Ricardo Guadalupe: Der Designer Many Iriarte von Fuente hat einen wesentlichen Bestandteil zum Gelingen dieses Projekts beigetragen. Er gestaltete unter anderem die Tabakblatt-Gravuren im Glasrand und andere Details, die die Bezüge zum Chateau Fuente herstellen. Auch das spezielle Zifferblatt hat er sich ausgedacht.
Was hat Hublot beigesteuert?
Ricardo Guadalupe: Wir haben die Ideen angepasst und danach in die Praxis umgesetzt. Bei der Herstellung mussten wir darauf achten, dass sich der Preis trotz sehr strenger Limitierung in den gebotenen Grenzen hielt.
In welchen Regionen bewegt sich der Preis?
Ricardo Guadalupe: Das geht bei gut 13.000 Euro für die Titan-Version los. Keramik kostet 1.000 Euro mehr und King Gold liegt bei rund 30.000 Euro. Wir haben darauf geachtet, dass der Wert nicht nur durch das Uhrwerk entsteht, sondern auch durch ein spezielles Gehäuse, das Armband und das blaue Zifferblatt. Abgesehen davon kommt die Uhr in einem Etui, das sich als Zigarren-Humidor verwenden lässt.
Wie lange hat die Arbeit an dieser Uhr gedauert?
Ricardo Guadalupe: Wenn ich richtig überschlage, waren es ungefähr 18 Monate.
Das erscheint mir reichlich viel, denn in der Uhr tickt ja kein spezielles Werk.
Ricardo Guadalupe: Ja, es gab einige Probleme mit der Gravur.
Zum Beispiel?
Ricardo Guadalupe: Die Handgravur der Tabakblätter hätte den anvisierten Kostenrahmen komplett gesprengt. Also mussten wir eine geeignete Lasergravur suchen und finden. Dazu einen Partner für die gesamte Finissage des Gehäuses. Das Resultat kann sich aber sehen lassen.
Für die Keramik-Version trifft das aber nicht zu.
Ricardo Guadalupe: Nein, das Material ist zu hart für eine Gravur. Wir suchen noch nach Möglichkeiten, wurden aber bislang noch nicht fündig.
Ricardo Guadalupe: Das ist zugegebenermaßen nicht einfach, denn unsere Boutiquen reißen sich um die Uhren. Wir werden die Uhren wohl hauptsächlich hier in Santo Domingo verkaufen, und Carlos Fuente wird dabei mitreden. Ich kann aber auch schon ankündigen, dass es sich um ein Erinnerungsstück zu 20 Jahre Arturo Fuente Opus X handelt. Im Oktober werden wir in Hongkong oder Vietnam ein kommerzielleres Produkt vorstellen. Zu einem günstigeren Preis, versteht sich.
Die geplante Auflage?
Ricardo Guadalupe: 500 Uhren.
Hublot pflegt seine Partnerschaften langfristig anzulegen. Das gilt ganz offensichtlich auch für Arturo Fuente. Lässt sich schon prognostizieren, was mittelfristig an Uhren kommen wird?
Ricardo Guadalupe: Definitiv nicht. Wir arbeiten nach Gefühl und Instinkt, schufen erfolgreich die erste und zweite Edition. Nun stellen wir die dritte Version einer Fuente-Armbanduhr vor, die, wie es aussieht, ebenfalls erfolgreich sein wird. An einer vierten Uhr ist kaum zu zweifeln, denn aus der auf Langfristigkeit angelegten Kooperation ist nun auch eine Freundschaft geworden. Aber es gibt keinen Marketingplan, der insbesondere auch die USA einbeziehen würde. Hinsichtlich der Arturo Fuente-Zigarren sind die Vereinigten Staaten extrem wichtig, weil es dort wegen des Embargos keine Kubanischen Zigarren zu kaufen gibt. Carlos Fuente kennt dort praktisch jeden Aficionado, was uns beim Aufbau einer Plattform ungemein hilft.
Was tut Hublot im Gegenzug?
Ricardo Guadalupe: Wir öffnen Fuente die Welt. Beispielsweise haben wir einen Event in Dubai organisiert, dazu Veranstaltungen in Asien und im Herbst. Das Gleiche tun wir, wenn die kommerziellere Opus X lanciert wird. Für uns alle ist die Kooperation eine Win-Win-Beziehung.
Wer liefert denn die Impulse für neue Fuente-Uhren?
Ricardo Guadalupe: In diesem Fall war es Carlito, denn er wollte unbedingt etwas für das 20. Jubiläum der Opus X. Ansonsten ergibt es sich einfach. Manchmal warten wir Monate oder auch Jahre auf eine passende Gelegenheit. Man darf die Dinge nämlich nicht übertreiben, sonst leidet am Ende der Erfolg.
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