Chrono Sapiens: Thierry Stern Interview über die Patek Philippe Alarm Travel Time Minutenrepetition

Thierry Stern und der Klang der Patek Philippe Alarm Travel Time Minutenrepetition!

Thierry Stern hatte das richtige Gespür für die passende Uhr zum passenden Zeitpunkt. Die Patek Philippe Alarm Global Time wird auf absehbare Zeit nur mit langer Wartezeit zu erhalten sein. Was gut für Patek und die Uhr ist.

von | 01.04.2019

Lieber Thierry Stern, wie kam es denn zur neuen Patek Philippe Alarm Travel Time?

Thierry Stern: Ich habe immer gedacht, es könnte ziemlich gut sein, eine Armbanduhr mit Wecker zu haben. Aber diese Uhr sollte nichts Normales sein, sondern einen richtig guten Klang vorweisen. Und genau das war nicht einfach. Schon als wir anfänglich über das Projekt nachdachten, wurde uns sehr schnell bewusst, dass das eine teure Angelegenheit wird.

Worin besteht das Besondere?

Mir schwebte etwas analog zu einer Minutenrepetition vor. Das ist eine der aufwändigsten Komplikationen in der mechanischen Uhrmacherei. Und spätestens dann erahnt man die damit verknüpfte Komplexität. Allein schon von der Anzahl der Teile bewegen wir uns bei der neuen Referenz 5520 im Bereich eines Minutenschlagwerks.
Aber gerade weil eine Minutenrepetition so schön klingt, habe ich beschlossen, dass wir solche eine Armbanduhr mit Alarmfunktion entwickeln und fertigen.

Aber die Patek Philippe Alarm Travel Time Referenz 5520 schaut gar nicht aus, wie eine Ihrer klassischen Minutenrepetitionen

Ja, ich wollte ganz bewusst etwas Jüngeres haben. Deswegen haben wir an unsere Pilotenuhr gedacht. Die ist ziemlich schön und vor allem praktisch, wenn man reist. Wir haben bereits so viele Armbanduhren mit Minutenrepetition und klassischem Gehäuse produziert. Und genau das wollten wir in diesem Fall zunächst einmal nicht mehr. Andererseits ist es keineswegs einfach, eine Armbanduhr mit vier markanten Bedienelementen so zu gestalten, dass am Ende etwas gut Aussehendes herauskommt.

Technisch unterscheidet sich die Referenz 5520 ja auch von herkömmlichen Armbandweckern

Ja, weil ich einen wirklich genau definierbaren Alarm-Zeitpunkt wünschte. Deswegen haben wir uns für 15-Minuten-Abschnitte entschieden. Hier löst der Wecker jeweils auf 30 Sekunden genau aus. Für mich ist es unnötig, einen Wecker beispielsweise auf sieben Uhr siebenundzwanzig Minuten einzustellen.

Die Einstellbarkeit der Weckzeit und ihre Ablesbarkeit ist ebenfalls neu

Einfache Ablesbarkeit stand für mich ganz oben. Bislang haben wir die Pilotenuhr ja nur mit Zeigern gemacht. Und da habe ich gesagt, warum nehmen wir keine digitale Indikation mit Fenstern zum Einstellen der Weckzeit. Das war mehr als logisch. Warum, das weiß ich gar nicht so genau. Aber ich wollte das ganz einfach so.

Wann kamen Ihnen diese Gedanken?

Das war vor ungefähr fünf Jahren. So eine Entwicklung dauert seine Zeit, wenn es am Ende wirklich gut, funktional und auch zuverlässig sein soll. Niemand möchte unterwegs Probleme mit seiner Uhr haben. Wenn eine Uhr bei Patek Philippe fertig ist, bedeutet das auch die vorherige lückenlose Prüfung aller Aspekte. Wir können sie herstellen, liefern und im Fall des Falles auch reparieren.

Dann ist sie sozusagen perfekt ?

Perfekt vielleicht nicht, denn es findet sich immer etwas, das sich nochmals verbessern lässt. In Uhren wie der Referenz 5520 gibt es derart viele Komponenten, dass das eine oder andere doch mal Schwierigkeiten bereiten kann. Aber wir sind Profis und bekommen die Dinge letzten Endes dann immer sehr ordentlich hin.

Alles neu

Diese neue Armbanduhr hat die Patek Philippe Alarm Travel Time einen betont frischen und sportlichen Auftritt. Auf den ersten Blick erscheint sie nicht wie eine Patek Philippe. Auch sieht man ihr den immensen Wert bei oberflächlicher Betrachtung nicht sofort an.

Genau das war unsere Absicht. Und das ist auch sehr wichtig. Unsere Kunden wollen nicht das Glitzernde oder Schillernde. Deshalb haben wir gesagt, die 5520 passt beim Reisen problemlos auch zu Jeans. Womit ich nicht ausschließen möchte, dass wir in der Zukunft auch eine klassische Uhr mit diesem komplizierten Werk machen werden. Das kann durchaus sein. Aber ich wollte erst einmal sehen, ob diese Art von Komplikation überhaupt ein Erfolg wird. Deswegen habe ich noch keine richtige Vision, wohin die gestalterische Reise eines Tages noch gehen könnte. Dazu ist es einfach noch zu früh. Jedenfalls finden viele unserer Konzessionäre und auch etliche Journalisten diese Armbanduhr einfach gut.

Aber es wird gestalterische Varianten geben …

… ich gehe davon aus, dass Sie eines Tages eine Calatrava oder ein anderes Modell mit dieser Komplikation sehen werden.

Haben Sie sich bei der Erst-Edition bewusst für Platin als Gehäusematerial entschieden?

Ja. Zum einen ist Platin sehr dezent. Und zum anderen sind unsere Stückzahlen bei dieser Referenz sehr begrenzt. Auch wenn wir eine eher jugendlich wirkende Armbanduhr machen, bleibt sie trotzdem immer eine Patek Philippe. Platin ist deshalb genau richtig. Stahl wollte ich nicht für eine derartige Uhr. Weißgold hätten wir auch machen können. Aber bei derart geringen Stückzahlen halte ich Platin für optimal.

Der Erfolg ist, wie man am Patek Philippe-Stand hören kann, ja sensationell. Viele Händler wollen zwei oder gleich drei dieser Uhren haben. Ist sie zu niedrig eingepreist?

Natürlich war der Preis für mich auch sehr wichtig. Ich denke, dass wir mit rund 205.000 Euro durchaus richtig liegen. Es gab sogar Konzessionäre, die gesagt haben, dass diese Uhr zu billig ist. Sie könnten diese Referenz auch für 250.000 Euro verkaufen. Aber ich möchte dieses Spiel nicht. Wenn die Kalkulation rund 200.000 Euro ergibt, dann sind es 200.000. Basta!

Dem ist seitens Uhrenkosmos.com nichts hinzuzufügen.
Allenfalls dass Sie unter diesem Link alle Infos zur neuen Patek Philippe Alarm Travel Time finden

Diese Uhr ist Luxus pur.

Diese Uhr ist Luxus pur. Aber nur für Kenner. Kann es etwas Schöneres geben?

Eine feine Uhr. Mehr muss man nicht sagen. Allenfalls zuhören.

 

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