Ob Seiko Presage Classic Series SPB463 oder die Schwestermodelle Presage SPB465, SPB467, SPB469 und SPB471: Der große japanische Uhrenhersteller Seiko setzt recht konsequent auf ein breites Angebot, dass neben Taucheruhren und sportlichen Chronographen auch attraktive Dresswatches umfasst.
Dies geschieht, ohne dass etwa die Anzahl an Neulancierungen der Seiko 5 Sports Serie oder Prospex Taucheruhrenlinie reduziert werden würde. Vielmehr möchte der japanische Uhrenhersteller aufzeigen, dass er sowohl was Design, Funktionalität und Werktechnik, als auch Zifferblatt- und Werkveredelung betrifft, für jeden Uhrenliebhaber etwas in petto hat.
Außerdem werden für eine leichtere Orientierung der Konsumenten die Uhren, ihrer jeweiligen uhrmacherischen Kompetenz und dem betriebenen Aufwand folgend, in 3 nach außen kommunizierte Marken strukturiert. Die Marke Seiko bietet hierbei das breiteste Segment und eine Vielzahl von sportlichen wie klassischen Zeitmessern. Im Stil historisierend, jedoch aufwendiger in ihrer Herstellung ist die ebenfalls im Ausbau befindliche Marke King Seiko.
Klar im Luxussegment positioniert ist schließlich die Marke Grand Seiko, die mit ihren hochwertigen Zeitmessern und ihrem hohen Anteil an Handarbeit keinen Vergleich scheuen muss. Dabei versucht Seiko in der Gestaltung aller drei Marken durch kleine optische Details stets eine „japanische“ Handschrift der immerhin 1881 gegründeten japanischen Uhrenmarke zu wahren.
Seiko Presage Classic Series
Diese strategische Ausrichtung zeigt sich auch bei den 5 im März 2024 lancierten Seiko Presage Classic Series Modellen. Die Modelle Seiko Presage Classic SPB463 und Seiko SPB465 wie auch das Modell Seiko SPB467 sind konventionelle Drei-Zeiger-Uhren, die nebst Zentralsekunde über eine Datumsfunktion verfügt.
Im Gegensatz dazu zeigt sich das Design der beiden Uhren Seiko SPB469 und Seiko SPB471 einerseits progressiv-offenherzig und mit ihrem, einst von Frederique Constant eingeführten, Open-Heart-Zifferblatt und dem damit möglichen Blick ins Werk bei 9 Uhr, sowie einer tiefergelegten 24 Stunden-Anzeige bei 6 Uhr.
Andererseits sind stehen die schön gearbeiteten Oberflächen der beiden Open-Heart-Modelle wie auch die Farbigkeit und Textur der drei erstgenannten Seiko Presage Classic Series Modelle für klassische japanische Uhrmacherei mit ihrer hervorgehobenen Bedeutung des Zifferblatts.
Seiko Presage Classic
Worin die Eigenheiten der Presage Classic Serie liegen, zeigt sich, wirft man einen intensiven Blick auf die 40,2 mm großen und 13 mm hohen Uhren aus Edelstahl. Deren stählerne Gehäuseoberflächen sind teilweise satiniert, teilweise poliert und über dem Zifferblatt wölbt sich, von einem schmalen glatten Stahlring gehalten, das entspiegelte Uhrglas. Dreht man die Uhr zur Seite, zeigt sich auf der geriffelten Krone das geprägte „S“ des Seiko Logos. Wendet man die Uhr ganz, sieht man unter dem bis zu 100 Meter wasserdichten gläsernen Boden das von Seiko neu überarbeitete Kaliber 6R55.
Trotz der nicht gerade flachen Bauhöhe von 13 mm wirken alle Modelle am Handgelenk jedoch eher schmal und unauffällig. Möglich macht Seiko dies, in dem es die Flanken des Gehäuses wie auch die Anstöße abrundet und sowohl den verschraubten Gehäuseboden wie auch das bombierte Uhrglas nach innen rückt, wodurch die Uhren deutlich flacher wirken.
Seiko Presage Classic Series SPB463, SPB465 und SPB467
Die drei klassischen Dreizeigeruhren Presage SPB463, SPB465 und SPB467 verfügen allesamt über lackierte Zifferblätter, deren subtile, erst beim näheren Hinsehen erkennbar strukturierte Oberfläche sich an der Oberfläche japanischer Stoffe orientiert. Dies gilt auch für die Farbe der Zifferblätter, die allesamt eine sehr dezente, natürliche Farbigkeit aufweisen, die an die Oberflächen japanischer Alltagsgegenstände erinnern.
In Japan spricht man beim Farbton des Presage Classic Modells SPB463 von einer shiro-iro-Farbigkeit, die an die helle Farbe von Flachs oder Naturseide erinnert. Die Farbe der Seiko SPB465 hingegen wird in Japan sensaicha genannt. Dieser seit Jahrhunderten existierende grüne Farbton würde in Europa wohl am ehesten als ein tiefes Moos- oder Wald-Grün bezeichnet werden.
