Zeitmeister, Made in Germany
Seit 1878 verkauft Wempe Zeitmesser nobler Provenienz. Auch deren Wartung gehörte schon immer zum Geschäftsmodell. Weniger geläufig dürfte die Tatsache sein, dass sich das Hamburger Familienunternehmen auch mit der Herstellung von Groß- und Kleinuhren beschäftigt. Dies sollte jedoch nicht erst mit den drei neuen Wempe Zeitmeister Chronographen auffallen. Denn schon seit langem ist Wempe sehr aktiv. Besonders zu erwähnen sind auf diesem Gebiet die 1905 ins Leben gerufenen Wempe Chronometerwerke. Wie der Name schon andeutet, agierte der Ableger vor allem im Dienste präziser Chronometrie auf hoher See.
Eher an Otto Normalverbraucher wendete sich hingegen die Uhrenlinie Wempe Zeitmeister. Letztere bereicherte das Wempe-Angebot vor allem in den 1950-er und 1960-er Jahren. Weil der Hamburger Feinuhrmacher seine diesbezüglichen Aktivitäten danach für längere Zeit einstellte, wurde die „Zeitmeister“ Uhrenlinie zu einer Herzensangelegenheit von Sammlern und Liebhabern.
Im Jahr 2006 feierte die hauseigene Wempe Uhrenlinie dann ihr Comeback. Gefertigt werden die Uhren im sächsischen Glashütte. Da der Wertschöpfungsanteil bei mehr als 50 Prozent liegt, tragen die Uhren den Schriftzug „Made in Germany“ – trotz der Verwendung eidgenössischer Basiskaliber. Dieser Anspruch sollte sogar noch höher werden, denn Hellmut Wempe wollte sich nicht mit „normalen“ Uhrwerken zufrieden geben: „Unsere Zeitmeister sind etwas Besonderes, deshalb müssen sie ausnahmslos die offizielle deutsche Chronometerprüfung in Glashütte bestehen.“ Ungeachtet des verbauten Kalibers und egal ob mechanisch oder elektronisch.

Keramik fürs Handgelenk
Beim neuzeitlichen „Zeitmeister“ aus dem Jahr 2006 begann alles mit einem unlimitierten Automatikchronographen. Das Jahr 2011 brachte daraufhin einen ersten „Zeitmeister“ Fliegerchronographen mit Keramikgehäuse. Dessen Vorzüge sind offensichtlich. Das für die Gehäuse-Schale verwendete Hightech-Keramikmaterial hält einfach einiges aus. Unsanfte Berührung mit scharfen Gegenständen nimmt es ebenso gelassen hin wie den schabenden Kontakt beispielsweise mit der Türklinke. Ängstliche Blicke, ob dies hässliche Spuren auf der Gehäuseoberfläche hinterlassen hat, sind überflüssig.
Natürlich erfordert die Produktion solcher Schalen aus Keramik einiges an Kompetenz. Als Ausgangsmaterial dient Zirkonoxid, zermahlen zu Körnern mit einem Durchmesser von rund einem Tausendstelmillimeter. Zum Vergleich – ein menschliches Haar ist in etwa fünf Mal so dick. Erfahrene Fabrikanten pressen daraufhin das Pulver mit enormem Druck in Formen. Diese Formen backen sie anschließend im Sinterofen bei circa 1.450 Grad Celsius zu extrem harten und ungemein strapazierfähigen Bauteilen. Damit das Automatikkaliber Eta 7753 des Fliegerchronographen mit 30-Minuten-Totalisator auch tatsächlich in die schützende Keramikhülle passt, muss der Schrumpfungsprozess während des Sinterns exakt kalkuliert werden. Nachträgliche Korrekturen sind wegen der Härte der Keramik absolut unmöglich.
Auf dem verschraubten Gehäuseboden findet sich übrigens eine Reliefgravur der Glashütter Sternwarte. Wegen des massiven Edelstahlbodens arbeitet das Chronographenwerk mit einseitig aufziehendem Kugellagerrotor, vier Hertz Unruhfrequenz, sowie einer Kulissenschaltung zur Steuerung der Stoppfunktion. Sozusagen als sächsisches Sahnehäubchen besitzt dieser Wempe Fliegerchronograph eine exklusive, in Glashütte hergestellte Feinregulierung für den Rücker. Auch gegen das nasse Element ist die Uhr ausreichend gut geschützt. Die Wasserdichtigkeit reicht bis zu fünf bar.
