Farbe bei Uhren

Grün, Blau oder Rot? Ein farbiges Zifferblatt bringt Dynamik

Mit diesen weiteren Modellen kommen Sie auch raus aus dem einerlei eines weißen Zifferblatts. Ob blaues Zifferblatt, rotes Zifferblatt oder grünes Zifferblatt: Ein farbiges Zifferblatt bringt Energie ans Handgelenk. Wir haben schöne Beispiele für Sie ausgesucht.

von | 12.03.2019

Ist Blau das neue Schwarz?

Auch Uhren wollen mit der Zeit gehen. Warum also nicht einen Farbtupfer oder sogar mehr ans Handgelenk bringen. Dies geht leicht. Ob blaues Zifferblatt, grünes Zifferblatt oder rotes Zifferblatt – die vorgestellten Armbanduhren sind gleichermaßen schön und wirken sehr agil. Nicht zuletzt deshalb, weil sie kein klassisch weißes Zifferblatt haben. Hier kommen unsere Favoriten. 

Ein überseeischer Tourbillon-Wirbelwind

Vacheron Constantin Overseas, so heißt die sportliche Uhrenlinie von einer der ältesten Schweizer Uhrenmanufakturen. Dabei stand die Marke Vacheron lange für sehr konservative und extrem unauffällige Uhren. Ganz anders die neue Overseas. Hier präsentiert sich das blaue Zifferblatt, nur vom Zifferblatt-Ausschnitt des Tourbillons unterbrochen, im strahlenden Blau.

Ein rundes Fenster bei „6“ umrahmt den erstmals in dieser Uhrenlinie verbauten Drehgang des Automatikkalibers 2160. Der ultraflach ausgeführte Kaliber-Mikrokosmos mit 80 Stunden Gangautonomie besteht aus 188 Komponenten. Dabei spannt eine peripher drehende Schwungmasse aus 22-karätigem Massivgold die Zugfeder. Zur Befestigung des Stahlgehäuses mit Sichtboden liefert die Genfer Manufaktur gleich drei Armbänder mit: Gliederband, Kautschuk und Alligator. Die hohe Qualität der Konstruktion, Ausführung und Regulierung der Overseas von Vacheron Constantin bezeugt ein Genfer Siegel. Und sicher die Freude der Träger dieser Uhr.

Ein Blaues Zifferblatt wie ein Kunst-Werk

Nicht ganz erstaunlich hat Greubel Forsey dieses uhrmacherische Kunst-Werk mit Platingehäuse Greubel Forsey Art Piece Edition Historique getauft. Wie es bei Kunstwerken üblich ist, ist Mangelwirtschaft die Rede. So auch bei dieser Luxus-Uhr, denn es wird hiervon insgesamt nur elf Exemplare geben.

Den blauen Teil des aufwändig gestalteten blauen Zifferblatts dominiert ein Doppeltourbillon mit Umlaufzeiten von einer und vier Minuten. Eines der Drehgestelle ist um 30 Grad geneigt. Allein für den Drehgang benötigt die kleine, aber hochfeine Manufaktur 130 Teile. Zusammen bringen sie nicht mehr als 1,12 Gramm auf die Waage. Pro Stunde vollzieht die ständig im Kreis bewegte Unruh dabei 21.600 Halbschwingungen. Das gesamte Handaufzugswerk besteht aus 475 aufs Edelste feinbearbeitete Komponenten. Zwei Zugfedern speichern Energie für drei Tage ununterbrochene Funktion. Neben den Stunden und Minuten stellt dieser Zeitmesser auch noch die aktuell verbleibende Gangreserve dar.
Ob Grün dem allgegenwärtigen Blau über kurz oder lang den Rang ablaufen kann, lässt sich noch nicht absehen. Aber die Farbe der Hoffnung ist auf jeden Fall im Kommen. Ebenso die, einmal eines dieser Uhr-Kunstwerke zu besitzen.

Es geht auch ohne

Die Frage, ob ein Zifferblatt tatsächlich Ziffern braucht, beantwortet H. Moser & Cie. im Fall des neuen H. Moser & Cie. Endeavour Tourbillon Concept Cosmic Green  mit einem klaren Nein. Was schon einmal überrascht. Denn das Prinzip analoger Zeitanzeige besteht schließlich darin, dass sich die Stunden und Minuten aus der Stellung von Zeigern zueinander wahrnehmen lassen. Hiervon gibt es aber nichts.
Also einzige Orientierungshilfe dient in diesem Fall ein kreisrunder Zifferblattausschnitt bei „6“. Im ihm dreht das fliegend gelagerte Minutentourbillon des Manufakturkalibers HMC 804 seine Pirouetten. Die Besonderheit des Drehgangs besteht darin, dass er als Modul konzipiert wurde und deshalb separat vom eigentlichen Uhrwerk ausgebaut, gewartet und reguliert werden kann.
Die Unruh der Endeavour Tourbillon Concept Cosmic Green oszilliert mit drei Hertz. Für regelmäßigen Energienachschub in beiden Drehrichtungen sorgen ein Rotor und ein Automatikgetriebe mit Klinkenwechsler.
Die Edition dieser so außergewöhnlichen wie ungewöhnlichen H. Moser & Cie. mit Sichtboden-Weißgoldgehäuse ist auf 50 Exemplare beschränkt.

