Der Schweizer Swatch Konzern hat wegen der Coronavirus-Pandemie im vergangenen Jahr rote Zahlen geschrieben. Es sei der erste Verlust seit der Gründung in den 1980er Jahren gewesen, bestätigte ein Firmensprecher. Unter dem Strich betrug der Swatch Verlust 53 Millionen Franken (49 Mio Euro), nach einem Gewinn von 748 Millionen Franken im Jahr 2019, wie das Bieler Unternehmen berichtete. Der Umsatz ging zu aktuellen Wechselkursen um 32,1 Prozent auf 5,6 Milliarden Franken (5,2 Mrd Euro) zurück.
Swatch litt, weil vielerorts Geschäfte zur Pandemie-Eindämmung geschlossen wurden und der Reiseverkehr einbrach. Zum Konzern gehören eine Vielzahl an Marken. Dies sind Omega, Longines, Tissot, Rado, Glashütte, Union Glashütte, Breguet, Harry Winston, Jaquet Droz, Blancpain, Léon Hatot, Balmain, Swatch, Calvin Klein und Flik Flak. Mit dem Konzern verbunden ist jedoch auch die ETA Gruppe, der weltgrößte Produzent und Lieferant von Rohwerken, der als Zulieferer natürlich von der Krise der Schweizer Uhrenindustrie mit betroffen ist.
Swatch Konzern
Die Swatch Gruppe rechnet aber für 2021 mit deutlich besseren Geschäften. Nach dem schweren Einbruch im 1. Halbjahr sei es im 2. Halbjahr 2020 bereits wieder aufwärts gegangen. In Märkten wie Deutschland oder Großbritannien habe es trotz erneuter Geschäftsschließungen einen starken Dezember gegeben. In diesem Jahr könnten die Umsätze in Lokalwährungen gemessen an das Niveau von 2019 herankommen, hieß es. Der Auftragsbestand im Produktionsbereich habe Ende 2020 nur noch vier Prozent unter dem Vorjahr gelegen.
Die gesamte Schweizer Uhrenindustrie erlebte wegen der Pandemie einen heftigen Einbruch, wie der Branchenverband FH am Donnerstag berichtete. Es wurden im Jahr 2020 Uhren im Wert von 17 Milliarden Franken exportiert – ein Rückgang um fast 22 Prozent gegenüber 2019. In der Finanzkrise 2009 lag der Rückgang knapp über 22 Prozent. Im zweiten Quartal 2020 erlebte die Branche einen Einbruch um 61,6 Prozent. Es sei dann aufwärts gegangen, und dies sei «ausschließlich China zu verdanken». China legte im Gesamtjahr um 20 Prozent zu, Exporte nach Deutschland gingen um 21,4 Prozent zurück.
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