Nicolas Baretzki verlässt Montblanc
Offiziell bestätigt ist diese Personalie seitens des Richemont-Konzerns noch nicht, trotzdem ist es wohl die Nachricht der Uhrenkosmos Wochenschau Nr. 10. Laut dem französischsprachigen Branchendienst Business Montre, der sich wiederum auf interne Richemont-Korrespondenz beruft, wird Nicolas Baretzki seine Mission als CEO bei der Luxusmarke Montblanc beenden. Dem Vernehmen nach wird der Franzose, dem nicht realisierbare Ambitionen auf den Chefsessel bei Cartier nachgesagt werden, seine berufliche Karriere außerhalb von Richemont fortsetzen.

Ob es beim Luxus-Konkurrenten LVMH sein wird, von dessen Tochter Givenchy sein nur vorübergehender Nachfolger Philippe Fortunato im Jahr 2020 zu Richemont stieß, bleibt indessen abzuwarten.

Nicolas Baretzki, der seine gesamte bisherige Laufbahn, und das sind beinahe 30 Jahre, bei Richemont absolvierte, ist langjähriger Gefolgsmann und Schüler von CEO Jérôme Lambert. Vor seinem Aufstieg an die Spitze von Montblanc arbeitete er zunächst bei Cartier und dann unter Lambert auch bei Jaeger-LeCoultre in Le Sentier. In der Funktion als internationaler Vertriebschef war Baretzki unter seinem langjährigen Mentor dann auch in Hamburg tätig.

Entwicklungen in Richtung Montblanc-CEO hatten sich beim Absolventen der Elite-Universität HEC bereits 2012 angedeutet, als Lambert und der heutige Breitling CEO Georges Kern bei Richemont in das so genannte Group management committee aufrückten. Weitere Anhaltspunkte lieferte der 2013 vollzogene Wechsel von Jérôme Lambert zu Montblanc.
Dort konnte Baretzki umfassende Erfahrungen im erweiterten Luxussegment sammeln, das neben dem angestammten Schreibgeräte-Segment vor allem Leder und seit 1997 auch Uhren umfasst. Letztgenannten Bereich verantwortet gegenwärtig bekanntlich Laurent Lecamp.

Ich bin seit vier Jahren bei Montblanc und arbeite nun seit 15 Jahren mit Jérôme. Insofern war es für mich wahrscheinlich leichter, Jérôme nachzufolgen als für jemand anderen. Zuerst sehe ich alles mit großem Respekt, was mein Vorgänger hier in Hamburg geleistet hat. Irgendwie war ich ja auch daran beteiligt. Und ich habe etwas von Jérôme gelernt, was ich niemals vergessen werde: Innovation, neue Ideen und Kreativität sind wichtige Bestandteile des Erfolgs eines Unternehmens.
Als Jérôme Montblanc hinter sich ließ, bezeichnete er es als gute Sache, dass ich während der zurückliegenden gemeinsamen Jahre in die Strategie eingebunden gewesen sei. Das erleichtere die Kontinuität. Besagte Kontinuität beinhalte aber auch den von Jérôme gepflegten Wandel, beständige Innovation und den Mut zum Wagnis. Unser Erfolg während der vergangenen vier Jahre war diesen Faktoren geschuldet. Neue Produkte, manche etwas verrückt, manche sogar zerstörerisch wirkend. Mein Ziel besteht in der Fortsetzung dessen. (Das Zitat stammt aus dem Jahr 2017)

Parmigiani Fleurier: Kantige Rosen mit Klang
Einmal mehr verkörpert dieses Quintett betörend klingender Armbanduhren eine Hommage an Firmengründer Michel Parmigiani. Nach Betätigung des Schiebers in der linken Gehäuseflanke des Modells Rose Carrée lässt das Kaliber PF355 die aktuelle Zeit minutengenau erklingen. Folglich verfügt das aus 392 Komponenten assemblierte Manufaktur-Oeuvre eine Minutenrepetition.
Indessen belässt es Parmigiani Fleurier unter der Ägide von Guido Terreni nicht bei der klassischen Ausführung eines Uhrwerks mit dieser anspruchsvollen Zusatzfunktion. Das mit drei Hertz oszillierende Handaufzugswerk mit 30 Millimetern Durchmesser und 6,55 Millimeter Durchmesser besitzt eine durchbrochen ausgeführte Architektur. Zwei so genannte Kathedral-Tonfedern bewirken eine besondere klangliche Dimension.
Gegenüber dem Üblichen verfügen sie über eine 1,5-fache Länge. Daher besteht die besondere Herausforderung darin, dass die Gongs beim Vibrieren nicht gegeneinanderstoßen. Durch ihr Übermaß erzeugen sie nach dem Anschlagen zweier kleiner Hämmer einen volleren und kräftigeren Ton und längere Resonanz. Das intensive Klangvolumen erinnert deshalb an jenes von Taschenuhren.

