Wie die meisten Vergleiche hinkt auch die schlichte Gegenüberstellung des extrem seltenen Vintage Hanhart „Moby Dick“ Chronographen mit dem im Februar 2024 neu aufgelegten Hanhart 417 ES Moby Dick Stopper. Denn auch wenn sich der Chronograph 417 ES am Design des einstigen Chronographen aus den 1959er Jahren orientiert und das fast identische Zifferblatt in der Art seiner Beschriftung und unter Zuhilfenahme von 2 Hilfszifferblättern, landläufig oft Bi-Compax genannt, strukturiert ist, so ist die Uhr des Jahres 2024 mit ihrem Schweizer in ihrer Bauform wie in Gestalt des Chronographenwerks Kaliber SW510 der einstigen Technologie 3 Generationen weit enteilt.
Womit wohl auch beschrieben ist, warum moderne Chronographen im Vintagestil angesagter denn je sind. Insbesondere, wenn dieser „weiße“ Chronograph – im Unterschied zu den oft schwarzen Chronographen militärischer Verwendung – bei Sammlern einen so klangvollen Spitznamen wie „Moby Dick“ trägt.

Rare Moby Dick
Womit wir bei weiteren naheliegenden Vergleichen wären. Denn wer sich nun aus reinem Lesevergnügen oder einem klassischen Bildungsauftrag folgend durch die 800 Seiten des Moby Dick Romans gepflügt hat, und der Autor dieser Zeilen weiß, wovon er spricht, wird zweifellos feststellen, dass das Auftreten des weißen Wals im Roman von Herman Melville in etwa derjenigen eines guterhaltenen Hanhart 417 ES Moby Dick Chronographen mit weißem Zifferblatt und gebläuten Zeigern entspricht. Mit anderen Worten: Man macht sich rar und das Auftreten ist so selten, wie unvorhersehbar.
Eben diesen Umstand beendet Hanhart mit der Lancierung der Neuauflage des Hanhart Chronographen-Klassikers. Klugerweise lässt man das Design der 42 mm großen und trotz des gewölbten Saphirglases nur knapp 13,3 mm hohen Uhr fast unverändert und stattet die Uhr auch mit einem historischen Hanhart-Schriftzug auf dem Zifferblatt aus.


Hanhart 417 ES Moby Dick
Direkt in der Neuzeit landet man, schaut man auf die technische Ausstattung der neuen Hanhart 417 ES Moby Dick. Die beginnt beim Stahlgehäuse der Uhr. Denn trotz des Beinamens Moby Dick war der Ur-Chronograph der 50er Jahre ausnehmend wasserschau, was mit dazu beitrug, die Zahl der existierenden Moby Dick Exemplare stark zu reduzieren.
Ganz anders das hochwertige, mit gebürsteten Oberflächen versehene, teils polierte, teil satinierte, natürlich rostfreie Edelstahlgehäuse des modernen Hanhart Chronographen 417 ES – bekanntermaßen, das Kürzel für Edelstahl. Das robuste Gehäuse schützt das Werk zuverlässig vor grober Behandlung und bietet außerdem eine Wasserdichtigkeit von bis zu 100 Meter Wassertiefe. Was nicht bedeuten würde, dass die moderne Version den finalen Tauchgang des weißen Wals mit Kapitän Ahab überstanden hätte. Für Schwimmen, flaschenloses Tauchen oder die freizeitliche Waljagd ist die moderne 417 ES Moby Dick jedoch zweifellos geeignet.

Zweckmäßig ist dabei sicherlich die Hanhart typische, kannelierte Lünette mit dem charakteristischen, bei dieser Uhr nicht roten, sondern weißem Punkt. Durch das in beide Richtungen mögliche Verstellen der Lünette lassen sich vorbestimmte Zeitintervalle mit Hilfe des Punkts so schnell und unkomplizierte ablesen.
Ein Walfänger-Bootskapitän des 19. Jahrhunderts, in seiner nicht allzu hellen Kapitänskajüte stets auf rußige Waltran-Funseln angewiesen, hätte wohl auch seine Freude an der reichlichen Ausstattung der thermisch gebläuten Zeiger und der Indexe mit SuperLumiNova Leuchtmasse gehabt. Sorgen die bei Tageslicht creme-weiß farbenen Leuchtpigmente doch für ein lang anhaltendes Nachleuchten und eine gute Ablesbarkeit der Uhr im Dunkeln.

Hanhart 417 ES SW510
Eine weiterer, mehr als deutliche Unterschied ergibt sich beim Vergleich des historischen Hanharts 417 Kalibers mit dem modernen Sellita Kaliber SW510. Denn zwar erfolgt wie vor rund 70 Jahren die Energiezufuhr des Werks per Handaufzug und sorgt nebenbei mit dafür, dass die Uhr trotz Chronographenfunktion eine moderate Bauhöhe aufweist und zudem über eine Gangautonomie von bis zu 58 Stunden aufweist.
Das Sellita 4 Hz Kaliber SW510 neuester Bauart ermöglicht mit seinen 27 Steinen und dank Sekundenstopp ein exaktes Einstellen von Stunde, Minute und Sekunde – womit die Permanent-Sekundenanzeige bei 9 Uhr gemeint ist. Das Ablesen der gestoppten Sekunden und Minuten erfolgt über die zentrale Chronographensekunde, bzw. die Minutenanzeige des Hilfszifferblatts bei 3 Uhr. Für eine zusätzliche Ablesegenauigkeit der gestoppten Sekunden sorgt die zusätzliche Unterteilung der äußeren Sekundenskala mit fünftel Sekundenstrichen, auch wenn der Sekundenzeiger nicht exakt auf der jeweiligen Markierung stehen bleibt.


Hanhart 417 ES Moby Preis
Aber so etwas sollte einen Leichtmatrosen der Neuzeit ja nicht stören, sollte er sich zum Erwerb solch eines optisch sehr gefälligen, geschichtsträchtigen und literarisch belegten Moby Dick Chronographen entschließen. Insbesondere, da für den Preis jeder der unlimitiert aufgelegten Hanhart 417 ES Moby Dick Chronographen mit hellbraunem Lederband und Dornschließe mit historischem Hanhart Logo ein moderater Preis von 1.940,- Euro aufgerufen wird.
Sollten Sie sich nun, solchermaßen literarisch angestachelt, zu Größerem entschließen, können wir Sie an dieser Stelle auf die Online-Plattform ZVAB Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher hinweisen. Dort können sie sich zum zarten Preis von EUR 81.203,57, plus 11,68 Versandkosten, die Erstausgabe von Herman Melvilles Roman Moby Dick zulegen. Als Leser aller 800 Seiten kann ich Ihnen jedoch versichern, dass der Spaßfaktor des Hanhart Moby Dick Chronographen in einem direkten Vergleich deutlich vorne liegt. Womit wir schon wieder am Vergleichen wären.

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