Die Farbe des dritten Modells Seiko Presage Classic SPB467 nennt man auf Japanisch araigaki. Der Farbton würde hierzulande am ehesten als Lachsfarben bezeichnet werden, wobei der Farbton araigaki weniger ins Orange geht. Alle drei Zifferblattoberflächen weisen eine körnige, das Licht leicht absorbierende Oberfläche auf, was den Zifferblättern einen matten Glanz verleiht.
Passend zum unaufgeregten Farbton der drei Presage Classic Modelle verfügen alle Uhren über applizierte, schlichte wie zahlenlose Indexe ohne Leuchtmasse, wobei die gleichfalls einfach gehaltenen Metall-Zeiger, die Wölbung des Uhrglases aufnehmend, zum äußeren Zifferblattrand hin leicht abfallend gestaltet sind.
Wie aus dem Lehrbuch wurden von Seiko die Zeigerlängen konzipiert und umgesetzt. Der Stundenzeiger endet am Beginn des Stundenindexes, der Minutenzeiger hat die Länge der Indexe und endet vor dem Minutenring, während die Länge des Sekundenzeigers exakt auf den Anfang der Minutenanzeige deutet. Entsprechend gut sind Stunde, Minute und Sekunde ablesbar. Allenfalls das Datumsfenster hätte für ein besseres Ablesen etwas mehr Raum verdient.
Presage Classic Series Werk
Die Zeitmessung der drei Uhren Seiko Presage Classic Serie SPB465, Seiko Presage Classic Serie SPB463 und Seiko Presage Classic Serie SPB467 übernimmt das bereits erwähnte Seiko Automatikwerk 6R55. Das lediglich bei 3Hz oder 21.600 Halbschwingungen arbeitende, natürlich inhouse hergestellte Werk mit Sekundenstopp wurde von Seiko leicht modifiziert und bietet nun eine Gangreserve von bis zu 3 Tagen oder 72 Stunden, womit auch ein Ablegen der Uhr am Wochenende ohne Nachstellen problemlos möglich ist.
Der Preis für die drei klassischen Dresswatches mit Japanisch inspiriertem Zifferblatt beträgt 990 Euro und die Uhren, die mit einem mehrreihigen Stahlband mit Faltschließe und Druckknopfverschluss ausgeliefert werden, sind ab Juni erhältlich.
Seiko Presage Classic Series Semi-Skeleton
Auch wenn die Seiko Presage Classic Modelle stets auf alte japanische Handwerkskünste verweisen, muss das ja nicht heißen, dass die Moderne bei der Gestaltung der Uhren außen vorbleibt. Dies zeigen die beiden Modelle Seiko SPB 469 und Seiko SPB471, die zwar eine konventionelle Zifferblattoberfläche aufweisen, jedoch bei 9 Uhr einen runden Zifferblattausschnitt aufweisen, wie ihn einst Frederique Constant mit seinem Modell Open-Heart einführte.
Seiko SPB 469 und SPB471
Überdies verfügen die beiden Uhren bei 6 Uhr über eine zusätzliche zweite Zeitzonenanzeige. Diese ist auf einem vertieften Hilfszifferblatt in Form einer 24-Stunden-Anzeige angelegt. Während sowohl das Shi-Iro-, also Leinen-farbene, also auch sumi-iro-farbene Zifferblatt, das in seinem Grau-Schwarz an die Klostergewänder japanischer Mönche erinnern soll, eine radiale Schraffur aufweisen, sind die Totalisatoren der 24-Stunden-Anzeige ohne Schraffur angelegt, was das Ablesen der 24-Stunden-Anzeige erleichtert.
Seiko Kaliber 6R5J
Die Zeitmessung sowie die zusätzliche 24-Stundenanzeige der Modelle SPB469 und SPB471 übernimmt das ebenfalls automatische Kaliber 6R5J, das wie das Kaliber Seiko 6R55 über eine Gangautonomie von bis zu 72 Stunden verfügt. Unter dem gläsernen, bis 100 Meter wasserdichten Gehäuseboden zeigen sich in gleicher Weise die schraffierten Oberflächen des Werks, wie der goldfarbene Rotor des beidseitig energiegewinnenden Automatikaufzugs.
Seiko Presage Classic Series
Erhältlich sind die unlimitiert erhältlichen Modelle Seiko Presage Classic Serie Open-Heart SPB471 sowie Seiko Presage Classic Serie Open-Heart SPB469 mit dem gleichen, mehrreihigen, teils matt satiniert, teils glänzend poliertem Metallarmband mit Faltschließe zum Preis von 1.230 Euro.
Wobei auch hier gilt, dass die Uhren erst ab Mitte Juni im Handel erhältlich sein werden. Aber Vorfreude, soll ja bekanntlich die schönste Freude sein.
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