Ein Kosmopolit mit grünem Zifferblatt 

Im Laufe der Zeit verändert sich echte Bronze. Die Oberflächen-Oxidation bringt bei der Montblanc 1858 Geosphere aber auch eine interessante Individualität mit sich. Als feste Größe erhalten bleibt dagegen das rauchiges, stets grünes Zifferblatt. Unübersehbar kündet es von den Fähigkeiten, die Zeit in mehreren Hemisphären darzustellen.

Möglich machen es das als Motor agierende Automatikkaliber MB 29.25. Auf seiner Vorderseite trägt das Eta 2892-A2 Kaliber eine selbst entwickelte Kadratur. Neben dem Minutenzeiger steuert die tickende Basis einen unabhängig in beiden Richtungen verstellbaren Lokalzeit-Stundenzeiger an. Ihm folgt das Fensterdatum.
Wahrhaft unübersehbar präsentieren sich bombierte Repräsentanten der beiden Hemisphären von Mutter Erde. Beide drehen in unterschiedlichen Richtungen und bilden so die 24 Standard-Zeitzonen ab. Ein 12-Stunden-Zeiger bei „9“ bewahrt unterwegs die Heimatzeit. Das bis zehn bar wasserdichte Gehäuse mit Titanboden und Keramik-Glasrand misst 42 Millimeter.

Etwas Grünes aus Glashütte

Das innovative Unternehmen Mühle Glashütte wartete bereits 2018 mit der neuen  Mühle Glashütte Panova Blau auf. Ein Jahr später zeigte das Familienunternehmen nun auf der Münchner Inhorgenta Messe eine weitere Variante in Form der Mühle Glashütte Panova Grün. Trotz des sachlichen Auftritts ist das sportives Flair des grünen Zifferblatts dieses Zeitmessers sofort erkennbar.

Die Wasserdichte des Edelstahlgehäuses mit 40 Millimeter Durchmesser, kratzfestem Saphirglas und Schraubkrone reicht bis zu zehn bar Druck. Wer durch den Sichtboden blickt, erkennt im Inneren das bewährte Automatikkaliber Sellita SW 200 mit vier Hertz Unruhfrequenz und circa 38 Stunden Gangautonomie.
Am Unruhkloben zeigt sich die für Mühle Glashütte charakteristische Spechthals-Feinregulierung für den Rückerzeiger. Die Regulierung des Uhrwerks erfolgt dabei in sechs Lagen. Insgesamt möchte man aber Nachgehen vermeiden. Progressive ist auch das Armband. Es ist aus Textil und hält den Zeitmesser zuverlässig am Handgelenk.

Lackkunst aus Japan 

Mit dem Wort Urushi verknüpft sich in Japan eine lange Tradition. Etwa 6.000 Jahre reichen die Wurzeln dieser asiatischen Lackkunst zurück. Als Rohstofflieferant dienen Bäume rund um die Stadt Joboji am Fuße des Berg Iwate. Unter farblosem „Suki-Urushi“-Lack sind Muster des bekannten Berges sichtbar.

Ebenso prächtig sind dreidimensionalen Indexe des roten Zifferblatts der Grand Seiko. Sie werden ebenfalls von Hand aufgemalt. Im Gehäuse der Grand Seiko SBGK002 mit dem rotgoldenen Zifferblatt tickt das Handaufzugskaliber 9S63. Dabei handelt es nach acht Jahren um die erste Neuentwicklung der Techniker und Uhrmacher im Shizukuishi Uhrenstudio nahe dem Mount Iwate.

Beständig ist auch die Unruh dieser Armbanduhr mit Urushi-Zifferblatt und sie oszilliert mit vier Hertz. Aus eigener Seiko-Fertigung stammt ebenfalls die Unruhspirale. Ausreichend ist das Federhaus, denn es speichert Energie für 72 Stunden Gangautonomie. Wie viel davon noch zur Verfügung steht, zeigt wiederum eine Gangreserveindikation bei „3“. Von höchster Präzision ist auch das gesamte Uhrwerk. Die Regulierung kommt auf eine maximale tägliche Gangabweichung von -3 bis +5 Sekunden. Streng reglementiert ist leider auch die Produktion dieses Lackkunstwerks, sie endet nach 150 Exemplaren endet.

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