Mehr noch: Die spezielle Befestigung des Uhrwerks in der 42 Millimeter messenden Weißgoldschale und zusätzlicher Resonanzraum steigern die Intensität des Klangs. Ein weiterer Aspekt des Besonderen besteht in der mittlerweile immer öfter zu findenden Ausgleichsmechanik für einen flüssigeren Ablauf des Schlagwerks. Andächtiges Warten nach dem Schlagen der Stunden auf die Doppelschläge zur Darstellung der Viertelstunden entfällt ebenso wie Pause beim Übergang zu den Minuten. Bleiben für Uhrwerke mit Minutenrepetition beachtliche 72 Stunden oder ganze drei Tage Gangautonomie. Zur Vermeidung kapitaler Schäden lassen sich die Zeiger nicht verstellen, während das Schlagwerk abläuft.


Dekoratives Äußeres
Gehäuse und Zifferblatt können mit Fug und Recht als Meisterwerke der Handwerkskunst gelten. In diesem Sinne wird La Rose Carrée, die stilisierte kantige Rose manuell in das Mittelteil, den Glasrand, die Bandanstöße sowie den Boden des Gehäuses graviert. Des Weiteren überziehen Spezialisten den Boden sowie das subtil handziselierte Zifferblatt mit blauem Feueremail. Nach dem Hochklappen des an einem Scharnier befestigten äußeren Bodens lässt sich die sorgfältig finissierte Zeit-Mechanik hinter Saphirglas bestaunen.



Die Kleinserie umfasst lediglich fünf Exemplare in unterschiedlichen Farben. Jedes der Unikate von Les Roses Carrées verlangt nach einem Investment in Höhe von 600.000 Schweizerfranken. Der Preis beinhaltet die Schweizer Mehrwertsteuer. Wer beispielsweise in Deutschland oder Österreich kauft, erhält eine Abrechnung zum Tageskurs, welche die dort jeweils gültige Mehrwertsteuer berücksichtigt.




Uhrenmesse Watches & Wonders 2024
Bis zum 9. April 2024 ist es noch ein wenig hin. Aber wir vom Uhrenkosmos wollen es nicht versäumen, schon jetzt auf die nächste Uhrenmesse Watches & Wonders hinzuweisen. Bis zum 15. April 2024 geht sie in Genf über die Bühne. Ausstellen werden nicht weniger als 55 Uhrenmarken. Im kommenden Jahr erstreckt sich die Show über zwei Etagen. Besucherinnen und Besuchern eröffnet sie neue Räume zum Erkunden sowie bessere Treffpunkte und Diskussionsmöglichkeiten.
Neben den bisher schon vertretenen Marken wie beispielsweise A. Lange & Söhne, Cartier, Chopard, Grand Seiko, IWC Schaffhausen, Parmigiani Fleurier, Patek Philippe, Rolex, Speake-Marin, TAG Heuer, Tudor oder Zenith werden sechs neue Marken erstmals ihre Produkte in Genf zeigen. Bremont, Eberhard & Co, Gerald Charles Norqain und Raymond Weil. Aus Deutschland gesellt sich Nomos Glashütte hinzu. Des Weiteren kehrt H. Moser & Cie. kehrt ins Carré des Horlogèrs zurück.

Das LAB, ein Fenster in die Zukunft der Branche, wird im Herzen des Salons der Watches & Wonders 2024 eine neue Dimension annehmen. Symbolisch stellt es die Bedeutung der technologischen Innovation innerhalb der Manufakturen dar. Start-ups, Schulen und Ingenieure zeigen die Geheimnisse der Uhrmacherkunst von morgen. Es handelt sich dabei um eine immersive, taktile und sensorische Erfahrung für Neugierige und insbesondere für jüngere Enthusiasten mit Berufswunsch in der Uhrenbranche.
Nach dem Erfolg 2023 sind die letzten drei der insgesamt sieben Tage auch für das breite Publikum geöffnet. Gemäß dem neuen Programm ist der Salon von Samstag bis Montag für die Öffentlichkeit zugänglich. Tickets lassen sich ab Anfang Februar 2024 online erwerben. Verfügbar sind Studenten- und Wochenendtarife.

Uhrenkosmos Wochenschau
In der Uhrenkosmos Wochenschau von letzter Woche, der Nr. 9, ging es um vier illustre Neuheiten am Uhrenmarkt. Sie stammen von Tudor, Breitling, A. Lange & Söhne sowie Vacheron Constantin. Das Preisspektrum erstreckt sich von 4.080 Euro bis mehr als 150.000 Euro. Wir haben jede der vier Uhren kurz vorgestellt. Hier geht es zur Uhrenkosmos Wochenschau Nr. 9.
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