Chronograph und Chronometer
Nach sorgfältigem Regulieren und Einschalen gehen die Uhren dann zur Genauigkeitsprüfung gemäß DIN 8319 oder ISO 3159. Die wachsende Bedeutung der Genauigkeitsprüfung ist zum Teil der Unterstützung durch das Haus Wempe geschuldet. So überreichten die zuständigen Behörden am 14. Juli 2006 Wempe die Akkreditierungsurkunde in der Glashütter Sternwarte. Dort, in der Sternwarte werden Chronographen und Chronometer auf ihre Genauigkeit geprüft.
Damit alles mit rechten Dingen zugeht, erfolgt die Kalibrierung oder in gutem Beamtendeutsch „Rückführung auf nationale Normale zur Darstellung der Einheiten in Übereinstimmung mit dem internationalen Einheitensystem (SI)“ nach amtlich definierten Kriterien. Jedoch dürfen nur eigens Autorisierte zur chronometrischen Tat schreiten. Als verlängerter und streng kontrollierter Dienstleister des Landesamts für Mess- und Eichwesen Thüringen (LMET) und des sächsischen Pendants mit Namen Landesamt für Mess- und Eichwesen (SLME) stellt Wempe Räumlichkeiten, Gerätschaften und Personal.
Von dem, was dort oben, hoch über Glashütte passiert, kündet ein Schild links neben der Eingangstür zur Sternwarte: „Kalibrierlaboratorium, Außenstelle Zeitintervallmessung“ steht dort zu lesen. Nach insgesamt 15-tägigem Check der fertigen Uhren in den fünf Lagen „Krone links“, „Krone oben“, „Krone unten“, „Zifferblatt oben“ und „Zifferblatt unten“, 23, 8 und 38 Grad Celsius sowie maximal 60% Luftfeuchtigkeit schlägt die präzise Stunde der Wahrheit. Das begehrte Chronometerzertifikat erhalten mechanische Zeitmessernur nur, wenn sich der mittlere tägliche Gang in einer Bandbreite zwischen minus vier und plus sechs Sekunden bewegt. Ganz billig ist das Prozedere auch nicht. Für jede Prüfung und die Ausstellung des Kalibrierscheins fallen deutlich mehr als 100 Euro an. Dies betrifft die alten Wempe Fliegerchronographen, trifft aber selbstverständlich auch auf die neuesten „Zeitmeister“-Kreationen zu, welche Wempe kürzlich in Hamburg vorstellte.
Unsere Zeitmeister sind etwas Besonderes, deshalb müssen sie ausnahmslos die offizielle deutsche Chronometerprüfung in Glashütte bestehen


Welcher Wempe zeitmeister Chronograph soll es sein?
Zu den Highlights der Wempe Zeitmeister Kollektion 2019 gehören drei limitierte Keramik-Chronographen mit jeweils 44 Millimetern Durchmesser, die nicht zuletzt wegen ihrer Optik an ganz unterschiedliche Zielgruppen ansprechen sollen.
Abenteurer mit Hang zu Unkonventionellem kommen beim Modell „Camouflage“ zu ihrem Recht. Unmittelbar erkennbar sind sie am Zifferblatt und Armband im militärischen grün-braun-beigen Tarn-Look. Beim verbauten Kaliber Eta 7753 verzichtet Wempe dabei aus optischen Gründen auf den eigentlich verfügbaren 12-Stunden-Totalisator. Ergo können die Besitzer nur bis zu 30 Minuten stoppen. Zum Einstellen des Datums findet sich – typisch für dieses Automatikwerk – in der linken Gehäuseflanke ein versenkter Drücker.
Die Version des Wempe Zeitmeister Chronographen in „Khaki“ wiederum bietet die bei der „3“ bzw. „6“ positionierten Stunden- und Minutenzähler. Die hierfür vorgesehenen Felder und jenes für die Permanentsekunde bei „9“ heben sich dabei farblich vom Leuchtzifferblatt im Fliegeruhrenstil ab. Sammler sprechen von einem so genannten Reverse Panda Zifferblatt. Für sicheren Halt am Handgelenk sorgt ein Armband aus reißfestem Cordura.
