Alles hat seine Zeit
Jérôme Lambert, das steht außer Zweifel, liebt mechanische Uhren über alles. Das hat er bei Jaeger-LeCoultre bewiesen, bei A. Lange & Söhne und während der zurückliegenden vier Jahre auch bei Montblanc.
Elektronik und Verbundenheit mit dem Smartphone sind für den studierten Betriebswirt aber auch keine Fremdwörter. Das hat er mit dem Montblanc e-strap bewiesen, welches sich zusätzlich zur Uhr am Armband befestigen lässt und Informationen vom Telefon zum Handgelenk liefert. „Zu Montblanc“, so sein Credo, „passt das e-strap ausgesprochen gut, denn trotz großer Tradition fühlt sich die Marke auch in der Moderne wohl. Mit diesem Accessoire erweitern wir die Funktionalität existenter Uhren, bieten wir etwas Additives zum klassischen mechanischen Timewalker. Wir ersetzen ihn also nicht durch Elektronik, die möglicher Weise schon nach 18 Monaten wieder veraltet ist.“
Allerdings, und daran störten sich eingefleischte Connected-Freaks, bot das einzeilige monochrome Display nur vergleichsweise wenige Informationen zum Beispiel Textnachrichten oder die Telefonnummern von Anrufern. Mit der brandneuen „Summit“, einer echten Smartwatch, die am 16. März 2017 in London debütiert, beschert Jérôme Lambert der Manufaktur folglich noch ein Abschiedsgeschenk. Bekanntlich verabschiedet er sich Ende März an die Spitze der Richemont-Zentrale in Genf.
Oldie oder Newcomer? Erst der zweite Blick zeigt es
Man muss schon zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass es sich beim smarten Newcomer nicht um einen klassischen 1858 Monopusher Chronographen handelt. An ihn nämlich erinnern das in Edelstahl oder auch in Titan erhältliche Gehäuse, einige Zifferblattvarianten und vor allem das bombierte Saphirglas der ersten Smartwatch von Montblanc. Der klassische Auftritt des 46 Millimeter großen Instruments ist währenddessen ganz bewusst gewählt. Denn es soll eine möglichst breite Zielgruppe ansprechen. Menschen mit einer Passion für Retrolook kommen also voll auf ihre Kosten. Beim stilgerecht gewölbten Saphirglas handelt es sich übrigens um eine echte Weltpremiere bei Smartwatches.
Drinnen: Der letzte Schrei
In das schlichte runde Gehäuse haben die Techniker aber den letzten Stand kommunikativer Elektronik verpackt. Und zwar den Qualcomm Snapdragon Wear 2100 Prozessor. Das Chipset von Qualcomm Technologies gewährleistet ein Durchhaltevermögen der Summit von einem ganzen Tag. So lange kommt der Akku auch ohne Nachladen aus. Die Zufuhr frischer Energie erfolgt dann mit Hilfe einer Ladeschale. Als Software nutzt der Chip Android Wear 2.0, welche iOS-kompatibel ist. Hierfür kooperieren die Hamburger mit dem kalifornischen Riesen Google.
Features, die das Leben leichter machen – oder komfortabeler
Nun zur Funktionalität des digitalen Mitglied der 1858-Kollektion, welches logischerweise einen Touch-Screen und ein AMOLED-Display besitzt. Dank eingebautem Mikrophon können die Besitzer ihren Google Assistenten zur Erlangung unterschiedlichster Informationen direkt ansprechen. Auch Übersetzungen, das Diktieren von eMails, Sprachnachrichten und das Vormerken von Terminen sind auf diese Weise möglich. Die Benutzeroberfläche der Summit bietet ferner eine Tastatur. Sie erkennt Handschrift und natürlich Fingerstriche.
Der neue Personal-Trainer, Stadtführer und DJ in einem
Ohne Fitness-Features geht es heutzutage selbstverständlich auch nicht. Zu diesem Zweck ist die Rückseite so ausgelegt, dass die Puls- und Herzfrequenz mit für gegenwärtige Smartwatch und Wearable-Verhältnisse optimaler Genauigkeit erfasst, gespeichert und dargestellt wird. Ein speziell entwickeltes Sportuhr-Zifferblatt offeriert tägliche Fitness-Programme. Darüber hinaus ist jedes Teil standardmäßig mit derRuntastic-App zur unkomplizierten Herzüberwachung ausgestattet.
Erwähnenswert auch die Kooperation mit dem Fahrdienstleister Uber und der bereits geladene Stadtführer Foursquare. Bordkarten können auch aufs Display geholt werden. All das erleichtert Kosmopoliten das Leben.
Mit Hilfe der Google play Musik App lassen sich die Lieblingslieder in den Summit-Speicher laden und ohne Smartphone auf einen Bluetooth-Kopfhörer oder Verstärker übertragen. Neben Bluetooth ist übrigens auch die direkte Verbindung per Wireless LAN ins Netz möglich.
Das Display ist zügig personalisier- und mit individuellen Einstellungen dem Lebensstil und Vorlieben anpassbar. Chronographen- oder drei-Zeiger-Look gefällig? Kein Problem! Stoppen lässt sich auf die Hundertstelsekunde genau. Alarmfunktion ist gleichfalls mit an Bord. Und einen kompletten Display-Blackout gibt es -so lange Strom vorhanden ist- auch nicht.
Nix von der Stange
Wem das immer noch nicht reicht, der kann sich durch einen ebenfalls angebotenen Service in Zusammenarbeit mit Montblanc ein „maßgeschneidertes” Zifferblatt gestalten lassen. So etwas hat natürlich seinen Preis. Ab 15.000 Euro ist Mann ein hundertprozentiger Smartwatch-Individualist.
Mit dem Erwerb der Summit erhält Mann mehr als 300 verschiedene Montblanc Wearable-Kombinationen. Montblanc bietet vier verschiedene Gehäuse (schwarz beschichteter Stahl, Stahl mit schwarz beschichteter Lünette, Stahl pur und Titan pur. In allen Fällen besitzt die Schale einen Kronendrücker à la 1858 Chronograph. Dazu gibt es acht verschiedene Armbänder von sportlichem NATO-Stil bis elegantem Kalbsleder aus der eigenen Manufaktur in Florenz.
Mix and match mit Hilfe vom Konfigurator
Der Verkauf startet im Mai 2017 zwei Wochen lang exklusiv über die Online-Plattform Mr. Porter. Danach ist die Summit auch über die Montblanc Internetseite sowie die Boutiquen und alle anderen Montblanc Vertriebskanäle erhältlich. Ein Konfigurator hilft beim Zusammenstellen der passenden Smartwatch. Die Preise starten bei 890 Euro.
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