
Der ab Juli im Handel erhältliche Bulgari Octo Roma Chronograph wird in beiden Varianten zu einem Preis von 9.900 Euro erhältlich sein. Damit platziert sich der Chronograph klar oberhalb der hauseigenen Wettbewerber Baume & Mercier Riviera Chronograph oder Montblanc 1858 Automatic Chronograph, aber auch deutlich unter dem Stahluhren-Wettbewerber Chopard Alpine Eagle mit Manufakturkaliber.
Wie sich die Bulgari Octo Roma Modelle in diesem Wettbewerb behaupten werden, wird die Zukunft zeigen. Was sich jedoch bereits jetzt sagen lässt ist, dass Bulgari die Gestaltung der neuen Bulgari Octo Roma Linie mit Verve wie mit kluger Bedachtsamkeit angegangen ist und die Modernisierung der Uhr geglückt ist – ohne, dass das gestalterische Erbe Roms preisgegeben wurde.
Es fehlt, was sich nun an der neuen Qcto verändert hat. Thema verfehlt, 6