Bleibt der sehr klassisch anmutende Flieger-Chronograph. Vor dem schwarzen Zifferblatt mit üppiger Super-LumiNova Leuchtausstattung drehen bestens wahrnehmbare Leuchtzeiger. Auch für diesen „Zeitmeister“-Stopper verwendet Wempe ein „Cordura“-Armband mit Faltschließe.
Um die Freude der Käufer groß zu halten, werden jeweils nur 50 Exemplare von jedem Modell entstehen. Auf eine individuelle Nummerierung hat Wempe ganz bewusst verzichtet. Dadurch vermeidet man Enttäuschungen, wenn es um die Lieblingsnummer geht. Stattdessen bringt der Gehäuseboden unmissverständlich für alle „1 von 50“ zum Ausdruck. Zu haben sind die drei neue Modelle ab Ende Mai in allen Wempe Niederlassungen zum Preis von 3.600 Euro.

Uhrenkosmos Modell-Steckbrief
Hersteller | Wempe, Glashütte i/SA |
Name | „Zeitmeister“ Keramik Chronograph Camouflage |
Referenz | WM69 0018 |
Premiere | Mai 2019 |
Uhrwerk | Kaliber Eta 7753, eigene Feinregulierung für den Rücker |
Aufzug | automatisch, einseitig wirkender Kugellagerrotor |
Durchmesser | 30 mm |
Bauhöhe | 7,9 mm |
Komponenten | ca. 250 |
Unruhfrequenz | vier Hertz (28.800 A/h) |
Gangautonomie | 42 Stunden |
Anzeige | Stunden, Minuten, Permanentsekunde, Fensterdatum |
Zusatzfunktionen | Chronograph mit 30-Minuten-Zähler |
Gehäuse | Keramik |
Durchmesser | 44 Millimeter |
Höhe | 16 Millimeter |
Wasserdichte | fünf bar |
Armband | Leder Camouflage-Stil, Faltschließe |
Limitierung | 50 Exemplare, gekennzeichnet 1 von 50 |
Preis | 3.600 Euro |
Zertifizierung | Deutscher Chronometer |
Hersteller | Wempe, Glashütte i/SA |
Name | „Zeitmeister“ Keramik Chronograph Khaki |
Referenz | WM69 0019 |
Premiere | Mai 2019 |
Uhrwerk | Kaliber Eta 7753, eigene Feinregulierung für den Rücker |
Aufzug | automatisch, einseitig wirkender Kugellagerrotor |
Durchmesser | 30 mm |
Bauhöhe | 7,9 mm |
Komponenten | ca. 250 |
Unruhfrequenz | vier Hertz (28.800 A/h) |
Gangautonomie | 42 Stunden |
Anzeige | Stunden, Minuten, Permanentsekunde, Fensterdatum |
Zusatzfunktionen | Chronograph mit 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler |
Gehäuse | Keramik |
Durchmesser | 44 Millimeter |
Höhe | 16 Millimeter |
Wasserdichte | fünf bar |
Armband | reißfestes „Cordura“, Faltschließe |
Limitierung | 50 Exemplare, gekennzeichnet 1 von 50 |
Preis | 3.600 Euro |
Zertifizierung | Deutscher Chronometer |
Hersteller | Wempe, Glashütte i/SA |
Name | „Zeitmeister“ Keramik Chronograph Schwarz |
Referenz | WM69 0020 |
Premiere | Mai 2019 |
Uhrwerk | Kaliber Eta 7753, eigene Feinregulierung für den Rücker |
Aufzug | automatisch, einseitig wirkender Kugellagerrotor |
Durchmesser | 30 mm |
Bauhöhe | 7,9 mm |
Komponenten | ca. 250 |
Unruhfrequenz | vier Hertz (28.800 A/h) |
Gangautonomie | 42 Stunden |
Anzeige | Stunden, Minuten, Permanentsekunde, Fensterdatum |
Zusatzfunktionen | Chronograph mit 30-Minuten- und 12-Stunden-Zähler |
Gehäuse | Keramik |
Durchmesser | 44 Millimeter |
Höhe | 16 Millimeter |
Wasserdichte | fünf bar |
Armband | reißfestes „Cordura“, Faltschließe |
Limitierung | 50 Exemplare, gekennzeichnet 1 von 50 |
Preis | 3.600 Euro |
Zertifizierung | Deutscher Chronometer |
Preis von 3.600 Euro.

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